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Audi A3 im Test: Der Premium-Golf zum Premium-Preis

audi a3 im test: der premium-golf zum premium-preis

Bei der Überarbeitung im Frühjahr 2024 wurde der Audi A3 nur dezent aufgefrischt · © AUDI AG

Aktuell wird die vierte Generation des kompakten Audi A3 verkauft. Der Fortschritt steckt unter dem Blech, auch wenn Audi an der einen oder anderen Stelle gespart hat. Test, Bilder, Daten, Infos zum Facelift im Frühjahr 2024 und die neue allstreet-Version.

  • Audi A3 1.5 TFSI und 2.0 TDI mit 150 PS im Test

  • Digitales Cockpit: “Alexa” kann Fragen beantworten

  • Preise starten bei 31.300 Euro für den A3 Sportback

Seit 2020 gibt es den aktuellen Audi A3 als technischen Bruder des VW Golf bereits, im Frühjahr 2024 kam das erste Facelift. Viel verändert hat sich nicht, dennoch musste sich der kompakte Ingolstädter aktuell mit dem 2.0 TDI im ADAC Autotest beweisen.

Facelift: Neue Version A3 allstreet

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Auch als Soft-SUV zu haben: Der Audi A3 in der allstreet-Version · © AUDI AG

Im Zuge einer leichten technischen und optischen Überarbeitung 2024 hat Audi seinem Kompaktmodell A3 auch die Modellvariante allstreet zur Seite gestellt. Die fällt, wie schon beim Kleinwagen A1, durch spezifische Offroad-Elemente wie dunkle Schweller- und Aufsatzleisten im unteren Bereich der Türen sowie breite Radlaufleisten auf. Der A3 allstreet verfügt im Vergleich zum Sportback über drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Der mattschwarz lackierte Kühlergrill mit Wabenstruktur ist zudem höher positioniert. Auch die Sitzposition fällt etwas höher aus als im Sportback, das Kofferraumvolumen ist identisch.

Die Facelift-Modelle des A3 erkennt man unter anderem an einem flacheren und breiteren Kühlergrill sowie einem neuen Heckstoßfänger. Bis zu vier verschiedene Tagfahrlicht-Signaturen lassen sich nun auswählen. In die neu gestaltete Mittelkonsole ist jetzt eine Armlehne integriert. Audi verspricht zudem eine verbesserte Serien- und Sicherheitsausstattung.

Preise zu A3 Sportback und Limousine

Audi bietet den A3 auch weiterhin in zwei Karosserieformen an. Die Preise starten bei 31.300 Euro für den Sportback und bei 32.100 Euro für die Limousine. Den neuen allstreet preisen die Ingolstädter ab 35.400 Euro ein. Wer teilelektrisch unterwegs sein möchte, muss mindestens 44.200 Euro für den Plug-in-Hybrid in die Hand nehmen.

A3 Sportback mit mehr Platz

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Die schräge Heckscheibe des A3 Sportback verschenkt Platz · © Audi

Optisch lehnte sich der aktuelle A3 Sportback bereits vor dem Facelift schon an die größeren Modelle A4 und A6 an, wirkt also klassisch-elegant, aber auch ein wenig unspektakulär. In der Seitenansicht fällt zumindest die sehr schräg stehende Heckscheibe auf. Sie lässt den A3 sportlicher aussehen, verschenkt aber Stauraum. Das Kofferraumvolumen liegt laut ADAC Messung bei 265 Litern, umgeklappt schluckt der A3 bis zu 1005 Liter. Gegen Aufpreis gibt es eine elektrische Heckklappe, die sich auch per Fußgeste öffnen lässt.

Die Insassen vorn profitieren von der im Vergleich zum bis 2020 gebauten Vorgänger etwas größeren Karosserie. Die Beinfreiheit vorn reicht für etwa 1,95 Meter große Personen aus. Hinten finden immerhin bis über 1,85 Meter große Mitfahrer und Mitfahrerinnen genügend Bewegungsfreiheit vor. Der Radstand ist gleich geblieben. Länge und Breite sind dagegen jeweils um drei Zentimeter gewachsen, sodass der A3 auf eine Länge von 4,34 Metern und eine Breite von 1,82 Metern kommt. Der Fahrer oder die Fahrerin sitzt ein wenig tiefer als bisher und hat mehr Ablagemöglichkeiten für Kleinkram zur Verfügung.

Ein Schritt in die richtige Richtung: Es gibt verschiedene Sitzbezüge, die zum Teil aus recycelten Kunststoffflaschen bestehen.

A3 bei Materialien nur Mittelmaß

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Audi-A3-Innenraum mit modernem Look · © Audi

Der Audi A3 Sportback ist zwar einwandfrei verarbeitet. Sowohl die Karosserie, als auch das Interieur sind sorgsam gefertigt und zusammengesetzt. Beim verwendeten Materialmix im Innenraum konnte der Vorgänger (bis 2020) den Maßstab in seiner Klasse setzen, die aktuelle Version ist aber nur noch Mittelmaß. Wer den Vorgänger kennt, sieht zwar die technische Modernisierung, staunt aber nicht schlecht über das lieblose Finish der Kunststoffe. Besonders hochwertig wirken die Bauteile leider nicht mehr. Wo der Vorgänger optisch und haptisch wie aus dem Vollen gefräst wirkte, fehlt dem aktuellen Modell das Herzblut.

