Hat sich BMW beim Launch des XM selbst um einen größeren Erfolg gebracht? So scheint es zumindest M-Chef Frank van Meel einzuschätzen, denn gegenüber dem britischen TopGear Magazine nennt er die Kommunikations-Strategie im Zusammenhang mit dem neuen M-SUV öffentlich einen Fehler. Das Problem: Seiner Meinung nach wurde zu früh über das kommende Label Red mit 748 PS gesprochen, womit die Position des “regulären” XM mit seinem 653 PS starken Hybrid-Antrieb in gewisser Weise untergraben wurde.
Kunden auf der Suche nach Superlativen hätten vielleicht eher zum BMW XM gegriffen, wenn dieser den Titel des bis dahin stärksten Serien-BMW aller Zeiten getragen hätte. De facto hatte der V8-XM diesen Titel stets nur unter Vorbehalt, weil von Anfang an klar war, dass er schon wenige Monate später vom fast 100 PS stärkeren XM Label Red in den Schatten gestellt werden würde. Rückblickend wäre es aus Sicht von Frank van Meel cleverer gewesen, das 653-PS-Modell zunächst als Topmodell zu positionieren und erst später im Lebenszyklus die nächste Stufe in Form des Label Red zu zünden.
Für das britische TopGear Magazine ist der XM sogar der “Fail of the Year”, weil er ihrer Meinung nach in keiner Disziplin wirklich überzeugen kann: Als Luxus-SUV für den Alltag zu straff, als Sportwagen zu schwer, als Hybrid zu ineffizient, als Familien-Auto zu teuer und nicht praktisch genug und als Drag-Racer nicht schnell genug. All diese Punkte sind zweifellos berechtigt, schließlich gibt es für alle genannten Einzeldisziplinen bessere Fahrzeuge – mit ähnlicher Logik könnte man aber praktisch jeden Allrounder kritisieren, denn der Versuch des Vereinens mehrerer Stärken führt fast immer dazu, dass man in keiner Einzeldisziplin ganz oben steht.
M-Chef Frank van Meel dürfte die Kritik ohnehin verschmerzen können: Er war sich schon vor einigen Wochen sicher, dass die M GmbH 2023 mit erstmals über 200.000 Einheiten einen neuen Absatz-Rekord aufstellen wird.