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Besserer als Tesla Model Y & Co.? Akku-Hersteller BYD greift mit Seal U an

Das Kürzel BYD steht für Build Your Dreams. Doch die Strategen des chinesischen Autobauers sind alles andere als Traumtänzer. Während andere chinesische Marken wie Landwind sich vorschnell in die Höhle des deutschen Premiumlöwen wagten und krachend scheiterten, warteten die BYD-Manager ab. Wohlwissend, dass es nur eine Chance gibt, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Deswegen möchte BYD mit sechs Autos in Europa gleich einen Auftritt hinlegen, der Eindruck hinterlässt. Mit der sportlichen Limousine Han, dem kompakten SUV Atto 3, dem Familien-SUV Tang und dem ID.3-Konkurrenten Dolphin sind die ersten vier schon auf dem alten Kontinent angekommen. Alle reine BEVs, versteht sich.

Bald folgt das Brüderpaar Seal, eine Limousine, die gegen das Tesla Model 3 und den Nio ET5 Marktanteile antritt, sowie der E-Crossover Seal U (Utility), der dem VW ID.4 und dem Tesla Model Y Marktanteile streitig machen will. Auch wenn sich BYD über den Preis noch ausschweigt, soll der Seal U laut BYD ein Familienauto für den preisbewussten Kunden im Segment sein.

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Foto: BYD/press-inform

BYD Seal U: Großes SUV mit viel Platz im Interieur 

Das beginnt schon beim Platz. Mit einer Länge von 4,78 Metern bietet das SUV genug Platz für den Familienausflug. Der Seal U ist mit seinem großen Panoramaglasdach ohnehin mehr Lounge als ein reinrassiger Agilitätsmeister. Im Innenraum kann man sich auch richtig wohlfühlen. Dazu passt auch der große Kofferraum mit einem Basisvolumen von 570 Liter. Legt man die Lehnen der Rücksitzbank um, werden stattliche 1.449 Liter daraus. Ein praktischer Frunk unter der vorderen Haube fehlt bei der chinesischen Version. In China wird der wie in den USA jedoch nicht benötigt, da das Ladekabel an der Station fest angebracht ist – hierzulande sieht das anders aus. Darum stört der fehlende Front-Kofferraum besonders die europäische Kundschaft.

In der Design-Ausstattungslinie freut man sich über Leder im Innenraum und eine gute Verarbeitung. Mit dem Kristallautomatikhebel weht ein wenig BMW-Swarovski durch den Innenraum. Der schwenkbare 15,6-Zoll-Monitor dient als Kommandozentrale für das Infotainment und wird durch ein Head-up-Display ergänzt. Also alles andere als eine Billigheimer-Ausstattung. Wenn der Seal U nach Europa kommt, wird das Preis-Leistungs-Verhältnis die Konkurrenz unter Druck setzen. Zumal das Angebot im Rest des Interieurs weitergeht. Zwei induktive Ladeschalen helfen beim Stromtanken der Smartphones. Die wertig aussehenden Hebel und Drehknöpfe, mit denen die Fahrmodi und die Klimaanlage eingestellt werden, sind praktisch und verleihen dem Seal-U-Innenraum mit der Klavierlack-Oberfläche einen edlen Touch.

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BYD Seal U: Großer Akku mit gerade noch ausreichendem Ladetempo

Der E-Crossover steht wie sein BYD-Limousinen-Bruder auf der E-Plattform 3.0, das bedeutet, dass der Seal U mit einem dreiphasigen 11-kW-Onboardlader ausgestattet ist. In China wird er in zwei Varianten angeboten, was auch Auswirkungen auf die Batteriegröße hat. Die Comfort-Variante ist mit Akkus ausgestattet, die eine Kapazität von 71,8 Kilowattstunden haben, die von unserem Tester gefahrene Design-Version ist mit 87,0 kWh unterwegs. Damit kommt der Comfort-Seal U bis zu 420 Kilometer weit und der Design-E-Crossover bis zu 500 Kilometer. Geladen wird mit 115 kW beziehungsweise 140 kW (Design). Damit sind die Akkus in 28 beziehungsweise 29 Minuten (Design) von 30 auf 80 Prozent gefüllt. Die serienmäßige Wärmepumpe hilft bei der Reichweite und die Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) beim Picknick im Grünen, da die Akkus als Energiespeicher für den Elektrogrill verwendet werden können. Bei den Batterien setzen die BYD-Techniker natürlich auf die hauseigene Blade-Batterie, die Vorteile beim Packaging und der Verwindungssteifigkeit der Karosserie bietet.

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BYD Seal U: Fahrverhalten, Leistung 

Das hilft bei der Abstimmung des E-Crossovers. Die, wie es die Spezifizierung als Familienkutsche vorgibt, sehr komfortabel ausgelegt ist, was bei schlechten Straßen durchaus hilft. Also schluckt das Fahrwerk auch grobe Unebenheiten souverän, wippt aber bei langen Wellen nach. Mit 160 kW / 218 PS ist der Fronttriebler auch für europäische Straßen ausreichend motorisiert. In 9,6 Sekunden erreicht der Design Seal U aus dem Stand die 100 km/h Marke und ist bis zu 175 km/h schnell. Das ist nicht rasant, aber ausreichend flott.

In Kurven wankt die Karosserie bei sportlicher Fahrweise dennoch merklich. Dazu kommt eine ausgeprägte Untersteuer-Neigung, die laut Tester bei diesem Auto nicht negativ auffällt. Das harsch eingreifende ESP unterbindet das Rutschen über die Vorderräder, ehe der Fahrer Schweißperlen auf der Stirn hat. Wenn man es entspannt angehen lässt, wählt man den Eco-Modus, deutlich forcierter sind Sie bei Sport unterwegs. Aber auch da macht der Seal U eine gute Figur – und ist deshalb für Europa gewappnet.

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BYD Seal U: Preis und Marktstart 

Nimmt man den Atto 3 und die Limousine Seal als Maßstab, gehen wir dennoch von rund 40.000 Euro aus – damit wäre der Seal U eine attraktive Alternative zum Tesla Model Y und zum VW ID.4. Der deutsche Marktstart könnte im kommenden Jahr erfolgen, doch bestätigt ist bislang nichts.

Datenblatt des BYD Seal U

Typ E-Crossover
Leistung 218 PS / 160 kW
Höchstgeschwindigkeit 175 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 9,6 Sekunden
Antrieb Vorderrad
Akku 71,8 kWh (Comfort) / 87 kWh (Design)
Reichweite (laut Hersteller) 420 km (Comfort) / 500 (Design)
Abmessungen im mm (LxBxH) 4.785 x 1.890 x 1.668
Ladevolumen in Liter 570 – 1.449 
Preis (geschätzt) rund 40.000 Euro

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