Laternenladen: Wäre die optimale Lösung bei diesem Dilemma
Der User liefert mit dem zugehörigen Text die Erklärung. Er schreibt: „Wenn man glaubt, alles gesehen zu haben. Da baut man für viel Geld eine öffentliche Ladestation an ein Wohngebäude und dann ziehen sich die Bewohner trotzdem das Kabel aus dem Keller.“ Kein Wunder, dass er sich darüber mokiert, schließlich arbeitet er selbst bei den Stadtwerken Lübeck im Bereich Elektromobilität.
Diese Ersparnis kann ins Geld gehen
Aber warum lädt der Renault-Besitzer nicht an der Ladesäule, sondern über die Schuko-Steckdose? Wahrscheinlich ist, dass der günstigere Haushaltsstrom den Ausschlag gegeben hat. Schließlich verlangen die Stadtwerke Lübeck beim spontanen Laden über die Girokarte 0,5 Euro pro kWh und 0,5 Euro Startpreis, während der Grundversorgertarif bei den Stadtwerken mit 39,90 Cent/kWh zu Buche schlägt. Gegebenenfalls hat der Renault-Besitzer auch einen günstigeren Tarif, schließlich sind knapp 40 Cent kein Sparpreis.
Unabhängig von der Motivation ist klar: Kommen statt des aufmerksamen X-Users Ordnungsamt oder Polizei vorbei, ist die Ersparnis schnell dahin. Schon das Blockieren der Säule schlägt mit 55 Euro zu Buche. Hinzu kommt die Gefährdung der Fußgänger durch die unerlaubte Verlegung des Kabels, auch wenn der Renaultbesitzer das mit Gummimatten versucht hat, zu verhindern.
Ein Ladekabel einfach über den Gehweg zu legen, ist ohne Sondererlaubnis nämlich nicht gestattet. Das hat das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main schon 2022 in einem Urteil deutlich gemacht (AZ: 12 K 540/21.F). Der Kläger machte damals geltend, dass aufgrund der deutlich markierten Abdeckung keine Stolpergefahr besteht – und er zudem im allgemeinen Interesse handelt. Schließlich schone er mit seinem Stromer die Umwelt. Überzeugen konnte er die Richter damit nicht.
Dilemma ließe sich mit Laternen-Ladern lösen
An der Ladesäule zu parken und dennoch die eigene Steckdose zu nutzen, bleibt dagegen eher ein einmaliges Kuriosum. Wer just diese öffentliche Lademöglichkeit anfahren will und die Ladesäule mit einem Heimlader besetzt sieht, wird allerdings kaum darüber lachen können.