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Kostenfalle beim E-Auto: Wichtige THG-Förderung sinkt plötzlich

kostenfalle beim e-auto: wichtige thg-förderung sinkt plötzlich

Wegen einer Neuberechnung der Referenzwerte für die Stromerzeugung könnte die THG-Quote im kommenden Jahr magerer ausfallen als bisher.

Der Gesetzgeber will mit der Treibhausgasquote (THG-Quote) die Emissionen von Mineralölfirmen reduzieren. Dazu müssen die Unternehmen eine bestimmte Quote an emissionsärmeren Kraftstoffen wie Biodiesel oder Strom erreichen – aktuell liegt diese Quote bei sieben Prozent, im kommenden Jahr bei acht Prozent.

Erreicht ein Unternehmen seine Quote jedoch nicht, kann es durch den Zukauf von zertifizierten Emissionsrechten den Überschuss ausgleichen. Weil Elektroautos einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen leisten, können Fahrer von E-Autos seit Anfang dieses Jahres ihre so erzielten CO2-Einsparungen zertifizieren, um diese dann an quotenpflichtige Mineralölunternehmen zu verkaufen. Wenn E-Auto-Fahrer ihre Prämie (hier finden Sie die besten Anbieter) nicht in Anspruch nehmen, übernimmt das die Bundesregierung und nimmt die THG-Quote als Einnahme in den Bundeshaushalt auf.

Weil der Verwaltungsaufwand für diesen Verkauf relativ hoch ist, haben lange Zeit hauptsächlich Flottenbetreiber mit vielen Elektroautos von dem Prinzip profitiert, inzwischen gibt es jedoch Anbieter, die eben diesen Verwaltungsaufwand für die Elektroautofahrer im Austausch gegen einen kleinen Anteil an der Prämie übernehmen. Je nach Anbieter liegen die Prämien, die E-Auto- und E-Motorradfahrer damit jährlich erzielen können bei 250 bis 400 Euro, teils sogar darüber.

Wie E-Mobilitätsberaterin Iris Martinz nun für Elektroauto-News erklärt, könnten die THG-Quoten in nächster Zeit jedoch merklich sinken. Demnach hat das zuständige Umweltbundesamt den Referenzwert für die Treibhausgasemissionen durch Stromerzeugung neu berechnet – für das kommende Jahr wurde er von 119 auf 135 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Gigajoule erhöht.

Das bedeutet wiederum, dass Mineralölunternehmen ab 2023 pro in Verkehr gebrachter Einheit mehr Emissionen ausstoßen dürfen als noch in diesem Jahr, dementsprechend weniger Zertifikate müssen sie zukaufen. Deshalb müssen sich E-Autofahrer darauf einstellen, dass die jährliche Prämie in Zukunft nur noch bei etwa 250 bis 350 Euro jährlich liegen wird. Zudem bewegen sich die Marktpreise für THG-Quoten Martinz zufolge aktuell auf einem niedrigen Niveau im Vergleich zu den letzten zwölf Monaten. Im Winter könnten diese Marktpreise wieder steigen. Halter von E-Autos sollten also auf den richtigen Verkaufszeitpunkt achten.

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