Hyundai hat den Kona in der vor einem Jahr aufgelegten zweiten Generation auch als Vollhybrid im Angebot. Wir fuhren den frontgetriebenen Kona HEV 1.6 GDI mit einer Systemleistung von 141 PS, resultierend aus dem 105 PS generierenden Sauger und dem 44 PS starken E-Motor. Die zweite Kona-Generation bietet erheblich mehr Platz und mehr Komfort als der Vorgänger. Die Karosserie ist gewachsen, vier Personen müssen sich auch auf langen Reisen weder bei der Gepäckmitnahme noch in der Bewegungsfreiheit für Beine, Kopfe, Schultern einschränken.
Der neue Kona ist zudem ein richtiger Hingucker geworden. Er nimmt deutliche Anleihen beim Elektro-Fahrzeug IONIQ 5 und dessen auffallend futuristischen kantigen Formen auf. Das durchgehende LED-Band an der Front macht richtig was her, fehlen nur noch die herausstechenden Pixel-Einheiten des IONIQ5. Das 4,35 Meter lange Kompakt-SUV wirkt in der Summe deutlich mutiger, unkonventioneller und das steht ihm gut.
In der von uns gefahrenen Prime-Ausstattung bleiben kaum noch Wünsche übrig. Elektrische Sitze, Klimaautomatik, sogar Sitzlüftung, wenn man möchte. Alles möglich. Andererseits ist Hyundai, wie alle Hersteller auch seit dem Sommer dieses Jahres unter der „Knute“ der EU-Verordnungen in punkto Assistenzsysteme. Die sind teils laut, nervig, können zwar abgestellt werden, sind aber beim nächsten Anlassen wieder da.
Der Wahlhebel für die Automatik befindet sich rechts oben hinterm Lenkrad. Vorwärts und Rückwärtsgang findet man durch Drehen des Teils. Ein Extralob gibt es für die Platzverhältnisse hinter den Sitzen: Der 460 Liter fassende Kofferraum, den man auf 1300 Liter „aufblasen“ kann, ist in diesem Fahrzeug-Segment top. So ist der Hyundai Kona durchaus auf dem Weg zum Familienauto. Was man im Vergleich zum Vorgänger bei der deutlich offensiveren Preisgestaltung (beginnt bei 37.900 Euro für die Version Prime) allerdings auch bemerkt.
Wenn auch vieles neu und vor allem lobenswert ist beim Hyundai Kona der zweiten Generation, so hat sich doch eines nicht geändert: Der Hybridantrieb nämlich. Dessen Power wird über ein Sechsgang Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder geschickt. Was darf man von einem Vollhybriden erwarten, außer dass er seinem Auftrag, der Minimierung von Verbrauch und Schadstoff-Emissionen nachkommt? Spritzigkeit und Freude am Fahren? Damit kann der Wagen dienen. Vor allem, wenn man nicht im Eco-Modus verharrt, sondern sich der per Knopfdruck aktivierbaren Sport-Variante bedient. Das ist ein richtiger Boost und erinnert an Hyundais N-Modelle.
Anderseits: Wer es mit Eco oder Normal lieber etwas beruhigender hat, kommt auch nicht in die Gefahr, dass die Augenlider schwer werden. 11,2 Sekunden von Null auf 100 sind jetzt nichts Berauschendes, aber durchaus Segment-kompatibel. Dass ihm bei 165 km/h der Gashahn zugedreht wird, kann man durchaus auch so hinnehmen. Wir hatten auf unseren 1500 Kilometern in zwei Wochen vor allem die Verbrauchwerte im Blick und die sind bei 4,6 Liter auf 100 Kilometer sehr ordentlich. Wir kamen so auf eine Reichweite von 760 Kilometern.
Bei niedrigen Drehzahlen wird man mit angenehmer Akustik belohnt, während das Ausdrehen des Vierzylinders mit ziemlichem Dröhnen einhergeht. Leichtes Untersteuern des Fronttrieblers regelt das ESP geschickt, ohne dass der Kona zuvor über die Vorderräder schiebt.
Technische Daten Hyundai Kona HEV 1.6 GDI
Ausführung: Fünfsitziger Crossover
L / B /H: 4,35 / 1,83 / 1,59 Meter
Radstand: 2,66 Meter
Kofferraum: 466 – 1.300
Leistung / Hubraum: 105 PS / 1598 ccm
E-Maschine: 44 PS
Systemleistung. 141 PS / 265 Nm
Getriebe: 6-Gang DCT
Antrieb: Front
Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h
Verbrauch (selbst) : 4,6 Liter / 100 KM
CO2-Ausstoß: 108 g/km
Preis Prime Hybrid: ab 37.900
Text und Fotos: Charlys Autos
