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Carsharing in Korbach gestartet: Auto kann von allen genutzt werden

Buchung und Abrechnung über eine App

Carsharing in Korbach gestartet: Auto kann von allen genutzt werden

carsharing in korbach gestartet: auto kann von allen genutzt werden

Das Carsharing in Korbach ist gestartet: Viktoria Knoche von Dreiraum Coworking, Bürgermeister Klaus Friedrich und Jörg Hartleif von Regio.Mobil (von links) erklärten, wie das Konzept funktioniert.

Er steht etwas unscheinbar auf dem Parkplatz gegenüber der Sparkasse in Korbach am Nordwall 8. Die Aufschrift auf dem Opel Corsa verrät jedoch schnell: Das Auto unterscheidet sich von anderen. Der Grund: Die Stadt Korbach hat zusammen mit der Regio.Mobil Deutschland GmbH und Dreiraum Coworking erstmals ein Carsharing-Projekt gestartet.

Korbach – Gefördert wird dieses von dem sogenannten Bundesprogramm „MOSACA II“, das mobiles Arbeiten und Carsharing miteinander verknüpft.

Gedacht ist das Projekt für Menschen, die kein Auto haben oder sich für kürzere Strecken nicht unbedingt einen Zweitwagen anschaffen wollen. Weil Dreiraum bei dem Projekt mit im Boot sitzt, soll das Korbacher Carsharing-Auto vor allem auch von Kunden genutzt werden, die Räume im benachbarten Co-Working-Space gemietet haben und ein Auto zum Beispiel für ihre Dienstfahrten benötigen. „Das Auto kann aber auch von jedem und jeder anderen in der Stadt benutzt werden“, macht Bürgermeister Klaus Friedrich deutlich. Somit handele es sich bei dem Konzept um einen weiteren Schritt hin zu einer modernen und flexiblen Arbeits- und Lebenswelt.

„Für Menschen, die bis zu 15 000 Kilometer im Jahr fahren, ist Carsharing günstiger als ein eigenes Auto“, sagte Jörg Hartleif von Regio.Mobil. Er freue sich, dass nun auch in Korbach das Konzept umgesetzt werde. „Wir werden schauen, wie stark es genutzt wird“, so Hartleif, der sich aber optimistisch hinsichtlich einer dauerhaften Installation des Carsharing-Angebots in der Kreis- und Hansestadt zeigte. Dass in Korbach zunächst ein Verbrenner und kein Elektrofahrzeug eingesetzt wird, begründete er mit genau dieser Erprobungsphase. Außerdem sei ein weiterer Ausbau der Ladeinfrastruktur auch in Korbach geplant. „Es wird daher zukünftig auch kein Problem sein, das Fahrzeug durch ein Elektroauto zu ersetzen“, sagte Hartleif.

Klaus Friedrich sprach mit Blick auf das Carsharing von „einer sinnvollen Ergänzung zum ÖPNV“. Das Konzept sei nicht nur in Großstädten interessant. Gerade im ländlichen Raum biete es viel Potenzial, um das Leben auch hier nachhaltig zu verändern. „Das Carsharing ist auch als Baustein eines breiten Maßnahmebündels für mehr Klima- und Umweltschutz zu verstehen. Es bietet die Möglichkeit, ein Leben ohne eigenen Pkw zu testen“, sagte der Bürgermeister.

„Wir sind nicht nur offen für neue Arbeitskonzepte und Lernformate, sondern auch für neue Mobilitätskonzepte. Wir sind gespannt auf das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer“, sagte Viktoria Knoche von Dreiraum.

Buchen, einsteigen, losfahren und bezahlen: So läuft das Carsharing ab

Um das Carsharing-Auto in Korbach zu nutzen, muss auf dem Smartphone die App „Regio.Mobil“ installiert werden, die im App-Store für Apple und im Google Play Store für Android heruntergeladen werden kann. Bei der Registrierung ist auch das Einscannen des Führerscheins nötig, diese Daten werden von Regio.Mobil geprüft. Ist alles stimmig, kann das Auto – wenn es verfügbar ist – über die App gebucht werden. Für den Nutzer sind über die App jederzeit auch alle Informationen zum genauen Ablauf des Carsharings abrufbar.

Ist das Auto gebucht, muss es auf dem Parkplatz gegenüber der Sparkasse in Korbach am Nordwall 8 abgeholt werden. Das läuft wie folgt ab: An der Windschutzscheibe wird das Smartphone mit den Buchungsdaten über Bluetooth gescannt und die Türen entriegeln sich. Im Handschuhfach befindet sich der Zündschlüssel. Um vom Parkplatz runter zu kommen, öffnet sich die dortige Schranke automatisch. Nach der Fahrt muss das Auto wieder auf dem Parkplatz gegenüber der Sparkasse abgestellt werden. Der Schlüssel wird zurück ins Handschuhfach gelegt, das Fahrzeug verriegelt sich automatisch.

Wenn der Tank nur noch einem Viertel oder weniger gefüllt ist, ist der Nutzer angehalten, das Auto vollzutanken. Eine auf das Fahrzeug ausgerichtete Tankkarte liegt ebenfalls im Handschuhfach des Autos – diese kann an 96 Prozent der Tankstellen in Deutschland benutzt werden. Wie Jörg Hartleif von Regio.Mobil bei der Vorstellung des Konzeptes mitteilte, prüft das Auto automatisch und regelmäßig, ob sich Tankkarte und Schlüssel im Wageninneren befinden.

Die Abrechnung per Kreditkarte oder Abbuchung erfolgt auch über die App – am Monatsende erhält der Nutzer die Rechnung für das Carsharing. Pro Stunde Nutzungszeit werden 2 Euro berechnet, pro Kilometer 30 Cent.

Weitere Informationen gibt es hier.

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