Wohnmobile

In diesem Kastenwagen schläft sich’s besser

Campingbusse auf Ford Transit erweiterten in den vergangenen zwei, drei Jahren bei immer mehr Marken das Modellprogramm – nicht zuletzt wegen der besseren Lieferbarkeit des Basisfahrzeugs. Mit dem Dreamer Fun D51 Addict und dem Vantourer Ford 600 D stellen sich zwei Querbett-Modelle dem promobil-Vergleichstest.

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© Ingolf Pompe

Schmal und hoch: So präsentieren sich die beiden Transit-Camper von hinten. Der Vantourer (r.) besitzt eine seitliche Karosserieverbreiterung am Heck.

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Beim Dreamer bringt ein großes Dachfenster viel Licht in den Bereich der Sitzgruppe. Der Tischfuß und der Absatz zum Fahrerhaus stören allerdings.

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Dreamer: Im kompakten Bad schafft eine schwenkbare Waschtischwand Platz zum Duschen. Der Kleiderschrank hängt über dem Fußende des Doppelbetts.

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Mehr Platz für die Füße unterm Tisch und kein lästiger Absatz: Der Sitzbereich des Vantourer ist bequemer. Dafür gibt’s weniger Licht von oben.

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Vantourer: Beim Blick auf den Grundriss fällt das geräumige Raumbad auf. Nachteil: Wenn geduscht wird, sind Küche und Durchgang nach hinten blockiert.

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Dreamer: Die Küche mit Kühlschrank an der Stirnseite, Zweiflammkocher und Spülbecken. Arbeitsfläche ist vorhanden, eine Erweiterung gibt es aber nicht.

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Dreamer: Beim Blick ins Bad fällt auf, dass es mehrere offene Ablagen, aber keine Schränke gibt.

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Der Dreamer ist nichts für Großgewachsene. Das Querbett erreicht nur 1,73 Meter Matratzenlänge.

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Dreamer: Zum Duschen schwenkt man einfach die Waschtischwand zur Seite.

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Vantourer: Der Kühlschrank öffnet beidseitig. Außerdem besitzt die Küchenzeile einen kleinen Mülleimer und eine erweiterbare Abstellfläche zum Bett hin.

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Dank der Karosserieverbreiterung kommt das Vantourer-Bett auf 1,87 Meter Länge.

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Vantourer: Für mehr Schulterfreiheit kann der rechte Rückbankplatz zur Seite gerückt werden.

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Im Bad des Vantourer gibt es mehrere Schränke und offene Ablagen.

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Vantourer: Zum Duschen wird im Durchgang ein Vorhang aufgezogen.

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© Ingolf Pompe

Um den Heckstauraum des Dreamer in der vollen Höhe zu nutzen oder ein Rad durchzuladen, wird das Bett seitlich hochgeklappt und per Gurt befestigt.

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Dreamer: Oberhalb der Heckbetten ist ein Kleiderschrank mit Stange angebracht. Lange Jacken liegen allerdings am Boden auf.

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Dreamer: Mehrere geschlossene Staufächer gibt es in der Möbelzeile unter dem Bett auf der linken Fahrzeugseite.

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Im Vantourer wird der hintere Teil des Betts nach oben geklappt und per Rastaufsteller gehalten. Ein nicht allzu langes Rad passt quer ins Heck.

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Vantourer: Das Staufach quer unter dem Dach ist nur von hinten durch die Hecktüren zugänglich – vom Innenraum aus ist es nicht zu erreichen.

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Vantourer: Über dem Bett sind vier Hängeschränke angebracht, zwei weitere über der Küche und einer an der Sitzgruppe.

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Dreamer: Die beiden AGM-Batterien mit jeweils 92 Ah sind unter der Sitzbank platziert, daneben befindet sich die Diesel-Heizung.

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Der Dreamer ist mit einer Druckpumpe ausgestattet, die direkt auf dem Frischwassertank installiert ist.

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Dreamer: Ins Gasfach hinten auf der Beifahrerseite passt auch eine Elf-Kilo-Flasche.

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Die Bordelektrik ist beim Vantourer in zwei Schränken unter dem Bett untergebracht.

