- GM sieht kein Fehlverhalten
- Kosten belaufen sich auf 490 Millionen US-Dollar
- Abgaswerte belasten Branche
Wegen falscher Abgaswerte zahlt General Motors nach einem Vergleich eine Millionenstrafe an die US-Regierung. Der Autobauer weist aber jegliche Schuld von sich.
General Motors: Autobauer zahlt 146 Millionen Dollar Strafe in einem Vergleich wegen falscher Abgaswerte
Auslöser für den Vergleich war eine von der US-Regierung in Auftrag gegebene Untersuchung. Bekannt machte das die National Highway Traffic Safety Administration, eine zivile US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit. In einer Erklärung am Mittwoch sagte sie, dass bestimmte GM-Fahrzeuge aus den Modelljahren 2012 bis 2018 nicht mit den US-Anforderungen an den Kraftstoffverbrauch übereinstimmen würden.
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Bereits die Environmental Protection Agency (EPA), eine unabhängige Behörde der Regierung für den US-Umweltschutz, hatte bei ihren Tests festgestellt, dass die GM-Pickup-Trucks und SUVs im Durchschnitt mindestens 10 Prozent mehr Kohlendioxid ausstoßen würden, als in den ursprünglichen Tests von GM angegeben. „Unsere Untersuchung hat zu einer Rechenschaftspflicht geführt“, sagte EPA-Administrator Michael Regan.
GM sieht kein Fehlverhalten
Betroffen sind nach Angaben der EPA etwa 4,6 Millionen Full-Size-Pickups und SUVs und etwa 1,3 Millionen Midsize-SUVs. Zu den betroffenen Modellen gehören der Chevy Tahoe, der Cadillac Escalade und der Chevy Silverado. Etwa 40 Varianten von GM-Fahrzeugen sind betroffen.
Kosten belaufen sich auf 490 Millionen US-Dollar
Die US-Umweltschutzbehörde gab zudem bekannt, dass General Motors zusätzlich zugestimmt habe, etwa 50 Millionen Tonnen an Emissionsrechten aufzugeben. Einen Rückruf der betroffenen Autos forderte die Umweltschutzbehörde nicht.
In einem vierteljährlichen Bericht an die Börsenaufsichtsbehörde erklärte GM, dass sich die Gesamtkosten für die Beilegung der Angelegenheit voraussichtlich insgesamt auf 490 Millionen Dollar belaufen werden.
Abgaswerte belasten Branche
Falsche Abgaswerte sind die in der Autoindustrie immer wieder Thema. Im Jahr 2014 schlossen die Autobauer Hyundai und Kia einen Vergleich mit dem Justizministerium, in dem sie eine zivilrechtliche Strafe in Höhe von 100 Millionen Dollar zahlen mussten, um eine zweijährige Untersuchung wegen überhöhter Benzinverbrauchsangaben auf den Fensteraufklebern von 1,2 Millionen Fahrzeugen zu beenden. Die koreanischen Automobilhersteller wiesen die Vorwürfe zurück, sie hätten gegen das Gesetz verstoßen.
Im Jahr 2015 gab Volkswagen zu, fast eine halbe Million Autos absichtlich manipuliert zu haben, um die US-Smog-Tests zu umgehen.
Der deutsche Autobauer hatte damals bestätigt, dass er absichtlich Software installiert habe, um die Abgastests zu umgehen. Dadurch konnten die Autos auf der Straße mehr Leistung bringen, während sie das 40-fache der gesetzlichen Schadstoffgrenze ausstießen.
Der Skandal kostete Volkswagen mehr als 30 Milliarden Dollar in Form von Geldstrafen und Vergleichen und führte dazu, dass zwei Führungskräfte in den USA ins Gefängnis mussten.