General Motors investiert in den Lithium-Förderer Lithium Americas und sichert sich damit Zugriff auf die Mine Thacker Pass in Nevada, die größte bekannte Lithium-Quelle in den USA und die drittgrößte der Welt. Auch bei einer weiteren Komponente für seine Elektroautos hat GM seiner Lieferkette nun abgesichert – mit einem Unternehmen aus Deutschland.
Lithium Americas schätzt, dass das aus dem Projekt gewonnene und verarbeitete Lithium für bis zu eine Million E-Fahrzeuge pro Jahr reicht. Es ist allerdings nicht bekannt, mit welcher Batteriegröße Lithium Americas bei dieser Angabe kalkuliert. Der GMC Hummer EV von General Motors wird bekanntlich mit einer ungewöhnlich großen Batterie mit mehr als 200 kWh Energiegehalt ausgeliefert. Die kommenden Ultium-Modelle werden aber kleinere Batterien nutzen.
Klar ist aber, dass Lithium Americas vorerst keine weiteren Kunden aus der Mine in Nevada beliefern wird – GM hat sich laut der Mitteilung den „exklusiven Zugang zur Phase-1-Produktion“ gesichert. „GM hat sich das gesamte Batteriematerial gesichert, das wir für den Bau von jährlich mehr als einer Million Elektrofahrzeuge in Nordamerika im Jahr 2025 benötigen, und unsere zukünftige Produktion wird zunehmend aus einheimischen Ressourcen wie dem Standort in Nevada schöpfen, den wir mit Lithium Americas entwickeln“, sagt GM-CEO Mary Barra. „Die direkte Beschaffung kritischer EV-Rohstoffe und -Komponenten von Lieferanten in Nordamerika und Ländern mit Freihandelsabkommen trägt dazu bei, unsere Lieferkette sicherer zu machen, und hilft uns, die Zellenkosten zu kontrollieren sowie Arbeitsplätze zu schaffen.“
Investition steht noch unter Vorbehalt
Zudem fließt das Geld nicht sofort, sondern wird in zwei Tranchen aufgeteilt, für die jeweils weitere Bedingungen vereinbart wurden. Die Mittel für die erste Tranche werden treuhänderisch verwahrt, bis bestimmte Bedingungen erfüllt sind, einschließlich des Ergebnisses des Urteils „Record of Decision“, das derzeit beim US-Bezirksgericht anhängig ist. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, werden die Mittel freigegeben und GM wird Aktionär von Lithium Americas – GM erwartet das für Ende 2023. Die Investition der zweiten Tranche wird voraussichtlich in das auf die USA ausgerichtete Lithiumgeschäft von Lithium Americas nach der Trennung der US- und Argentinien-Geschäfte getätigt und sei „von ähnlichen Bedingungen abhängig“. Eine davon: Lithium Americas muss ausreichend Kapital einsammeln, „ um die Entwicklungsausgaben von Thacker Pass zu finanzieren“.
Sollte es so kommen, geht das gesamte Lithium aus der ersten Phase an GM und wird in den vier geplanten Zellfabriken von GM – eine ist im Betrieb, zwei im Bau und eine in Planung – zu Elektroauto-Batterien verarbeitet. Nach der ersten Phase hat GM auch ein Recht auf ein erstes Angebot für die Phase-2-Produktion.
Im Rahmen der Vereinbarung wird VAC eine Produktionsstätte in Nordamerika errichten, um ab 2025 Dauermagnete für Elektromotoren zu fertigen, die in einer Reihe von GM-Elektrofahrzeugen zum Einsatz kommen. Konkret genannt werden die Chevrolet-Stromer Silverado EV, Blazer EV und Equinox EV, der Cadillac Lyriq sowie die GMC-Modelle Sierra EV und Hummer EV in der Pickup- sowie SUV-Ausführung – also nahezu alle bisher vorgestellten Ultium-Modelle.
„Die Nachfrage nach Selten-Erd-Dauermagneten und unterstützenden Technologien steigt in einem noch nie dagewesenen Ausmaß, da die Welt auf nachhaltige, saubere Energie umsteigt. Die VAC freut sich sehr über die Partnerschaft mit General Motors, um einen wichtigen Beitrag zur Realisierung der vollelektrischen Zukunftspläne von GM zu leisten“, sagt Alexander Barcza, VAC Vice President Permanent Magnets.
gm.com, lithiumamericas.com (beide Lithium-Investition), vacuumschmelze.de (VAC-Vereinbarung)