Kurz vor dem Inkrafttreten höherer Zölle auf chinesische Elektroautos, hat der Verband der Automobilindustrie vor den Folgen auch für die Wirtschaft in Europa gewarnt
Die Kommission hatte kürzlich erhöhte Zollsätze für in China produzierte Elektroautos angekündigt. Hintergrund sind Vorwürfe, dass chinesische Hersteller von umfassenden Subventionen profitieren und dies zulasten europäischer Hersteller geht. Am Donnerstag könnten die erhöhten Zölle greifen – bis dahin soll noch mit chinesischen Behörden und Unternehmen verhandelt werden.
Die laufenden Gespräche begrüßte auch der VDA, forderte aber zugleich sie auszuweiten und auf die angekündigten Maßnahmen zu verzichten. Die Zölle würden nicht nur chinesische Hersteller treffen, sondern auch europäische Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die in China produzieren – teilweise sogar stärker als chinesische Produzenten.
Der VDA sieht anders als die EU-Kommission keine Überschwemmung des Automarktes durch chinesische Elektroautos. Analysen wiesen darauf hin, dass sich der Marktanteil chinesischer Hersteller am Gesamt-Pkw-Markt in Europa im Bereich von fünf bis zehn Prozent einpendeln werde. 2023 hätten deutsche Hersteller etwa zehnmal so viele E-Pkw in China verkauft wie chinesische Marken in Deutschland.
Der VDA geht davon aus, dass die Einführung höherer Zölle eine Reaktion aus Peking nach sich ziehen wird. Das berge “das reale Risiko einer Eskalation des Handelskonflikts mit China”. Bereits kurz nach Ankündigung der EU-Untersuchung habe die chinesische Regierung ein Anti-Dumpingverfahren gegen französischen Branntwein eingeleitet. Seit kurzem laufe eine Untersuchung gegen europäisches Schweinefleisch. “Die Beispiele zeigen, wie schnell sich der Konflikt auf andere Sektoren überträgt und nicht kalkulierbare Schäden anrichten kann”, warnte der Automobilverband.
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