Bild: Tesla (Produktion in deutscher Fabrik)
Mit so genannten Erörterungsterminen hat Tesla allmählich Erfahrung. Nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz sind sie für Vorhaben wie die Gigafactory im brandenburgischen Grünheide vorgesehen, damit Bürger und Verbände zuvor eingereichte Einwendungen dagegen erläutern und zusätzliche Antworten bekommen können. Eigentlich braucht es pro Projekt nur einen solchen Termin, aber weil Tesla seine ersten Pläne stark veränderte, musste er wiederholt werden, und dann wegen Formfehlern noch einmal.
Tesla soll Kontingent nicht ausschöpfen
Auch am Donnerstag war die deutsche Tesla-Fabrik Thema in der Brandenburger Politik, nämlich in einer Aktuellen Stunde im Landtag. Kritiker der Gigafactory vor allem aus der Partei Die Linke warfen der Regierung vor, Tesla zu viel durchgehen zu lassen und zu wenig zu kontrollieren, Vertreter der rot-schwarz-grünen Koalition wiesen das zurück. Umwelt-Minister Axel Vogel hatte außerdem neue Informationen über den Wasser-Bedarf von Tesla in Grünheide – der bislang längst nicht so hoch sein soll wie erwartet.
Nach Angaben des lokalen Verbandes WSE, der schon die Gigafactory-Ansiedlung kritisch fand und seitdem weiteren Industrie-Vorhaben auf seinem Gebiet nicht zustimmt, wurde mit Tesla ein Kontingent von bis zu 1,8 Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr vereinbart. Doch wie Minister Vogel laut einem Bericht von B.Z. am Donnerstag sagte, nutzte das Unternehmen im vergangenen Jahr stattdessen nur 0,3 Millionen Kubikmeter, also ein Sechstel des Maximums. Der Gesamtverbrauch im WSE-Gebiet soll gegenüber 2020 um 5,3 Prozent auf 10,2 Millionen Kubikmeter gesunken sein.
1,5 Kubikmeter Wasser pro Model Y?
Der bislang offenbar niedrigere Verbrauch dürfte es für Tesla einfacher machen, die Verdoppelung auf eine Million Model Y pro Jahr wie in den Anträgen zugesagt ohne erhöhten Wasser-Spitzenbedarf umzusetzen. Wie die Lokalzeitung MOZ berichtet, sahen Vertreter des Unternehmens der Erörterung am Montag in einem Presse-Gespräch auch sonst gelassen entgegen. So seien viele der neuen Einwendungen im Antrag schon berücksichtigt. Insgesamt sei nichts zu erkennen, was die Genehmigung in Frage stellen würde.