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Vantourer: Auf den Lichtschaltern ist genau dargestellt, welcher Schalter für welches Licht zuständig ist. Vorbildlich.

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Ungewöhnlich: Der Frischwassertank sitzt beim Vantourer unterflur. Er ist aber serienmäßig isoliert und beheizt.

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Seitenansicht des Dreamer Fun D51 Addict.

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© Ingolf Pompe

Der Dreamer mit manueller Schaltung und Display für die Rückfahrkamera.

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Seitenansicht des Vantourer Ford 600 D.

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Der Vantourer-Testwagen mit Automatikgetriebe, aber ohne Rückfahrkamera.

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Dreamer Fun D51 Addict und Vantourer Ford 600 D im Vergleichstest.

Das Duell Dreamer Fun D51 gegen Vantourer Ford 600 D ist das Aufeinandertreffen zweier Marken, die sich auf den Ausbau von Campingbussen spezialisiert haben. Dreamer gehört zur französischen Rapido-Gruppe und produziert seine Fahrzeuge auch dort. Neben Kompaktcampern ohne und mit rudimentärem Bad auf Ford Transit Custom baut die Marke Fiat-Ducato-, Peugeot-Boxer- und Ford-Transit-Kastenwagen aus.

Die Modellpalette unterteilt sich in die Fun- und die Select-Baureihe, wobei Letztere eine hochwertigere Ausstattung mitbringt – und dementsprechend teurer ist. So hat etwa das D51-Testmodell aus der Fun-Baureihe einen Grundpreis von 57.900 Euro, sein Pendant in der Select-Baureihe ist ab 68.800 Euro zu haben. Bei der Fun-Baureihe sind ausstattungstechnische Upgrades möglich, die als Fun+ oder, wie beim Testfahrzeug, mit dem Zusatz Addict bezeichnet werden.

Dreamer Fun D51 Addict

  • Gurt-/Schlafplätze: 4/2
  • Zul. Gesamtgewicht: 3.500 kg
  • Länge: 5,98 m
  • Grundpreis: ab 57.900 Euro
  • Testwagenpreis: 70.000 Euro

Vantourer ist die Marke der Vertriebsfirma Eurocaravaning aus Koblenz. Zum Portfolio gehören Kompaktcamper auf Basis Mercedes V-Klasse und Vito sowie Kastenwagen-Ausbauten auf Fiat Ducato und neuerdings MAN TGE und Ford Transit. Als Ausbaupartner setzt man auf die Knaus-Tabbert-Gruppe und deren Werk in Ungarn.

Vantourer Ford 600 D

  • Gurt-/Schlafplätze: 4/2
  • Zul. Gesamtgewicht: 3.500 kg
  • Länge: 5,99 m
  • Grundpreis: ab 62.490 Euro
  • Testwagenpreis: 75.706 Euro

Wohnen

Beim Einstieg in die beiden Busse durch die Schiebetür fällt auf, dass die Einstiegsbreite beim Dreamer mit 75 Zentimetern deutlich größer ausfällt als beim Vantourer mit lediglich 60 Zentimetern. Auch an der Sitzgruppe ein ähnliches Bild: Der Dreamer besitzt die breitere Sitzfläche, allerdings lässt sich die beim Vantourer per Zusatzpolster seitlich erweitern, sodass damit beide auf eine ähnliche Breite (90 Zentimeter beim Dreamer, 92 beim Vantourer) kommen. Beim Vantourer lassen sich die Kopfstützen der Sitzbank in der Höhe verstellen, was zum einen den Komfort verbessert, zum anderen ein Sicherheits-Plus beim Fahren mit sich bringt.

In Sachen Beinfreiheit hat die Vantourer-Dinette Vorteile, hier stört das Tischbein weniger als beim Dreamer. Unten an der Sitztruhe ist beim Vantourer außerdem eine 230-Volt-Steckdose angebracht, die Teil des 2.590 Euro teuren Comfort-Pakets ist. Im Dreamer sucht man in diesem Bereich vergeblich nach einem Stromanschluss. Und noch ein Vantourer-Vorteil: Durch seinen aufgedoppelten Fußboden besitzt er zwischen Fahrerhaus und Wohnbereich keine störende Stufe – wie im Dreamer. Die Kehrseite dieser Konstruktion: Mit 1,98 Metern ist die Stehhöhe im Innenraum des Vantourer niedriger als im Dreamer mit 2,08 Metern. Der Dreamer beeindruckt auch mit seinem, in der Addict-Ausführung serienmäßigen Panoramadach über dem Fahrerhaus, das viel Tageslicht in den Sitzbereich bringt. Ein Ausstattungsdetail, das bislang nur die Marke Dreamer für den Transit anbietet.

