17.04.2024 14:46 Uhr | Lesezeit: 3 min
Bosch ist offen für Alternativen zum geplanten Stellenabbau im Zulieferbereich. © Foto: Bosch
von dpa
Im Streit über geplante Stellenstreichungen hat sich der Technologiekonzern Bosch offen für Alternativen gezeigt. “Um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben, kommen wir um einen Stellenabbau nicht herum”, teilte Arbeitsdirektor Stefan Grosch der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. “Doch wir sind offen für Alternativen, um diesen geringer zu gestalten als geplant – vorausgesetzt, wir können Kosten dauerhaft senken.”
In den zentralen Gesprächen sei man ein gutes Stück vorangekommen, sagte Grosch. Man habe dem Betriebsrat außerdem zugesagt, bis 2027 insgesamt rund 700 Millionen Euro in Ausbildung und Qualifizierung der Beschäftigten der Mobilitätssparte in Deutschland zu investieren. Der Konzern will demnach außerdem die von der Transformation der Branche besonders betroffenen Geschäftsbereiche stärken. In diesem und im kommenden Jahr sollen dazu weitere vier Milliarden Euro in Maschinen und Anlagen sowie in Forschung und Entwicklung fließen. Das sei ein Bekenntnis zum Standort Deutschland.
Bis zu 3.200 Stellen im Zulieferbereich betroffen
Als Grund für die Pläne nannte Bosch vor allem den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Der Stellenabbau soll den Angaben zufolge sozialverträglich ablaufen – unter anderem durch Qualifizierungsprogramme und Vorruhestandsregelungen. Betriebsbedingte Kündigungen schließt eine Vereinbarung für die deutschen Zulieferstandorte bis Ende 2027 aus.
Gegen die Pläne hatten Mitte März dem Betriebsrat zufolge bundesweit rund 25.000 Beschäftigte protestiert – davon 10.000 vor der Konzernzentrale in Gerlingen bei Stuttgart. Eine der Hauptforderungen der Arbeitnehmervertreter waren zentrale Gespräche zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat, unter anderem über Alternativen zum Stellenabbau.