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Kälte-Test für 20 E-Autos: Bayern wird Winter-Meister

Wie weit komme ich mit einem Elektroauto? Diese Frage stellen sich viele, die ein Elektroauto kaufen oder leasen möchten. Der EFAHRER.com-Reichweitenrechner zeigt, wie weit Sie mit einem Elektroauto, Hybrid oder Plug-in-Hybrid rein elektrisch fahren können.

Zum Reichweiten-Rechner!

Der NAF nahm sich die 20 meistverkauften E-Autos, die man im Januar 2020 bei norwegischen Händlern erwerben konnte und fuhr sie durch die verschneite Landschaft, bis gar nichts mehr ging. Der Test startete in Oslo und führte die Fahrer samt ihren 20 Elektromodellen bis nach Hafjell. Normalerweise beträgt diese Strecke nur 200 Kilometer. Für den Test wurde die Streckenführung jedoch auf 482 Kilometer verlängert, damit auch die Autos mit mehr Reichweite sich so richtig ‘auspowern’ konnten.

Mehr zum Thema: Elektroautos mit der größten Reichweite 2020: Diese E-Autos fahren am weitesten

Der Weg führte sowohl durch Städte, übers Land, über Autobahnen und sogar über einen Gebirgspass. Die gefahrenen Geschwindigkeiten bewegten sich zwischen 60 und 110 km/h und jedes Auto sollte wirklich bis zur kompletten Entladung gefahren werden.

Es wurde außerdem auch ein Ladetest durchgeführt, bei dem die Wagen mit aufgewärmten Batterien und einem Ladestand von zehn auf 80 Prozent laden sollten. Das Aufladen fand bei zwei Grad unter null statt.

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NAF

Als erstes stellte der NAF fest, dass die getesteten Elektrofahrzeuge im Schnitt eine um 18,5 Prozent geringere Reichweite aufweisen, als die Hersteller laut WLTP-Testverfahren angeben. Am schlechtesten schnitt der Opel Ampera-e ab: Bei einer WLTP-Reichweite von 423 km schaffte er in den kalten Temperaturen nur 296,9 km – 29,81 Prozent weniger als angegeben.

Der Hyundai Kona blieb den WLTP-Angaben am treusten: 449 Kilometer sollte er eigentlich schaffen, im Test waren es 404,5 km bis nichts mehr ging. Das sind nur 9,91 Prozent weniger als angegeben.

Auch EFAHRER.com hat den Hyundai Kona bereits getestet. Das Urteil sehen Sie im Video:

Audis e-tron ist der Ladechampion

Was den Ladevorgang betrifft, war der Audi e-tron 55 quattro der Champion. Das im Januar und Februar meistverkaufte Elektroauto in Norwegen benötigte nur 27 Minuten, um von 10 Prozent Akkustand auf 80 Prozent zu laden.

Die Verlierer im Ladetest bei kalten Temperaturen waren erneut der Opel Ampera-e sowie der Nissan Leaf Plus und der Renault Zoe. Der Opel brauchte ganze 95 Minuten für einen Ladestand von 80 Prozent, der Franzose von Renault 65 Minuten. Auch der Nissan Leaf war ohne sein Batteriemanagement-System ziemlich langsam: 75 Minuten benötigte er, bis 80 Prozent Ladung erreicht waren.

Weitere Erkenntnisse des NAF

Auf zwei wichtige Punkte weist der NAF nach seinem Test außerdem hin.

Erstens: Die in Norwegen verkauften Autos könnten sich von denen in anderen europäischen Märkten unterscheiden. Einige Autos werden mit Winterausrüstung, wie Wärmepumpe, Batterieisolierung und einer Vorwärm-Option verkauft. Obwohl bei diesem Test kein Vorwärmen verwendet wurde, könnten sich andere Unterschiede in der Ausstattung auf die Reichweite im Winter auswirken.

Zweitens: Entgegen weit verbreiteter Meinung schalten Elektroautos sich nicht einfach plötzlich ab, wenn die Batterie leer ist. Der Test zeigte, dass alle Autos eine Vielzahl von Warnungen ausgeben, bevor ihnen der Strom ausgeht, und dass sie  auch nach der ersten Warnung in Fahrkomfort und Geschwindigkeit nicht nachlassen. Die meisten Stromer behalten ihre Geschwindigkeit bis zu den letzten Kilometern bei. Wenn diese allerdings anbrechen, ist bei allen Fahrzeugen ein Beschleunigungsverlust und eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auszumachen. In einigen Autos wurde außerdem die Heizung automatisch abgeschaltet.

Selbst wenn der Wagen dann vollkommen leer ist, kann er sogar häufig noch einige wenige Kilometer fahren: Man müsse nur das Auto abstellen und kurz stehen lassen, vielleicht eine halbe bis eine Stunde, dann habe der Wagen wieder genügend Saft, um noch ein paar Kilometer weiter zu fahren. Dies könnte sich als rettender Hinweis erweisen, wenn man einmal wenige hundert Meter vor der Ladestation oder dem eigenen Zuhause stehen bleibt, schreibt der NAF in seinem Testbericht.

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