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Audi Q6, Porsche e-Macan: Das gute Ding, das lange Weil brauchte

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Audi Q6, Porsche e-Macan: Das gute Ding, das lange Weil brauchte

Ein Schnellschuss waren der Audi Q6 und sein Technikbruder Porsche Macan Electric wahrlich nicht. Eigentlich waren sie schon für 2021 angekündigt, aber die Chefs verwarfen die sehr weit fortgeschrittene Entwicklung auf der Taycan-Plattform und setzten stattdessen auf die neue PPE-Plattform. Dann kamen die Probleme mit der Software.

Also hat man die Markteinführung immer wieder verschoben. Jetzt gibt es die beiden Modelle, Audi durfte mit dem Q6 ein wenig früher auf den Markt kommen. Der Vorsprung durch Technik, den man 2021 noch gehabt hätte, ist freilich dahin. Die 800-Volt-Technik wäre zum Beispiel recht revolutionär gewesen, mittlerweile hat sie auch schon der Kia EV6 oder der Hyundai Ioniq 5.

Die wesentliche Frage ist: Hat es sich ausgezahlt, dass man die Markteinführung des Q6 und des E-Macan so lange aufgeschoben hat? Wir konnten den Audi Q6 (Preis: ab 51.900 Euro) ausführlicher und den vollelektrischen Macan (ab 83.347 Euro) bei einer Tagesausfahrt testen und können feststellen: Was immer die Probleme bei der Entwicklung im Detail waren, wir haben keine festgestellt. Stattdessen haben wir solide, agile E-Autos mit großer Reichweite erlebt, die vor allem im Falle des Macan viel Sport in das Wort SUV bringen.

Beiden Modellen ist die bis zu 100 kWh große Batterie zu eigen, die man mit bis zu 270 kW aufladen kann. Das eine bringt eine Reichweite von etwas über 600 Kilometern (bei sehr zurückhaltender Fahrweise), das andere eine Standzeit von nur 21 Minuten, um den Akku von zehn auf 80 Prozent zu laden.

Unser Q6-Testmodell kam mit Allrad und 387 PS, die gemäßigte Version also. Besonders aufgefallen ist das Head-up-Display, das (auch beim Porsche) in Augmented-Reality-Technik sehr prominent Navigationspfeile einblendet. Gewöhnungsbedürftig der Umstand, dass das Auto nach dem Einsteigen schon startklar ist. Nicht nur einmal haben wir mit einem Druck auf den Startknopf das Auto wieder ausgeschaltet.

Eins zu eins können wir den E-Macan nicht mit dem Audi Q6 vergleichen, weil wir beim Porsche in die Turbo-Version eingestiegen sind. Das heißt: Overboost-Leistung bis zu 693 PS (470 kW), von null auf 100 km/h in 3,3 Sekunden, eine (auf deutschen Autobahnen getestete) Höchstgeschwindigkeit von mehr als 250 km/h (bei 260 km/h ist Schluss). Wir sprechen hier also von einem echten Porsche mit echter Porsche-DNA, die nicht durch Elektrisches verwässert wurde.

Er fährt sich auch so. Mit dem Traction Management, dem Active Suspension Management und der Hinterachslenkung wirft man den Macan mit einer Leichtigkeit um die Kurven, die einen das Gewicht von 2,4 Tonnen vergessen lassen. Optisch gibt der Macan einiges her. Er steht mit seinen ausgeprägten Kotflügeln, der flachen Fronthaube und der nach hinten abfallenden Dachlinie sehr sportlich-dominant da.

Innen dominieren beim Porsche trotz bis zu dreier Bildschirme (Beifahrerbildschirm optional) Schalter und Knöpfe, der neue Luxus im Digitalzeitalter. Die Bedienung ist somit intuitiv, besonders geliebt haben wir zwei Knöpfe am Lenkrad: Eine Favoriten-Taste, die man so belegen kann, dass mit einem Druck den nervigen Tempolimit-Warner ausschaltet. Und eine zweite beim Tempomat, die nach zwei Sekunden langem Drücken den Spurhalteassistenten deaktiviert.

Audi und Porsche sind mit diesen Autos auf dem richtigen Weg. Würden sich alle E-Autos so fahren lassen und steckte in allen Modelle des Konzerns diese Technik, es gäbe kein Absatzproblem auf dem Markt.

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