Technisch hat der A3 aber einiges zu bieten. So warnt er jetzt beim rückwärts Ausparken vor Querverkehr und unterstützt mit einem Ausweichassistenten das Umfahren eines Hindernisses. LED-Scheinwerfer sind Serie, ein Matrix-LED-Licht mit 15 Segmenten gibt es gegen Aufpreis, genauso wie ein Head-up-Display.

Analoge Instrumente sind nicht mehr vorgesehen, stattdessen informiert ein 10,25-Zoll-Display hinter dem Lenkrad über alles Wesentliche. Gegen Aufpreis wurde bis zur Überarbeitung ein 12,3 Zoll großes Display eingebaut. Die Mittelkonsole ist leicht zum Fahrer geneigt und beherbergt ein zweites Display (Serie), über das die üblichen Funktionen wie Navi, Medien und Connect-Dienste gesteuert werden.

Es erfordert durchaus einiges an Übung, ehe man zielsicher durch die zahlreichen Menüs navigiert. Der neue Lautstärkeregler entpuppt sich im Alltag als ergonomisch viel schlechter als der Drehregler beim Vorgänger. Ein exaktes Justieren der Lautstärke ist während der Fahrt kaum mehr möglich. Zugute halten muss man Audi, dass nicht alles in die Bildschirmmenüs gepackt wurde wie etwa beim VW Golf. Die Heizung beispielsweise lässt sich noch ganz analog und bedienungsfreundlich einstellen.

Der A3 kann auch Handschriften erkennen, sich per natürlich gesprochener Sprache bedienen lassen und etwa eine Antwort auf die Frage “Wo ist das nächste italienische Restaurant?” geben. Inzwischen ist auch der Amazon-Sprachdienst Alexa vollständig integriert. Wie der VW Golf tauscht sich der A3 über Car-to-X mit anderen Autos und Infrastruktur aus, kann so zum Beispiel vor einem Stau hinter einer Kurve warnen oder Infos zur Ampelschaltung einblenden, damit der Fahrer vorausschauend fahren kann.

Audi A3 1.5 TFSI mit 150 PS im Test

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Audi A3 mit wenig überraschendem Heckdesign · © Audi

2021 testete der ADAC bereits die Vor-Facelift-Version des Audi A3. Damals gab es den Kompakten mit drei normalen Benzinern mit 110, 150 und 190 PS. Der TFSI mit 150 PS musste sich als erster A3 dieser Baureihe im ADAC Test beweisen. Und diese Aufgabe erledigte er recht souverän, überzeugte mit einem sauberen und gleichmäßigen Durchzug ohne Zugkraftschwankungen und mit guten Fahrleistungen. So gelingt der Überholvorgang von 60 auf 100 km/h etwa in 4,8 Sekunden. Negativ fiel zwischen 4000 und 5000 U/min das Brummen und Dröhnen des Vierzylinders auf, das nicht zum Premium-Anspruch von Audi passt.

Im ADAC Ecotest erreichte der A3 einen Durchschnittsverbrauch von 6,6 Litern Super pro 100 Kilometer. Damit verbunden ist eine CO₂-Bilanz von 184 g/km. Besser sieht es bei den Schadstoffen aus. Alle Emissionen liegen weit unter den Grenzwerten. Einzig im anspruchsvollen Autobahnzyklus sind die CO-Werte etwas erhöht, das kostet ein paar Zähler. Es reicht also nur für drei von fünf möglichen Sternen im ADAC Ecotest.

Facelift A3 150 PS TDI im ADAC Test

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Das Facelift des Audi A3 war für den ADAC Grund genug, den Wagen erneut zu testen. Diesmal musste er sich mit dem 2.0 TDI beweisen · © Audi

Der A3 mit 150-PS-TDI konnte aktuell als Facelift-Modell getestet werden. Im Test überzeugt der Audi weiterhin mit seiner guten Verarbeitung und der modernen Anmutung im Innenraum – u.a. auch durch die vielfältigen Möglichkeiten, die Ambientebeleuchtung anzupassen. Ebenso positiv anzumerken ist das gute Raumangebot, selbst große Personen finden im A3 Platz. Allerdings sollten diese beim Sportsitz prüfen, ob die recht niedrige integrierte Kopfstütze sie tatsächlich ausreichend schützt. Die Kritik an der mageren Serienausstattung hat Audi sich zu Herzen genommen: Nun gehören die Klimaautomatik, Einparksensoren und Tempomat zum Serienumfang. Allerdings, wie wäre es anders zu erwarten, spiegelt sich das Plus in der Ausstattung auch im Anschaffungspreis wider. Dieser ist im Vergleich zum Vor-Facelift um mehr als zehn Prozent gestiegen; der mit einigen Extras ausstaffierte Testwagen lässt mit einem Preisschild von über 50.000 Euro eher ein Mittelklassemodell, als einen Kompakten mit Brot-und-Butter-Diesel vermuten.

