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Hightech-Ventile aus Österreich: Kleine Teile mit großer Wirkung

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Eine stille Seitengasse in Graz. Ein unscheinbarer, moderner Bau. Es ist erstaunlich leise, wenn man durch die Sicherheitsschleuse den Komplex betritt. Man staunt. Kaum zu glauben, wenn man die offizielle Leistungsschau des Unternehmens Ventrex liest: „Pro Jahr werden hier rund 25 Tonnen Stahl, 280 Tonnen Aluminium und 600 Tonnen Messing bearbeitet. Das Unternehmen stellt bei einem Jahresumsatz von über 30 Millionen Euro jährlich rund 25 Millionen Ventileinsätze für Klimaanlagen, 12 Millionen Aluminium-Ventilkörper für Klimaanlagenventile und fast eine Million Luftkompressoren her.“ Ach ja, die Exportquote liegt bei 99 Prozent (davon 70 Prozent in EU-Länder und 20 Prozent nach Asien), beschäftigt sind 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ventrex-Vertriebsleiter Patrick Pfeifer unterteilt das Produktportfolio in Sachen Mobilität in zwei Bereiche. Einerseits Ventiltechnik und Druckregler für alternative Antriebe wie Wasserstoff-Anwendungen, andererseits Ventil-Lösungen im Kältekreislauf. „Mit dem neuen Kältemittel kühlt man nicht nur den Innenraum, sondern versucht jene Energien, die die unterschiedlichen E-Motoren und Batterien erzeugen, effizient im Fahrzeug zu verteilen.“ Wärmepumpen werden eingesetzt, man kann mit dem Kältemittel auch heizen. Volkswagen hat mit seiner Elektro-Plattform MEB die Detaillösungen der Spezialisten volley übernommen. Das sind spezielle Klimaventile für das alternative und umweltfreundliche Kältemittel R744, die Ventrex-Ventile sind auf höheren Druck ausgelegt (120, 140 bar), das ganze System ist effizienter und bis zu 100-mal klimafreundlicher im Vergleich zu anderen Systemen. In R744 investiert die Autoindustrie gerade massiv, weitere Konzernen wollen diese Technik nutzen. Der zweite Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Wasserstoffantriebe. Hier gehören in unterschiedlichen Bereichen Mercedes genauso wie BMW oder Hyundai zu den Kunden von „Made in Austria“ by Ventrex.

Mechanische und elektronische Druckregler werden zum Beispiel hier entwickelt und gebaut. Für die neue Wasserstoff-Testflotte beim BMW X5 wurde ein spezielles Rückschlag-Ventil aus einem Klimaanlagenventil entwickelt, über das man den Wasserstofftank entleeren kann – etwa bei einem Service. Autohersteller, Systemlieferanten und Entwicklungsdienstleister wie AVL fahren mit speziellen Ventrex-Druckreglern auf den Motorprüfständen. „Wir sehen beim Wasserstoff ein großes Potenzial für uns, egal ob Wasserstoff-, Verbrennermotoren oder für Brennstoffzellen“, erklärt Pfeifer. Derzeit müsse man Anfragen bereits ablehnen, weil nicht ausreichend Personal zur Verfügung steht, um weitere Aufträge abzuarbeiten.

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