Größere Küche im Vantourer

Die Küchenzeile im Vantourer ist etwa zehn Zentimeter länger als im Dreamer. Sie besitzt außerdem noch eine ausklappbare Arbeitsplattenerweiterung, die jedoch über das Heckbett ragt. Wer hier schneidet, sollte aufpassen, dass nichts auf Bettdecke oder Laken fällt oder tropft. Das kann im Dreamer nicht passieren. Hier sorgt eine senkrecht stehende Scheibe dafür, dass das Bett sauber bleibt – im Testwagen fehlt diese Scheibe allerdings. Die Kühlschränke befinden sich in beiden Fahrzeugen jeweils an der Stirnseite der Küche. Praktisch: Beim Vantourer kann er in beide Richtungen geöffnet und das Gefrierfach entnommen werden, beim Dreamer öffnet die Türe nur nach außen, und das Gefrierfach ist fest eingebaut.

Die Zweiflamm-Gasherde und die Spülbecken sind in Sachen Größe und Handhabung in beiden Fahrzeugen nahezu identisch. Ein Plus des Vantourer: Er besitzt einen in die Arbeitsfläche eingelassenen Abfalleimer, dessen Abdeckplatte auch als Arbeitsfläche genutzt werden kann. Beim Küchenstauraum hat der Vantourer ebenfalls die Nase vorn. Er hat, zusätzlich zu den Hängeschränken und Schubladen, einen Apothekerauszug – und auch die offenen Ablagen sind großzügiger bemessen. Gut gelöst beim Dreamer: Die Schubladen können per Knopfdruck verriegelt werden, ihre breiten Griffe liegen zudem etwas besser in der Hand als die Druckknopfgriffe des Vantourer.

Unterschiedliche Bad-Konzepte

Beim Bad setzen die zwei Testfahrzeuge auf verschiedene Konzepte. Im Vantourer kommt ein Raumbad zum Einsatz, zum Duschen wird der Gang zwischen Bad und Küche mit genutzt. Mithilfe eines Vorhangs entsteht ein großzügiger Duschbereich mit drei Abflüssen in der Bodenwanne. Nachteil: Während des Duschens ist ein Teil der Küche und der Durchgang nach hinten blockiert. Der Dreamer besitzt ein Bad mit Schwenkwand, die den Duschbereich auf der einen vom Waschbecken und der Toilette auf der anderen Seite trennt. Der Platz zum Duschen fällt hier zwar deutlich kleiner aus, die Schwenkwand hat aber den Vorteil, dass sie schnell trocken gerieben ist, während der Vorhang im Vantourer zum Trocknen erst einmal ausgebreitet bleiben muss.

Das Vantourer-Bad ist mit zahlreichen Schränken und offenen Ablagen ausgestattet, während sich der Badstauraum im Dreamer auf fünf offene Fächer beschränkt. Der Vantourer hält eine Trocknungsstange für Handtücher bereit, das Toilettenpapier kann in einem der Schränke neben der Toilette platziert werden. Der Dreamer dagegen hat lediglich einen Handtuchhaken, eine Ablage fürs Toilettenpapier sucht man vergeblich. Auch die Belüftung ist im Vantourer besser gelöst. Hier gibt es neben dem Pilzlüfter in der Decke auch noch ein Fenster in der Seitenwand, der Dreamer besitzt dagegen lediglich eine Dachhaube.

