Erst brach die Nachfrage ein, nun entscheiden sich Autofahrer wieder häufiger für E-Autos. Dafür gibt es mehrere mögliche Erklärungen.
Im Juni sind in Deutschland wieder deutlich mehr Pkw zugelassen worden: Die Zahl der Neuzulassungen stieg um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf insgesamt 297.329 Pkw, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg am Mittwoch mitteilte. Im Mai hatte ein dickes Minus von mehr als 30 Prozent unter dem Strich gestanden.
Einen leichten Aufwärtstrend gibt es auch beim E-Auto-Absatz, zumindest im Vergleich zu den Vormonaten. Im Juni wurden 43.412 rein elektrische Pkw angemeldet, das ist der höchste Wert in diesem Jahr. In den Monaten zuvor hatten die Hersteller maximal um die 30.000 E-Autos abgesetzt. Im Dezember 2023 hatte die Bundesregierung die Kaufprämie für E-Autos abrupt abgeschafft, danach war die Nachfrage eingebrochen.
Der Marktanteil von batterieelektrischen Pkw an allen Neuzulassungen betrug im Juni 14,6 Prozent. Auch diese Kennziffer steigt tendenziell wieder seit Jahresbeginn (siehe Grafik). Im Januar lag sie noch bei gut zehn Prozent, im Mai waren es schon 12,6 Prozent.
Hersteller beklagten zuletzt, dass sie auf vielen Elektroautos sitzen bleiben würden. Autobauer wie Tesla oder Fiat lagerten Fahrzeuge auf Halden. Mit Rabatten heizten Hersteller die Nachfrage offensichtlich kaum an – so jedenfalls heißt es in Untersuchungen von Marktexperten. Allerdings kommen auch stetig neue Modelle auf den Markt, darunter auch günstigere, für die sich womöglich wieder mehr Käufer finden. Auch Strompreise und Ladetarife sind zuletzt gesunken, das Netz an Ladesäulen wird dichter.
Beliebt sind weiterhin Hybrid-Autos, hiervon wurden im Juni fast 88.000 neu zugelassen, 12,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Anteil erreichte 29,6 Prozent. Auch in den ersten sechs Monaten des Jahres nahm die Zahl im Vorjahresvergleich zu – um 12,5 Prozent.
Die meisten Autos, die neu zugelassen werden, sind weiterhin Benziner. Ihr Anteil betrug im Juni 37,6 Prozent. Auch Diesel werden wieder mehr verkauft, das Plus im Juni lag im Vorjahresvergleich 12,4 Prozent – der Anteil damit bei 17,7 Prozent.