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Motor oder doch lieber Handbetrieb? Nudelmaschinen im Test

motor oder doch lieber handbetrieb? nudelmaschinen im test

Closeup of process of making cooking homemade pasta. Chef make fresh italian traditional pasta

Menschen, die sich freiwillig kohlehydratarm ernähren, sind bewundernswert. Bedarf es doch sicher einer eisernen Disziplin, den sättigenden Köstlichkeiten zu widerstehen – besonders wenn es sich um Pasta handelt! Ein Teller al dente gekochter Spaghetti oder Linguine in sämiger Sauce, wer könnte dazu Nein sagen? Vor allem wenn die Teigwaren selbstgemacht sind.

Geht es aber um die Zubereitung, hört der Spaß für viele Nudelfans auf. Es sei zu kompliziert, dauere zu lange und verursache Chaos in der Küche, heißt es dann gerne. Dabei ist das Unterfangen weniger aufwendig, als man denkt.

Zutaten und Zubereitung

Für den Teig benötigt man 500 Gramm Mehl, fünf große Eier, Salz. Mehl, Eier und Salz vermengen und alles so lange kneten, bis ein homogener Teig entstanden ist. Den Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie verpackt für 30 Minuten zum Ruhen in den Kühlschrank legen. Danach vierteln und mehrmals durch die Nudelmaschine drehen, bis der Teig geschmeidig ist. Dabei die Stücke nach jedem Durchgang von beiden Seiten einschlagen. Danach die Nudelmaschine schrittweise enger stellen und den Teig so lange durchdrehen, bis er einen Millimeter dünn ist. Zum Schluss den Aufsatz wechseln und die Bahnen in die gewünschte Nudelform schneiden. Die frische Pasta kann mit reichlich Mehl auf einem Backblech zwischengelagert werden, bis das Wasser kocht, oder wird (wenn es sich etwa um Spaghetti handelt) über Stangen zum Trocknen aufgehängt.

Für die Herstellung der Pasta hat man die Wahl zwischen der klassischen, händisch betriebenen Maschine, oder man benutzt einen entsprechenden Aufsatz für die Küchenmaschine. Aber welche Gerätschaft eignet sich besser? Wir haben je einen Vertreter getestet.

Imperia 100 Nudelmaschine

6/10 Geschichten rund um die erste Pastamaschine gibt es viele. Sicher ist, dass sie im größeren Stile Anfang des 20. Jahrhunderts auftauchten. Seit 1932 bietet etwa die Firma Imperia entsprechende Produkte an. Mittlerweile ist sie in 77 Ländern aktiv und zählt zu den relevantesten Playern auf dem Markt. Das vergleichsweise handliche Gerät (ca. € 70) nimmt wenig Platz ein und wird mithilfe einer Schraubzwinge an der Arbeitsfläche befestigt. Wenn die Schubladen oder Kästen unter der Arbeitsfläche bündig abschließen, muss man sie öffnen und legt am besten Geschirrtücher aus, damit nicht alles mit einer Mehlschicht bedeckt wird. Die Aufsätze (ab ca. € 20) bieten zwei Optionen für dünnere und dickere Nudelbreiten – ein weiterer Pluspunkt in Sachen Platzbedarf. Die Pastaproduktion dauert im Vergleich mit der motorisierten Variante länger, weil man den Teig händisch kneten muss. Selbes gilt für die Bedienung der Kurbel an der Maschine. Dadurch hat man nur eine Hand frei, um den Teig ordentlich zwischen die Walzen einzuführen. Das erfordert etwas Übung oder Unterstützung. Die Messer schneiden die Nudeln einwandfrei. Beim Test wurde italienisches Pastamehl (Typ 00) verwendet.

Bedienung: 5

Platzbedarf: 6

Kosten: 8

Zeitaufwand: 5

imperia.com

Kenwood Titanium Chef Baker XL inkl. Pasta-Aufsatz

8/10 Dank der integrierten Waage kann das Mehl direkt in der Rührschüssel abgewogen werden, mithilfe des Knethakens übernimmt die Maschine die Verarbeitung des Teiges. In Nu ist er bereit, durch die Walzen gedrückt zu werden. Da sich diese motorisiert drehen, hat man beide Hände frei, um die Teigbahnen zu manövrieren. Sind sie platt genug, lässt sich der Aufsatz unkompliziert und schnell wechseln, um die Nudeln zu schneiden. Beim ersten Versuch gelingt das leider nicht wirklich. Sie lassen sich nicht voneinander trennen. Daran ändert auch die Variation der Dicke des Teiges nicht. Erst als das Pastamehl durch Semola-Mehl ersetzt wird und die Walzen auch damit bemehlt werden, gelingen die Bandnudeln. Hat man den Dreh raus, möchte man die motorisierte Art der Pastaherstellung nicht mehr missen. Nachteile hat diese Variante jedoch auch: den hohen Anschaffungspreis der Küchenmaschine (ca. 650 €) und der Aufsätze (ca. 110 €) sowie den Platzbedarf. Die Maschine ist relativ groß, und für jede Pastaform braucht man einen eigenen Aufsatz. In kleinen Küchen kommt man da schnell an die Kapazitätsgrenzen.

Bedienung: 10

Platzbedarf: 5

Kosten: 4

Zeitaufwand: 10

kenwoodworld.com

(RONDO, Michael Steingruber, 2.12.2023)

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