Querdoppelbett mit Längenunterschied

Beide Campingbusse kommen mit dem typischen Querdoppelbett im Heck. Die Liegefläche im Vantourer ist allerdings deutlich länger als die im Dreamer. Das liegt primär daran, dass der Vantourer im Bereich des Betts auf der Fahrerseite eine Karosserieverbreiterung angebaut hat. Durch sie kommt er auf eine Matratzenlänge von 1,87 Metern, während der Dreamer nur 1,73 Meter bieten kann, was für viele Personen zu kurz ist. Wer mehr braucht, kann alternativ zum D51 Select greifen, bei dem es die Karosserieerweiterung immerhin optional gibt.

Auch bei der Matratzenbreite hat der Vantourer mit maximal 1,47 Metern gegenüber 1,40 Metern beim Dreamer die Nase vorn. Ein weiterer Vorteil des Vantourer: Bei ihm ist die komplette Bettfläche mit einem Lattenrost unterfedert und unterlüftet, während beim Dreamer nur ein Teil der Matratzen auf einem Rost liegt, der Rest auf der Holzplatte der Möbelzeile darunter. Das optionale Seitenfenster auf der Beifahrerseite (389 Euro) bringt beim Vantourer nicht nur zusätzliches Licht in den Heckbereich, es dient auch zum Querlüften.

Der Dreamer bringt zudem eine zum Einzelbett wandelbare Sitzgruppe mit. Mit 172 mal 84 bis 98 Zentimeter Liegefläche taugt es aber allenfalls als Notbett, zumal es wegen unterschiedlich langer Stützfüße etwas wackelig steht.

Die Möbel sind sowohl beim Dreamer als auch beim Vantourer sauber verarbeitet. Insgesamt wirkt das Interieur des Vantourer jedoch etwas einladender. Das liegt unter anderem an den mit Stoff verkleideten Seitenwänden, die im Gegensatz zu den Kunststoff-Verkleidungsteilen an den Wänden des Dreamer mehr Gemütlichkeit ausstrahlen.

Wertung:

  • Dreamer: 3,1 von 5 Punkten
  • Vantourer: 3,6 von 5 Punkten

Beladen

Der Dreamer besitzt einen richtigen Kleiderschrank. Der hängt über dem Heckbett auf der Fahrerseite. Lange Jacken und Mäntel passen dort aber nicht hinein, ohne dass sie auf dem Boden aufliegen – bei Hemden gibt es kein Problem. Zusätzlich sind im Dreamer oberhalb der Heckbetten drei Hängeschränke angebracht.

Der Vantourer kommt auf vier Hängeschränke in diesem Bereich, zwei auf der Fahrer- und zwei auf der Beifahrerseite. Einen Kleiderschrank mit Stange gibt es hier nicht. Wer seine Hemden oder Jacken auf einem Bügel aufhängen will, kann nur auf die Handtuchstange im Bad ausweichen.

Oberhalb der Sitzgruppe ist in beiden Fahrzeugen ein Hängeschrank angebracht, außerdem gibt es die Original-Ford-Ablage über dem Fahrerhaus. Letztere fällt beim Vantourer etwas großzügiger aus, da er kein Panoramadach besitzt.

Vantourer hat mehr Platz im Heck

Zum Heckstauraum: Auch der ist beim Vantourer größer als beim Dreamer. Grund ist zum einen das auf etwas höherem Niveau eingebaute Bett. Zum anderen steht im Vantourer mehr Platz in der Breite zur Verfügung, da die seitlichen Bettunterbauten deutlich kürzer ausfallen und nur etwa die halbe Länge des Heckstauraums einnehmen. Der Dreamer hält dafür auf der Fahrerseite mehrere großzügige Fächer bereit, die der Vantourer in dieser Form nicht bieten kann. Dagegen kontert der Vantourer mit einer Ablage oben quer im Heck, die allerdings nur bei geöffneten Hecktüren zugänglich ist.

Der Fahrradtransport ist problematisch

Für den Sperrguttransport lassen sich die Heckstauräume jeweils vergrößern, indem die Bettroste nach oben geklappt werden. Beim Dreamer wird das Bett in klassischer Manier seitlich aufgestellt und per Gurt und Schnellverschluss an der Decke fixiert. Dann können Fahrräder problemlos von hinten nach vorne durchgeladen werden.

