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Tatsächlicher Verbrauch: Skoda Kamiq mit 116-PS-Benziner im Test

Wie viel Sprit braucht das tschechische Einstiegs-SUV im realen Verkehr?

tatsächlicher verbrauch: skoda kamiq mit 116-ps-benziner im test

Der frisch geliftete Skoda Kamiq ist das Einstiegs-SUV der tschechischen Marke. In der Mitte der Benzinerpalette gibt es eine Version mit 116 PS starkem 1.0 TSI und Sechsgang-Schaltung.

Diese Kamiq-Version habe ich nun für unseren wöchentlichen Verbrauchstests gewählt. Auf meiner Standardstrecke von Rom nach Forlì prüfte ich den Wagen auf Herz und Nieren und kam auf einen Durchschnitt von 4,25 Liter/100 km. Mit deutschen Benzinpreisen führt das zu Spritkosten von 7,57 Euro/100 km.

Niedriger Verbrauch im Vergleich zu Rivalen

Im Vergleich zu den Testverbräuchen anderer Benzinern derselben Kategorie liegt der Skoda Kamiq besser als der VW T-Cross 1.0 TSI mit 95 PS (4,30 Liter/100 km), der Citroen C3 Aircross Puretech 130 EAT6 (4,50 Liter), der Fiat 500X 1.5 Hybrid 130 PS DCT7 (ebenfalls 4,50 Liter) sowie das Duo Renault Captur TCe 130 EDC und Kia Stonic Mildhybrid mit 120 PS (beide 4,70 Liter). Sparsamer als der Skoda war der Mildhybrid Hyundai Bayon 1.0 mit 100 PS (3,75 Liter).

Der Kamiq ist das Einstiegs-SUV von Skoda

Agil und geräumig

Der italienische Testwagen hatte die in Deutschland nicht angebotene Style-Ausstattung, zu der serienmäßig 17-Zoll-Leichtmetallräder, schwarze Exterieurdetails, getönte Scheiben und LED-Scheinwerfer gehören. Ebenfalls Standard sind eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, höhenverstellbare Vordersitze mit Lendenwirbelstütze, Konnektivität per Apple CarPlay und Android Auto sowie ein Instrumentendisplay.

Skoda Kamiq: Das Cockpit

In Deutschland gibt es die gefahrene Motorisierung ab 25.500 Euro; dafür bekommt man die Basisversion Essence. Die italienische Style-Version kostet 28.500 Euro. Extras wie Assisted Drive Plus mit Light View und die Metallic-Lackierung lassen den Preis auf 30.760 Euro steigen. Dafür bekommt man ein für die Länge von 4,24 Meter sehr geräumiges Auto mit guten Fahreigenschaften und hoher Agilität, das zudem mit präzise und zuverlässig arbeitenden Fahrerassistenzsystemen ausgestattet ist.

Allzeit sparsam

In den gängigsten Fahrsituationen erwies sich der 116 PS starke Kamiq stets als sparsam, nur auf der (italienischen) Autobahn stieg der Verbrauch leicht an. Der 50-Liter-Tank reicht für durchschnittlich rund 800 km, bei sparsamer Fahrweise sind sogar über 1.000 km möglich.

Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 5,8 Liter/100 km, 860 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 6,1 Liter/100 km, 815 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,5 Liter/100 km, 1.425 km Reichweite (errechnet)

Skoda Kamiq: Das Heck

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
Skoda Kamiq 1.0 TSI 116 PS Benzin 116 PS Euro 6E 5,4-5,5 Liter/100 km 123-125 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Skoda Kamiq 1.0 TSI 116 PS Style (Ausstattung in Deutschland nicht verfügbar)
Grundpreis: 25.550 Euro in der Version Essence (in Italien als Style: 28.500 Euro)Testdatum: 20. Mai 2024Wetter (Abfahrt/Ankunft): Regen, 27 Grad / Regen, 17 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 861 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 71 km/h
Reifen: Michelin Primacy 4 S1 – 205/55 R17

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,4 Liter/100 kmAn der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,1 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 4,25 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,78 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 7,57 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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