Überhitzter Vorderreifen: Wie stark sich das auf MotoGP-Rennen auswirkt
Diese Problematik soll auch ein Mitgrund dafür sein, warum es oft statische Rennen mit wenig Überholmanövern in einer Gruppe gibt. “Diese Probleme mit dem Vorderreifen sind schrecklich, weil man davon zu sehr abhängig ist”, schildert Franco Morbidelli.
Der Yamaha-Fahrer hängt meistens im Mittelfeld fest und ist von dieser Thematik betroffen: “Man kann nicht attackieren. Wenn man es versucht, riskiert man einen Sturz. Je mehr Fahrer man vor sich hat, desto weniger Potenzial hat man.”
“Je weiter hinten man startet und je weiter man nach der ersten Runde hinten ist, desto mehr wird man davon beeinflusst. Das ist sehr, sehr schade.” Prinzipiell sieht das der Yamaha-Fahrer nicht als Kritik an Michelin, sondern an der derzeitigen generellen Entwicklung.
“Die Technologie muss in allen Bereichen auf dem gleichen Level sein. Momentan ist die Technologie der Motorräder besser als der Reifen. Ich meine, die Reifen sind sehr gut, aber sie haben eine Schwäche.”
Laut Michelin hat sich in den vergangenen Jahren das Problem auch verschärft, weil die Motorräder durch die Aerodynamik und das Ride-Height-System den Vorderreifen mehr belasten. Dem stimmt Morbidelli auch zu.
Der Italiener sieht die Sache bei den Regelhütern: “Sie müssen sich entscheiden. Entweder erhöht man die Technologie der Reifen, oder man senkt die Technologie der Motorräder.” Michelin hat bereits die Entwicklung eines neuen Vorderreifens angekündigt, der ab 2025 zum Einsatz kommen soll.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.