Beim Vantourer wird der hintere Querteil des Betts nach oben geklappt und durch rastende Aufsteller gehalten. Fahrräder, die nicht allzu lang sind, passen dann quer ins Heck. Für E-Bikes und Räder mit etwas längerem Radstand reicht dieser Platz aber nicht aus. Dann muss das Vorderrad entnommen und das Bike am besten mit einer Gabelfixierung am Boden transportiert werden.

Genau wie die hintere Betthälfte kann im Vantourer auch die vordere hochgeklappt werden, um von innen besser an das Gepäck im Heckstauraum zu kommen. Allerdings fehlt hier die Aufstellmechanik, sodass man das hochgeklappte Bett mühsam mit einer Hand aufhalten muss, während die andere in den Stauraum greift. Ein Einrastmechanismus wie beim hinteren Bettteil würde die Sache erleichtern.

  • Dreamer: 3,6 von 5 Punkten
  • Vantourer: 3,8 von 5 Punkten

Technik

Der Vantourer ist serienmäßig mit einer 95 Ah starken AGM-Batterie ausgestattet. Gleich zwei AGM-Batterien mit jeweils 92 Ah hat der Dreamer in der für den Test bereitgestellten Addict-Ausführung an Bord. Während beim Vantourer die Batterie in einem Möbelkasten im Heckstauraum untergebracht ist, sitzen sie beim Dreamer unter der Sitzbank neben der Heizung.

In beiden Bussen ist eine Combi-D4-Diesel-Gebläseheizung von Truma eingebaut, die auch für die Warmwasserbereitung zuständig ist. Vorteil Vantourer: Er besitzt am Sitzgruppenfenster einen kleinen Sensor, der dafür sorgt, dass bei offenem Fenster die Heizung abschaltet und so keine schädlichen Abgase aus dem unterhalb mündenden Kamin in den Innenraum gelangen. Dieser Sensor fehlt beim Dreamer.

Der Frischwasservorrat beträgt beim Dreamer 110 Liter, beim Vantourer sind es zehn Liter weniger. Beim Dreamer sitzt der Tank im Bettunterbau auf der Beifahrerseite. Beim Vantourer ist er unterflur angebracht. Eine serienmäßige Isolierung und Beheizung sorgt dafür, dass das Wasser auch in der kalten Jahreszeit nicht einfriert. Während der Dreamer mit einer kräftigen Druckpumpe ausgestattet ist, besitzt der Vantourer eine für Campingbusse eher typische Tauchpumpe.

In beiden Bussen wird der Gasvorrat lediglich fürs Kochen benötigt. Im Vantourer steht dafür eine kleine 2,75-kg-Flasche zur Verfügung, die in einem Kasten vorn rechts im Heckstauraum untergebracht ist – gut erreichbar vom Innenraum. Beim Dreamer passt eine Elf-Kilo-Flasche in den Gaskasten im Heck.

Gute Lichtverhältnisse

Sehr durchdacht präsentiert sich die optional im Paket erhältliche Ambientebeleuchtung im Vantourer. An drei Stellen im Bus – über der Sitzgruppe, an der Küche und über den Betten – sind jeweils mit aussagekräftigen Piktogrammen bedruckte Mehrfachlichtschalter installiert, mit denen sich die zahlreichen, über den Bus verteilten LED-Lampen und -Leisten bequem steuern und dimmen lassen. Auch der Dreamer verfügt über verschiedene LED-Lichtleisten und -Spots, die Bedienung ist hier allerdings weniger komfortabel als beim Vantourer.

Weitere, positiv zu verbuchende Technik-Details beider Testmodelle: Der Vantourer verfügt über einen vorbildlich abgedichteten Schacht für die Toilettenkassette und, bei Wahl des optionalen Comfort-Pakets, über zahlreiche Steckdosen und USB-Ladebuchsen.

Beim Dreamer gehört die Außendusche im Heck mit Warm- und Kaltwasser in der getesteten Addict-Ausführung zur Serienausstattung.

  • Dreamer: 3,5 von 5 Punkten
  • Vantourer: 3,6 von 5 Punkten

Fahren

Der Vantourer kommt serienmäßig mit dem 130-PS-Motor, das Testfahrzeug besitzt zusätzlich die optional erhältliche Sechsgang-Automatik. Die Motorisierung ist ausreichend für gemütliches Reisen, bei spontanen Überholvorgängen und am Berg wünscht man sich allerdings die eine oder andere Pferdestärke mehr. Zumal die Automatik das Fahren zwar komfortabel macht, aber offenbar auch Leistung schluckt.

