Hoyerswerdas Kühnichter Straße ist derart marode, dass selbst eine Deckschichterneuerung nicht mehr denkbar ist.
Hoyerswerda. Hoyerswerdas Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (SPD) wird nicht müde, bei jeder passenden Gelegenheit zu erklären, warum viele Straßen in der Stadt nicht unbedingt 1-A-Qualität haben beziehungsweise beste Fahrbedingungen bieten: Für das gut 200 Kilometer lange Straßennetz der Kommune (hinzu kommen noch Straßen in Verantwortung des Kreises Bautzen, des Landes Sachsen und des Bundes) stelle der Freistaat momentan gerade einmal rund 275.000 Euro Straßenbaumittel zur Verfügung. Zur Erinnerung: Allein für die Sanierung der Rosa-Luxemburg-Straße wären 16 Millionen Euro vonnöten.
Und so ist es kaum ein Wunder, dass es immer wieder allgemeine, aber auch spezifische Klagen über den Zustand so mancher Holperpiste gibt. So steht ein großer Teil der Fahrbahn der Erich-Weinert-Straße mehr oder weniger vor der Auflösung. Im Grunde tauchen wöchentlich neue Schlaglöcher auf. Lothar Mages aus Tiegling hat das TAGEBLATT zu Anfang der Woche darauf aufmerksam gemacht, dass das Problem nicht nur Straßen, sondern auch Parkplätze betrifft. Er weist auf zahllose Schadstellen auf dem Parkplatz am Treff-8-Center hin und meint, man könne entweder den Löchern ausweichen oder sich aufs Rangieren konzentrieren. Beides zusammen sei unmöglich. Vonseiten der Fachgruppe Tiefbau- und Gewässermanagement bei der Bauverwaltung der Stadt heißt es, punktuelle Schadstellen sowohl im Zufahrtsbereich als auch auf der Platzfläche seien im Rathaus bekannt: „Hier sind bereits schnelle Reparaturen durch den städtischen Bauhof beauftragt.“ Um am Lipezker Platz jedoch eine dauerhaftere Mängelbeseitigung gewährleisten zu können, sei die Nachbehandlung der Reparaturstellen durch eine Fachfirma in Vorbereitung. Eine Instandsetzung größerer Flächen sei freilich aktuell nicht beabsichtigt.
Gleichzeitig ließen die Bäume an der Kühnichter Straße, deren Wurzeln an mehreren Stellen die Fahrbahn anheben, eine fachgerechte Deckenbaumaßnahme nicht zu. Grundsätzlich müsse gesagt werden, dass die Liege- und Nutzungsdauer der Straße einfach vorbei sei. Somit wäre auch eine ausreichende Tragfähigkeit des Untergrundes nicht mehr gegeben. Nur eine grundhafte Straßenerneuerung könne Abhilfe schaffen. Und damit wäre man wieder an dem Punkt, der nun schon ein paar Jahre diskutiert wird. Der Oberbürgermeister ist inzwischen für den Bau der Kühnichter Spange zwischen Weinert- und Nieskyer Straße hinter dem Krankenhaus. Er sagt, nur so sei eine Sanierung der Kühnichter Straße und eine Herabstufung zur kleineren Nebenstraße denkbar. Allerdings: Im Moment stehen dem bekanntlich die Stadtratsmehrheiten entgegen.