Nach seinem Wechsel von Mercedes-AMG zu BMW fährt Raffaele Marciello in diesem Jahr in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC): Der Italiener teilt sich den BMW M Hybrid V8 mit Marco Wittmann und Dries Vanthoor. Beim Auftakt in Katar und beim zweiten Saisonlauf in Imola sammelte Marciello seine ersten Rennerfahrungen mit dem Prototypen – und der 29-Jährige ist begeistert!
“Es ist richtig schnell”, strahlt Marciello im Gespräch mit Motorsport-Total.com. “Es ist ein echtes Rennauto im Vergleich zu den GT-Autos. Es ist also eine Herausforderung, aber es macht auch Spaß.” Zudem haben LMDh und GT3 einige Gemeinsamkeiten: “Bei niedrigen Geschwindigkeiten ist es gar nicht so unterschiedlich.”
Der Unterschied zum Formel-2-Auto, das Marciello von 2014 bis 2017 fahren durfte, ist allerdings gewaltig. “Es ist ein anderes Auto”, sagt der Italiener und zieht einen interessanten Vergleich: “Es ist, als würde man eine blonde Frau mit einer Brünetten vergleichen.”
BMW “nicht so anders” als Mercedes-AMG
Marciello, der jahrelang im Mercedes-AMG GT3 an den Start ging, absolvierte in diesem Jahr seine ersten Rennen im BMW M4 GT3. “Ich muss mich noch daran gewöhnen”, gibt der BMW-Werksfahrer im Gespräch mit Motorsport-Total.com zu, obwohl sich die beiden GT3-Boliden ähneln: “[Der BMW] ist auch ein Auto mit Frontmotor, also ist es nicht so anders als bei AMG.”
In Bathurst fuhr Marciello sein erstes Rennen im BMW M4 GT3
Foto: Gruppe C Photography
“Kein Unterschied wie Tag und Nacht”
Unter den Fahrern herrscht “eine gute Atmosphäre”, verrät Marciello. “Wir haben Spaß zusammen, auch wenn die Ergebnisse nicht immer die besten sind. Wir scherzen immer, spielen Padel[-Tennis] zusammen.” In Bathurst konnte Rossi zudem mit einer guten Leistung überzeugen: “Am Ende haben wir einen guten vierten Platz von 40 Autos erreicht, mit guten Punkten.”
Bei den 24h Qualifiers auf dem Nürburgring landete Marciello sogar auf dem Podium. “Es läuft gut”, schmunzelt der BMW-Pilot, der sich bereits an die Eigenheiten seines neuen Arbeitsgerätes gewöhnt hat. “Bei niedrigen Geschwindigkeiten kämpfen wir wegen des Frontmotors mit Untersteuern. Bei hohen Geschwindigkeiten ist das Auto richtig gut, es hat viel Leistung.”
“Es gibt also noch ein paar Dinge, die wir verbessern können, aber vieles ist schon sehr gut”, freut sich Marciello. Der lange Radstand des BMW M4 GT3 stellt für den erfahrenen GT-Spezialisten zumindest keine Herausforderung dar. “Der AMG ist auch lang, für mich ist das kein großer Unterschied. Für Dries [Vanthoor] war es vielleicht eine größere Umstellung, als er vom Audi kam. Aber für mich war es kein Unterschied wie Tag und Nacht.”
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.