Der AMG G 63-Konkurrent macht 0-100 km/h in 4,2 Sekunden und hat 100 Millimeter Wattiefe
Wir haben über die letzten Jahre immer wieder zornig klingende Land Rover Defender-Prototypen über die Nordschleife jagen sehen und uns gefragt, was das denn jetzt eigentlich wird? Ein Defender SVR? Irgendwas viel zu Sportliches für sein Gewicht/Segment? Nein, es ist offenbar noch viel wilder. Sagen Sie Hallo zum neuen Land Rover Defender Octa, dem stärksten und extremsten Defender aller Zeiten.
Allerdings ist bei diesem neuen Über-Defender mehr passiert als nur die Steigerung der Motorleistung. Wir sehen hier unter anderem ein komplett neues Fahrwerk sowie eine umfangreiche Überarbeitung von Außenhaut und Interieur, um “das volle Potenzial des Defender zu entfesseln”, wie es Baureihen-Chef Mark Cameron ausdrückt.
Als erster Defender erhält der neue Octa Land Rovers „6D Dynamics“-Fahrwerk mit hydraulisch verbundenen Dämpfern. Umfangreiche Optimierungen an Hardware und Geometrie sollen dafür sorgen, dass er sich beim beherzten Ritt auf der Straße genauso gut anstellt wie beim Flug durchs Gelände, “ohne dabei Kompromisse einzugehen”, sagt Land Rover.
Der Octa beschleunigt in 4,2 Sekunden von 0-100 km/h und soll – vorausgesetzt, er steht auf den 22-Zoll-Allwetter-Reifen und nicht auf den fetten 33-Zoll-Goodyear-Gelände-Pellen – eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h erreichen.
Das neue Defender-Tempo ändert aber nichts an dessen Offroad-Fähigkeiten. Das Gegenteil ist der Fall. So bedeutet eine Wattiefe von 100 Millimeter einen neuen Spitzenwert im Defender-Cosmos.
Bildergalerie: Land Rover Defender OCTA (2024)
Für die angesprochenen 33-Zoll-Reifen, die Goodyear speziell für den Octa entwickelt hat (natürlich die größten, die es je unter einen Serien-Defender geschafft haben), mussten die Radhäuser vergrößert werden. Die leistungshungrige Kundschaft dürfte sich kaum darüber beschweren. Neugestaltete Stoßfänger verbessern die Rampen- und Böschungswinkel des Autos, während das neue Grill-Design den Luftfluss Richtung Aggregat verbessern soll.
Hinten ragen die vier Endrohre der aktiven Auspuffanlage aus der Schürze. Für edlen-Dreckspatz-Look sorgen ein Unterbodenschutz aus Aluminiumlegierung mit Finish in Graphite sowie freiliegende Abschleppösen in Bronze.
Innen hat man dem Octa neue Performance-Sitze mit mehr Seitenhalt und integrierten Kopfstüzten spendiert. Dazu profitiert ein Defender erstmals von der “Body and Soul”-Audio-Technologie des Unternehmens. Das entsprechende Gestühl bietet “ein mehrdimensionales Audioerlebnis” in Verbindung mit sechs verschiedenen Wellness-Programmen. Außerdem gibt es zwei neue “Ultrafabrics”-Sitzbezüge, die 30 Prozent leichter sind als Leder. Letzteres ist allerdings Serie im Octa.
Die Bestellbücher für den “dynamischsten Defender aller Zeiten” werden am 31. Juli offiziell geöffnet. Die Preise starten in Deutschland bei 185.000 Euro, womit er in etwa auf dem Niveau eines Mercedes-AMG G 63 liegt (zumindest, wenn man den gerade kriegen könnte). Seine Premiere vor Publikum und sein dynamisches Debüt gibt der neue High-Performance-Offroader beim Goodwood Festival of Speed 2024 vom 11. bis 14. Juli.