Volkswagens Technikvorstand Thomas Schmall hat in einem Interview eindringlich vor einer Rückkehr zum Verbrennungsmotor gewarnt.
In einem Interview mit dem Manager Magazin hat Schmall nun das Bekenntnis des Wolfsburger Autobauers zur Elektromobilität bekräftigt.
VW-Technikvorstand: „Wir dürfen unser grundsätzliches Ziel nicht aus den Augen verlieren“
Volkswagen kommt mit der Produktion eigener Batteriezellen an den Standorten in Salzgitter, im spanischen Valencia und im kanadischen St. Thomas langsamer voran als zunächst gedacht. Gleichzeitig hat sich die Absatzentwicklung von E-Autos in wichtigen Märkten rund um den Globus verlangsamt. Für Schmall ist das jedoch kein Grund, um das Tempo im Bereich Elektromobilität wieder zu reduzieren, wie es etwa Mercedes-Benz zuletzt getan hatte.
Der Technikvorstand räumt jedoch ein, dass die Transformation in der Automobilindustrie „eine gewaltige Herausforderung“ sei, bei der sich kleinere Verzögerungen und Anpassungen nicht vermeiden ließen. „Die Investitionen, unter anderem in die Batterietechnologie, sind gerade am Anfang sehr hoch“, erklärt der VW-Vorstand. „Da dürfen wir nicht den Fehler machen und beim ersten Gegenwind alles infrage stellen. Das wäre gefährlich. Dann verlieren wir den Anschluss an unsere chinesischen und amerikanischen Wettbewerber. Wir dürfen deshalb unser grundsätzliches Ziel nicht aus den Augen verlieren.“
„Wird nicht einfach“: Volkswagen hält weiter an seinen Elektro- und Batterieplänen fest
Viele Kunden seien nach wie vor offen für den Umstieg auf Elektromobilität, meint Schmall. „Wenn aber die Förderung für den Kauf von Elektroautos in Deutschland quasi über Nacht gestrichen wird, genauso die Förderung für private Wallboxen, dann stärkt das nicht gerade das Vertrauen der Menschen.“
Der Technikvorstand fordert im Interview mit dem Manager Magazin zwar keine Staatshilfen für Volkswagen. Schmall meint aber: „Die Elektromobilität braucht an einigen Stellen verlässliche politische Rahmenbedingungen. Sonst dauert die teure Übergangsphase einfach zu lang.“
Dennoch will Volkswagen im kommenden Jahr mit der Fertigung eigener Batteriezellen starten. Die Batterie beschreibt er als das „technologische und wirtschaftliche Herzstück des Elektroautos“, die der Wolfsburger Autobauer nicht komplett anderen Unternehmen überlassen wolle. Der Anlauf von Batteriezellwerken sei zwar „bislang nirgends ein Selbstgänger“ gewesen, räumt der Technikvorstand ein. „Das wird auch in Salzgitter, Spanien und Kanada nicht einfach. Aber wenn das ein Autohersteller aus der Alten Welt schaffen kann, dann ist das Volkswagen.“