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Dieses Upgrade ist nicht fett genug: Neuer Mercedes EQV im ersten Test

Die Mercedes-Großraumlimousine V-Klasse ist schon zehn Jahre auf dem Markt und erwartet nun die zweite große Modellpflege. Die gibt es auch wieder als EQV und die muss frisch bleiben, bis 2026 das ganz große Update vorfährt. Schritt Nummer eins ist darum die optische Aufwertung: Mercedes hat dem EQV einen neuen Grill verpasst, den nun einen beleuchteter Rahmen ziert. Die Schönheits-OP ist gelungen. Der neue EQV kommt eindrucksvoll und doch elegant daher.

Mercedes EQV: Man sieht den Wald vor lauter Luxus-Bäumen nicht

Ganz ähnlich wie es chinesische Konkurrenten wie Mifa, Zeekr, Li Auto oder sogar Volvo neuerdings machen, stehen im Fokus Raum und Komfort. Wir nehmen hinten rechts im aufgefrischten Mercedes EQV Platz. Der Kopf ruht auf einem flauschig weichen Kopfkissen. Neben uns eine Armlehne mit allem Pipapo: einem Klapptisch, einer Ablage für das Smartphone, einem magnetischen Abstelltisch, an dem spezielle (Champagner)Gläser quasi festkleben und zwei USB-C-Ladebuchsen für jeden der beiden Einzelsitze. Obendrein beugen die klimatisierten Luxussitze, dank Massagefunktion jeglichen Rückenschmerzen vor.

Damit man auch entspannt ruhen kann, wenn ein weiterer Passagier zusteigt, hat der EQV jetzt auch serienmäßig eine Schiebetür links. Im großen Luxus-Schwaben kommen alle Sinne auf ihre Kosten: Die Geräuschkulisse passt zur Nobelpassage – es ist angenehm ruhig im Innenraum. Das große Glasschiebedach sorgt für ausreichend und angenehmes Licht. Auch die haptische Wahrnehmung wird dank top Materialien und ordentlicher Verarbeitung nicht enttäuscht.

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Mercedes EQV: Die Idee lebt schon ein paar Jährchen

Dass die technische Basis des Fahrgastverwöhners schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, merkt man san ein paar Details. Öffnet man die Motorhaube, blickt man auf keinen Frunk, also ein extra Ablagefach vorn, sondern auf den unverkleideten Elektromotor, der mit 150 kW / 204 PS und einem maximalen Drehmoment von 365 Newtonmetern per Vorderradantrieb das rund 2,7 Tonnen schwere Vehikel antreibt. Damit unterscheidet sich der Stromer von den Benzinern, die mit Heckantrieb unterwegs sind und die Dieselversionen, für die es optional auch einen Allradantrieb gibt. Auch ein Head-up-Display suchen wir vergebens, da es vom Bauraum nicht zu realisieren war. Dieser wurde unter anderem für die Klimaanlage und andere Bauteile dringender benötigt, ein Umbau hätte zu viel Geld gekostet.

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Mercedes EQV: Interieur und Infotainment

Wir haben mittlerweile hinter dem Steuer Platz genommen und fühlen uns auch dort schnell wohl. Die Sitze sind bequem und die neueste Version des Mercedes MBUX-Systems mit Informationen versorgt uns mit allen nötigen Informationen. Zwei Monitore mit einer Größe von jeweils 12,3 Zoll sind Herzstück des Infotainmentsystems. Es stellt einen vor keine großen Herausforderungen, nur an die Handhabung der Berührungsfelder der Lenkradfernbedienung muss man sich etwas gewöhnen. Wer sich nicht durch die Menüs hangeln will, nutzt die gut funktionierende Sprachbedienung oder für Funktionen wie die Klimaanlage, klassische Druckknöpfe oder Hebel. Die Anmutung des Cockpits ist hochwertig.

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Mercedes EQV: Fahrmodi und Fahrkomfort

Davon nutzen wir ein Knöpfchen, um einen der vier Fahrmodi anzuwählen. Die Unterschiede sind zwar spürbar, aber nicht besonders ausgeprägt. Wobei Maximum Range das Temperament und die Leistung der Klimaanlage sehr zurücknimmt, solange kein Beschlagen der Scheiben droht und für das extrem entspannte Dahingleiten auf ebenen Flächen geeignet ist. Bei Sport geht es ambitionierter zur Sache. Wir waren die meiste Zeit im Comfort-Fahrprogramm unterwegs, was für alle Fahrsituationen ausreicht. Das Fahrwerk besteht aus Luftfedern und frequenzselektiven Dämpfern, ist straff abgestimmt, kommt vor allem mit schnell aufeinanderfolgenden Querfugen nicht so gut klar und wippt bei gröberen Bodenunebenheiten nach, was wir als unharmonisch empfinden. Allerdings waren beim EQV nur die beiden vorderen Plätze besetzt. Finden sich auf allen vier Sitze Passagiere, soll das Ausgleichen bei schlechtem Asphalt besser ablaufen.

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Mercedes EQV: Reichweite, Laden und Verbrauch

Bei unserer ersten Fahrt im EQV, welche uns über die Autobahn und auch Landstraße führte, haben wir nur selten die 100 km/h geknackt und nutzen die intelligente Rekuperation. Dennoch meldete der Bordcomputer einen Verbrauch von 28,7 kWh/100 km. Das entspricht ziemlich genau dem Wert, den Mercedes angibt (28,83 kWh/100 km). Dass der EQV kein ausgewiesenes Langstreckenfahrzeug ist, liegt auf der Hand. Selbst bei den 90-kWh-Akkus wird es schwer, die von Mercedes angegebenen 365 Kilometern zu erreichen.

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Zumal die maximale DC-Ladeleistung von 110 kW (bei der 90 kWh großen Batterie) beziehungsweise 80 kW (60 kWh) nicht besonders herausragend sind. Nominell sind so die großen Akkus innerhalb von 40 Minuten von zehn auf 80 Prozent gefüllt. Auf den Luxussitzen, mit Massage-Funktion, lässt sich diese Zeit mehr als entspannt überbrücken. Wenn man das Ganze an einer AC-Wallbox, bei der der Strom mit maximal 11 kW fließt, dauert es gut zehn Stunden, bis leere 90-kWh-Akkus vollständig gefüllt sind.

Mercedes EQV: Preis und Marktstart

Der EQV ist nun bestellbar und zu Preisen ab 58.488,46 Euro erhältlich

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