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Deutschland im Juni: Elektromobilität gibt weiter gegen den Trend nach. Halbjahresergebnis unbefriedigend.

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Auch der Juni liefert enttäuschendes Ergebnis bei der Elektromobilität. Halbjahresrückgang liegt bei -16,4% zum Vorjahreszeitraum. Vorher-Nachher: bitte den Schieberegler benutzen um die jeweiligen Top-Ten komplett sichtbar zu machen.

Das erste Halbjahr ist vorbei und die Ergebnisse zur Elektromobilität bleiben schlecht und deutlich unter Vorjahr. Während die Pkw-Zulassungen insgesamt im Juni 2024 um 6,4% zum Vorjahresmonat zunahmen, verbuchte der Absatz der Stromer einen Rückgang von -18,1 Prozent. Im Vorjahr war der Juni noch ein echter Grund zum Feiern für die Hersteller gewesen: Der Zuwachs zum Juni 2022 macht mit +64,4% Mut und verleitete viele Beobachter dazu zu glauben, daß das Ende der Verbrennerära sich beschleunigen würde. Da hatte man allerdings nicht mit der erratischen Wirtschaftspolitik aus Berlin gerechnet – Stichwort Habeckonomics.

VW zeigt fulminantes Ergebnis, MG ROEWE wächst weiter

Im Vergleich zu 2023 scheinen sich die Vorzeichen umgekehrt zu haben. Während im letzten Jahr Tesla die Pole Position mit 6.098 Einheiten des Model Y ergatterte, lieferte diesmal der ID.3 mit 6.370 Fahrzeugen in einem schwachen Umfeld ein um so eindrucksvolleres Ergebnis ab. Nicht weniger beeindruckend ist das Ergebnis des chinesischen OEMs MG ROEWE zu werten. Der MG4 zeigt einmal mehr, dass preiswert auch im Elektromarkt weiterhin funktioniert. Das bestätigt auch der 3. Rang mit dem Tesla Model Y.

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Elektromobilität: Top-Ten Marken im ersten Halbjahr 2024. Die Marke VW bleibt weiterhin deutlich von Tesla. Der Abstand zwischen Tesla und BMW hingegen wird ständig kleiner.

VW-Konzern zeigt Stärke

Ansonsten zeigt vor allem der VW-Konzern weiter seine Stärke. Mit 5 Modellen ist man in den Top-Ten vertreten. Nur „gestört“ durch den Smart #1, Hyundai IONIQ 5 und das Tesla Model 3, das sich durch die Modellpflege nun wieder etwas besser verkauft. Wie sich das nach in Kraft treten der Strafzölle auf in China produzierte Fahrzeuge auswirken wird, werden wir in zwei Monaten sehen.

Die „chinesische Gefahr“

Kaum ein europäischer Autoboss begrüßt übrigens die Strafzölle auf in China gefertigte Elektrofahrzeuge – Ausnahme ist Stellantis. Das Unternehmen ist einer der wenigen Hersteller, der in China relativ wenig Fahrzeuge absetzt. Das liest sich in Deutschland aber auch an den Zulassungszahlen nach OEMs ab. Stellantis gelingt der Sprung in die Top-5 nicht. Und auch bei den Marken-Charts ist die Herstellergruppe in den Top-Ten nicht vertreten. Stellantis-Marke Opel landet auf dem 12. Rang.

deutschland im juni: elektromobilität gibt weiter gegen den trend nach. halbjahresergebnis unbefriedigend.

Elektromobilität: Top-Five OEMs in Deutschland im 1. Halbjahr 2024. Die VW Group baut ihren Vorsprung trotz aggressiver Preispolitik Teslas aus. Auch BMW bleibt mit seiner Modellpalette äußerst erfolgreich und rückt gefährlich nahe an den Zweiten, Tesla, heran.

Das erste Halbjahr 2024 ist durchwachsen

Hatte es Januar und Februar zunächst danach ausgesehen, dass der Wegfall der Subventionen durch Sonderaktionen der Hersteller kompensiert würde, zeigt sich nun das ganze Ausmaß der Problematik. Der Rückgang der Elektromobilität betrug in den ersten 6 Monaten dieses Jahres -16,4 %. Die chinesische Gefahr bleib dabei tatsächlich gering. Die Absatzzahlen der aussichtsreichsten Marken bewegten die Nadel – mit Ausnahme von MG ROEWE – nur wenig. BYD setzte insgesamt 1.165 Autos ab, GWM 896, Nio 234 und XPeng ganze 31 Einheiten. Mit anderen Worten: die von der EU beschworene „Gefahr“ ist derzeit faktisch nicht vorhanden. Nur die Geely-Group mit ihren zahlreichen Marken (Volvo, Polestar, Smart (Joint-Venture mit Mercedes-Benz) und Lotus) bringt es auf immerhin 9.589 Fahrzeuge, was den 8. Rang bedeutet.

Pikant: während sich der Volvo EX30, der sich die selbe Architektur mit dem Smart #1 und 3 teilt, in Norwegen formidabel und besser als die Smarts verkauft, ist es in Deutschland genau umgekehrt. Hier liegt der Smart #1 mit 1.272 Einheiten vor dem Volvo EX30 mit 1.199 Autos.

BMW, Mercedes-Benz und Co.

Der erste BMW – der iX1 – landet hinter dem Volvo EX30 und der erfolgreichste Stuttgarter, der EQA mit 569 Fahrzeugen sogar hinter dem relativ neuen VW ID.7 (598 Autos). Die teuren Stromer sind momentan zwar nicht ganz abgemeldet, aber das Business ist schwieriger geworden. Wie in Norwegen achtet man mehr auf Preis/Leistung.

e-engine meint: Der deutsche Markt bleibt weiter unter Druck. Die Verkäufe sind zurückgegangen, die Marktanteile der reinen Stromer sinken weiter im Vergleich zu den Vorjahresmonaten. Wer jetzt noch kolportiert, dass bis 2030 15 Mio. Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein werden, der glaubt auch an den Weihnachtsmann und Osterhasen. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Trotzdem muss nüchtern festgehalten werden, dass derzeit eine Renaissance der Verbrenner stattfindet. Vor allem die Diesel-Verkäufe haben wieder angezogen. In den ersten 6 Zulassungsmonaten um satte 8,9 Prozent. Alle diese Entwicklungen spiegeln sich übrigens im durchschnittlichen CO2-Ausstoss wieder, der im Juni um +3,8 % stieg und nun 119,5 g/km beträgt.

Analyse & Charts: Bernd Maier-Leppla

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