Monatelang wurde diskutiert, gewarnt und gebangt. Nun haben sich die Befürchtungen bewahrheitet: Schon bald werden Strafzölle auf Elektroautos aus China erhoben. Das hat Folgen für alle Beteiligten – und nicht nur für chinesische Fahrzeuge.
Elektroauto: Über 35 Prozent Strafzölle möglich
Die EU-Kommission hat die Entscheidung pro Strafzölle auf alle Elektroautos aus China bestätigt. Durchgesetzt hat sich diese Regelung, da zu wenige EU-Mitgliedsstaaten sich gegen die Entscheidung ausgesprochen hatten. Begründet werden die Zölle damit, dass so die Automobilindustrie in Europa geschützt werden soll. China sorge womöglich für einen unfairen Wettbewerb.
Einige genaue Zahlen nennt der Focus: BYD hat nach Verhandlungen einen Strafzoll von 17 Prozent erhalten, Geely 18,8 Prozent und MG-Mutter SAIC sogar 35,3 Prozent. Auch wenn ein Unternehmen in China produzieren lässt, fallen zukünftig weitere Kosten an, mindestens 21,3 Prozent, um genau zu sein. Lediglich Tesla kommt hier mit 7,8 Prozent besser weg, da das US-Unternehmen auch weniger Subventionen erhält.
Lesetipp: Ein neuer Hersteller hat vor kurzem ein Elektroauto mit Kampfpreis für Deutschland angekündigt. Um Strafzölle zu vermeiden, ist bereits ein Umzug nach Polen angedacht.
Massive Preiserhöhungen wahrscheinlich
Zunächst stellt sich natürlich die Frage, wie stark die Strafzölle auf chinesische Elektroautos an die Käufer*innen weitergegeben werden. Besonders MG würde bei voller Weiterleitung wahrscheinlich massive Einbrüche erleben. Der MG4, ein beliebtes Elektroauto in direkter Konkurrenz zu vielen Stromern hierzulande, könnte so etwa von 35.000 Euro auf ganze 47.000 Euro steigen und wäre damit schlicht und ergreifend nicht mehr attraktiv.
Quelle: Europäische Kommission, Focus
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