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Tatsächlicher Verbrauch: Alfa Romeo Tonale Mildhybrid im Test

Wie viel Sprit verbraucht der Tonale mit dem 160 PS starken Mildhybrid-Benziner wirklich?

tatsächlicher verbrauch: alfa romeo tonale mildhybrid im test

Wie viel verbraucht der Alfa Romeo Tonale mit dem neuen 160-PS-Mittelhybridantrieb im realen Verkehr? Wir haben wir das Kompakt-SUV in unseren wöchentlichen Verbrauchstest geschickt, um es herauszufinden.

Das Ergebnis auf unserer 360 km langen Standardstrecke von Rom nach Forlì war ein Durchschnittsverbrauch von 5,00 Litern/100 km. Bei deutschen Benzinpreisen von 2,15 Euro je Liter Super E10 (letzte Spritpreis-Untersuchung des ADAC, Stand vom 1. Juni, die Daten wurden vor der “Spritpreisbremse” gesammelt) ergibt das Spritkosten von 10,75 Euro/100 km.

Verbrauch im mittleren Bereich

In unserem Ranking der bisherigen Testergebnisse nimmt der Alfa Romeo Tonale 1.5 VGT 48-Volt-Hybrid mit 160 PS und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (TCT) einen mittleren Platz unter den Benzinern ein – denn zu denen gehört das Auto, auch wenn sich der Antrieb mit einem 15-kW-Elektromotor schon in Richtung Vollhybrid bewegt.

tatsächlicher verbrauch: alfa romeo tonale mildhybrid im test

Mit 5,00 l/100 km erzielt der Tonale das gleiche Ergebnis wie der Opel Grandland X 1.2 130 PS mit Handschaltung (ebenfalls 5,00 l/100 km) und ist ein Zehntel besser als das Mildhybrid-Modell Mazda CX-30 180 PS Skyactiv-X M Hybrid (5,10 l/100 km). Etwas schlechter schnitten auch der Skoda Karoq 1.5 TSI ACT DSG (5,25 l/100 km) und der Jeep Compass 1.3 T-GDI 150 PS 4×2 (5,45 l/100 km) ab.

Weiter hinten liegen andere SUVs ähnlicher Größe und Leistung, wie der Nissan Qashqai Mild hybrid 158 PS Xtronic 2WD (5,55 l/100 km), der Subaru XV 2.0i e-Boxer CVT Lineartronic MHEV (6,00 l/100 km) und der Jeep Renegade 1.0 T-GDI 120 PS MT 4×2 (6,30 l/100 km).

Besser als der Tonale waren kompaktere Modelle wie der Ford Puma 1.0 Ecoboost Hybrid 155 PS mit Handschaltung (4,80 l/100 km), der Opel Mokka 1.2 130 PS (4,75 l/100 km) und der Renault Captur TCe 130 EDC (4,70 l/100 km).

Gut gemacht und sportlich, aber ohne Übertreibung

Bei dem getesteten Fahrzeug handelt es sich um einen Alfa Romeo Tonale 1.5 VGT 48 Volt mit 160 PS in der Ti-Ausstattung. Diese gut ausgestattete Version ist eine Stufe unter dem Spitzenmodell Veloce angesiedelt.

Mit 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, einer Metallic-Lackierung in Montreal Green, dem Harman-Kardon-Paket, dem Techno-Paket und dem Winter-Paket liegt der Preis in Italien bei knapp über 51.000 Euro. In Deutschland ist die gefahrene Motorisierung als Ti ab 42.000 Euro zu haben, die drei Pakete (die in Deutschland etwas anders heißen) erhöhen den Preis auf 46.400 Euro, die 20-Zöller kosten weitere 2.000 Euro und die Metallic-Lackierung 1.500 Euro.

tatsächlicher verbrauch: alfa romeo tonale mildhybrid im test

Auf der Straße erweist sich der Tonale 1.5 VGT 48 Volt mit Frontantrieb und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe TCT als angenehm zu fahren und ausgesprochen präzise in Bezug auf Abstimmung und Lenkung, mit brillanten, aber nicht übertrieben sportlichen Leistungen. Interessant ist die Möglichkeit eines reinen Elektroantriebs bei niedriger Geschwindigkeit und auf kurzen Strecken (oder beim Rangieren).

tatsächlicher verbrauch: alfa romeo tonale mildhybrid im test

Das Innenraumangebot für die Passagiere ist großzügig, und auch der Kofferraum bietet viel Platz. Die Assistenz- und Sicherheitssysteme sind gut durchdacht und wirksam, lobenswert sind auch die Ergonomie der Bedienelemente, die Infotainment-Schnittstelle und das Instrumentendisplay. Rückfahrkamera und Einparkassistent funktionieren ebenfalls gut, während die Fensterheber manchmal nicht richtig funktionieren.

Verbrauch in einzelnen Verkehrssituationen

Im alltäglichen Gebrauch erreichte unser Alfa Romeo Tonale 1.5 VT 48 Volt 160 TCT gute Durchschnittsverbräuche auf dem Niveau der Benzin- und Mildhybrid-Konkurrenz gleicher Leistung.

Leicht über dem Durchschnitt lagen nur die Verbrauchswerte in der Stadt und auf der Autobahn, aber der 55-Liter-Benzintank sorgte auch hier für eine beruhigende Reichweite von über 700 km. Bei vernünftigem Umgang mit dem Gaspedal und optimaler Streckenführung außerhalb der Stadt kann man sogar auf Reichweiten von 1.000 km und mehr kommen.

  • Stadtverkehr (Rom): 7,2 l/100 km, 726 km Reichweite
  • Stadt-Umland-Mix: 6,6 l/100 km, 830 km Reichweite
  • (Italienische) Autobahn: 7,4 l/100 km, 742 km Reichweite
  • Spritspartest: 4,2 l/100 km, 1.309 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
Alfa Romeo Tonale 1.5 VGT 48-Volt-Hybrid 160 PS Benzin 160 PS Euro 6d-ISC-FCM 5,7 Liter/100 km 130 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Alfa Romeo Tonale 1.5 VGT 48-Volt-Hybrid 160 PS TiDeutscher Listenpreis: 42.000 EuroTestdatum: 3. Juni 2022Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 33 Grad / heiter, 23 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 916 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 79 km/h
Reifen: Pirelli P Zero – 235/40 R20

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 5,0 Liter/100 kmAn der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 5,0 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 5,00 Liter/100 km (20,00 km/l)Kraftstoffpreis: 2,15 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 10,75 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert.

Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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