Als störend beim Fahren erweist sich der Rahmen der Fahrerhaus-Faltverdunkelung auf der Beifahrerseite, der den rechten Außenspiegel teilweise verdeckt. Eine Rückfahrkamera, Parksensoren bzw. einen Naviceiver besitzt das Testfahrzeug nicht, dafür müssen das Park-Paket (Parksensoren, 790 Euro) und das Media-Paket (Rückfahrkamera und Naviceiver, 1.849 Euro) extra geordert werden. Für Sicherheitsassistenzsysteme, wie etwa den Spurhalte- und Notbremsassistenten, ist das Assistenz-Paket (2.090 Euro) notwendig, das hier nicht mit an Bord war.

Dreamer mit stärkerem Motor

Den Dreamer treibt der stärkere Transit-Motor mit 170 PS an, den es hier wie da optional gibt. Die 40 zusätzlichen PS sind deutlich spürbar, machen sich im Verbrauch aber erfreulich wenig bemerkbar. Das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe lässt sich gut durch die Gassen führen. Wer einen Anhänger ziehen möchte, verkneift sich die Automatik ohnehin besser, denn sie reduziert die Anhängelast empfindlich von 2.500 auf 1.700 kg.

Bei der Fahrsicherheit profitiert der Dreamer-Testwagen vom optionalen Guardian-Paket (1.980 Euro), das unter anderem den Spurhalteassistenten mit automatischer Notbremsfunktion mitbringt. Etwas störend dagegen: Das Panorama-Dachfenster über dem Fahrerhaus verursacht bei höherem Tempo offenbar Windgeräusche. Vom Möbelbau sind dagegen weder beim Dreamer noch beim Vantourer lästige Geräusche zu vernehmen.

  • Dreamer: 3,5 von 5 Punkten
  • Vantourer: 3,3 von 5 Punkten

Preis und Service

Der Grundpreis des Dreamer beträgt 57.900 Euro – er ist damit 4.590 Euro günstiger als der Vantourer (62.490 Euro). Beim Blick in die Dreamer-Preisliste fällt auf, dass manch interessantes Extra ab Werk überhaupt nicht erhältlich ist. Das gilt etwa für eine Lithium-Bordbatterie statt der serienmäßigen Blei-AGM-Batterie und genauso für die seitliche Heckverbreiterung, die beim vergleichsweise schmalen Ford Transit eine deutliche Steigerung des Schlafkomforts durch zusätzliche Matratzenlänge ermöglicht. Beides gibt es beim D51 nur in der teureren Select-Variante gegen Aufpreis. Eine Markise ist beim Dreamer D51 sogar weder für die Fun- noch für die Select-Baureihe ab Werk lieferbar.

Beim Vantourer können die genannten Extras alle einzeln dazukonfiguriert werden. Außerdem sind für den Vantourer insgesamt sechs Pakete erhältlich: beispielsweise das Comfort-Paket (2.590 Euro), das unter anderem eine Verdunkelung für das Fahrerhaus, ein Fliegengitter für die Schiebetüre und zusätzliche Steckdosen enthält. Oder das Prime-Paket (2.190 Euro), das unter anderem Leichtmetallfelgen und eine Ambientebeleuchtung für den Wohnraum enthält. Das tolle Panoramadach für das Fahrerhaus wie im Dreamer-Testfahrzeug ist für den Vantourer allerdings nicht verfügbar.

Sowohl Dreamer als auch Vantourer gewähren ihren Kunden jeweils zwei Jahre Garantie auf das Fahrzeug sowie fünf Jahre auf dessen Dichtigkeit. Bei der Größe des Vertriebs- und Servicenetzes hat Vantourer klar die Nase vorn. Die Koblenzer besitzen in Deutschland ein Netz von 35 Partnern, bei Dreamer sind es lediglich 18.

  • Dreamer: 3,3 von 5 Punkten
  • Vantourer: 3,4 von 5 Punkten

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