Bernd Mayländer: “James Bond” im Safety Car feiert Jubiläum
Denn der britische Geheimagent fährt in seinen Filmen einen Aston Martin, genauso wie Mayländer seit 2021 auf den F1-Rennstrecken dieser Welt. “Wenn ich in den grünen Aston Martin einsteige, fühle ich mich ein wenig wie James Bond”, sagte Mayländer, der aus Waiblingen bei Stuttgart kommt, in einem Interview auf der F1-Website. Allerdings nimmt Mayländer kein waghalsiges Risiko bei Verfolgungsjagden, vielmehr bremst er als Safety-Car-Pilot das Fahrerfeld nach Unfällen oder Vorfällen ein, bis die Gefahr aus der Welt geschafft wurde.
Dafür stehen ihm zwei Autos zur Verfügung, ein Mercedes und ein Aston Martin. Der Mercedes-AMG GT Black Series ist das bisher stärkste Safety Car mit über 730 PS und kann bis zu 325 km/h fahren. Dem Aston Martin Vantage stehen indes “nur” 535 PS zur Verfügung. Pro Rennwochenende sind je zwei Safety Cars eines Herstellers sowie zwei Medical Cars einsatzbereit. Mehr als 300 Mal wurde das Safety Car bisher eingesetzt, Mayländer hat mehr als 430 Formel-1-Rennen in seiner Vita stehen und damit mehr als F1-Rekordmann Fernando Alonso (364).
Im Rennen vertraut Mayländer auf die Unterstützung von Co-Pilot Richard Darker, der auf zwei Monitoren im Auto das Renngeschehen und die GPS-Daten der Boliden im Blick hat. “Vier Augen und vier Ohren sehen und hören mehr”, betonte Mayländer. Das Safety Car sei von der Technologie her wie ein Flugzeug-Cockpit, die technische Entwicklung seit seinem Debüt in Australien 2000 sehr aufregend.
Neben der Rennstrecke produziert der Vater von fünfjährigen Zwillingssöhnen leidenschaftlich Wein. Seit zwei Jahren versucht sich Mayländer als Hobby-Winzer, die edlen Tropfen hören auf die Namen Samu Rose, Myri Rotwein Cuvee oder Bela Blanc de Noire – benannt nach Mayländers Kindern sowie Ehefrau. Auch Zweigelt und Riesling gehören mittlerweile zu Mayländers Repertoire.
Vor dem Start der Mercedes-Ära in den späten 90er-Jahren wurden auch Renault, Lamborghini, Porsche, Honda, Opel oder Fiat als SC eingesetzt. Nach dem Debüt 1973 war es erst 20 Jahre später regelmäßiger Bestandteil der Formel 1. Heutzutage ist das Safety Car genauso wie Bernd Mayländer, der noch lange nicht ans Aufhören denkt, nicht mehr aus der Formel 1 wegzudenken.