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Ferrari-Chef: Tesla-Elektroautos nur funktional, Elektrifizierung ist technisch relativ einfach

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Bild: Ferrari

Gemessen daran, dass seine Produkte rasant schnell sind, lässt sich der Sportwagen-Hersteller Ferrari bei der Entwicklung von Elektroautos viel Zeit – erst 2025 soll sein erstes reines Batterie-Fahrzeug vorgestellt werden und ein Jahr später auf den Markt kommen. In einem Interview hat der CEO des Unternehmens das jetzt bestätigt und gleichzeitig Tesla seine Anerkennung dafür ausgesprochen, neuen Schwung in der Branche gebracht zu haben. Davon bedroht sieht er Ferrari nach eigenen Angaben aber nicht, und erklärte, allgemein gebe es zu viel Aufregung um Elektroautos.

Tesla in Gruppe „funktionaler“ Fahrzeuge

Anders als manchen anderen Auto-Managern kann man Benedetto Vigna (s. Foto) technologische Kompetenz zugestehen, denn bevor er Mitte 2021 CEO bei Ferrari wurde, arbeitete der Physiker bei dem Chip-Hersteller STMicroelectronics und war an der Erfindung wichtiger Sensoren beteiligt. Das Ende der Elektroauto-Skepsis bei dem Sportwagen-Hersteller läutete der Wechsel aber nicht ein, geht aus Äußerungen von Vigna aus dem am Montag veröffentlichten Interview mit der Agentur Bloomberg hervor.

Die Frage, was er von Tesla gelernt habe, formulierte der Ferrari-Chef um in eine nach dem großen Beitrag des US-Unternehmens. Tesla habe die Branche aufgerüttelt und schnellere Prozesse und Entscheidungen eingeführt, lautete seine Antwort darauf. Die Produkte des elektrischen Konkurrenten aber ordnete Vigna in eine ganz andere Kategorie ein als die eigenen: Es gebe funktionale Fahrzeuge, um Menschen von A nach B zu bewegen, und emotionale Autos mit einzigartigem Fahrerlebnis wie die von Ferrari, sagte er. Tesla ordnete er auf Nachfrage in die erste Gruppe ein, dazu gedacht, von einem Ort zu einem anderen zu kommen.

Elektrifizierung sei eine neue Möglichkeit, das gewünschte Fahrerlebnis zu realisieren, erklärte Vigna laut Bloomberg. Ohne Zweifel würden die eigenen elektrischen Antriebe bei Kunden denselben Kitzel auslösen wie heute die fossilen. Dieser entstehe aus Längs- und Querbeschleunigung, Sound, Gang-Wechseln und Bremsen, und daran ändere sich auch bei Elektroautos nichts. Laut dem CEO liegt die Planung dafür im Zeitplan. 2025 wird nach seinen Angaben der erste rein elektrische Ferrari präsentiert und im Jahr darauf zu kaufen sein.

Ferrari nicht von Elektroautos bedroht

Tesla und anderen bliebe damit noch viel Zeit, Ferrari mit rein elektrischen Auto-Erlebnissen Kunden abzujagen, doch eine konkrete Bedrohung für das eigene Unternehmen sieht Vigna dadurch nicht, wie er weiter sagte. Allgemein gebe es zu viel Hype um Elektroautos, erklärte er, was sich auch auf den Aspekt Software und die Konsolidierung von Lieferketten beziehe – also eigentlich diejenigen drei großen Themen, die den Rest der Auto-Branche seit einiger Zeit umtreiben. Der Ferrari-Chef aber erklärte, Technologie komme in der Branche zu viel Aufmerksamkeit zu, obwohl die Elektrifizierung von Autos technisch gesehen relativ einfach sei.

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