Insgesamt ist der A3 mit dem 2.0 TDI mit 150 PS und einem maximalen Drehmoment von 360 Nm völlig ausreichend motorisiert. In Kombination mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe liefert der A3 Sportback gute Fahrleistungen ab, denn die Automatik schaltet bei Bedarf schnell zurück, hält den Turbodiesel aber auch bei mittleren Drehzahlen, um das Drehmoment sinnvoll zu nutzen. Der 35 TDI ist ein durchaus kräftiger Motor, mit dem man Fahrspaß haben kann.

Der A3 erreicht als TDI im ADAC Ecotest einen Durchschnittsverbrauch von 5,0 Litern Diesel pro 100 Kilometer. Damit verbunden ist eine CO₂-Bilanz von 156 g/km. Zusammen mit der sehr guten Wertung beim Schadstoffausstoß sichert sich der A3 als Diesel im ADAC Ecotest vier von fünf Sternen.

Motoren zum Facelift des A3

Konventionell angetrieben bietet Audi den A3 aktuell mit vier Motorisierungen an. Bei den Benzinern startet die Bandbreite mit einem 116 PS starken 1,5 Liter TFSI. Der 30 TFSI erzeugt ein maximales Drehmoment von 250 Nm. Mehr Leistung bietet der gleiche Motor mit 150 PS als 35 TFSI, das Drehmoment ist identisch. Beide Benziner werden serienmäßig über ein Sechsgang-Handschaltgetriebe übersetzt, optional gibt es ein automatisch schaltendes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Die beiden Diesel bieten die gleiche Abstufung wie die Benziner. Der 30 TDI leistet ebenfalls 116 PS, die aber von einem Zweiliter-Turbodiesel erzeugt werden. Das maximale Drehmoment liegt hier bei 300 Nm, auch der Einstiegsdiesel wird serienmäßig mit Sechsgang-Handschaltung ausgeliefert. Top-Diesel ist der 35 TDI mit 150 PS und bis zu 360 Nm. Hier ist das Doppelkupplungsgetriebe immer an Bord.

A3 Plug-in-Hybrid mit mehr Reichweite

Den A3 gibt es seit Oktober 2024 auch wieder als Plug-in-Hybrid. Hier ergänzt ein Elektromotor den Antriebsstrang. Die elektrische Reichweite liegt zwischen 126 und 143 Kilometern, je nach Version. Die Energie dafür stellt ein 25,7 kWh (brutto) großer Akku bereit. Nutzbar sind hiervon 19,7 kWh, die mit 11 kW über eine öffentliche Ladesäule oder die Wallbox im Carport aufgeladen werden können. Schneller geht es dank DC-Schnellladefunktion, hier lädt der Audi sogar mit bis zu 50 kW per Gleichstrom.

Kern des Antriebs ist ein 85 kW (116 PS) starker Elektromotor, der bis zu 330 Nm liefert. Er wird mit einem 1,5-Liter-Turbobenziner in zwei Leistungsstufen kombiniert. Als 40 TFSI e leistet der Motor 150 PS, was in einer Systemleistung von 204 PS resultiert. Mehr Leistung gibt es im 34 TFSI e. Hier bringt es der Vierzylinder auf 177 PS, was zu einer Systemleistung von 272 PS führt. Beide Modelle fahren vollelektrisch bis zu 140 km/h schnell.

Audi S3 und RS3

Auch die Sportmodelle des A3 haben zum Facelift ein Update erhalten. Neben der frischen Optik spendiert Audi dem S3 mehr Leistung. Der Kompaktsportler leistet nun 333 PS und erzeugt 420 Nm Drehmoment. Die Kraft wird immer auf alle vier Räder verteilt. Ein Sportfahrwerk ist serienmäßig, gegen Aufpreis lassen sich die Dämpfer zudem per Knopfdruck komfortabler oder straffer stellen.

Die Speerspitze im A3-Portfolio bildet aber weiterhin der RS3. Er behält den legendären Fünfzylinder unter der Haube. Der Motor leistet 400 PS und erzeugt bis zu 500 Nm. Auch hier wird die Kraft via quattro-Antrieb auf den Asphalt übertragen.

Lesen Sie hier den ausführlichen Testbericht zum Facelift Audi A3 35 TDI advanced s tronic als PDF.

Lesen Sie hier den ausführlichen Testbericht zum Audi A3 35 TFSI advanced s tronic als PDF (vor Facelift).

Audi A3 Sportback: Technische Daten, Preis

ADAC Messwerte

ADAC Testergebnisse

Text: Jochen Wieler, Rudolf Huber, Andreas Huber

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