Im Verbrenner-Segment konnte BMW M Vergleiche gegen Mercedes-AMG zuletzt in den meisten Fällen klar für sich entscheiden, aber bei den Elektroautos scheinen die Schwaben derzeit die Nase vorn zu haben: Im aktuellen Vergleich von und mit Matthias Malmedie treten Mercedes-AMG EQE 53 und BMW i5 M60 gegeneinander an – und das Ergebnis ist in jeder Hinsicht ziemlich eindeutig. Zwar ist klar, dass sich der i5 M60 eher im Performance-Segment sieht und nicht als M High Performance-Automobil positioniert ist, aber mit Blick auf die durchaus ähnlichen Leistungswerte ist das Ergebnis auf den ersten Blick durchaus enttäuschend.
Auf dem Papier bietet der Mercedes-AMG EQE 53 eine überschaubare Mehrleistung von 25 PS, beide Power-Limousinen geht mit etwa mehr als 600 PS an den Start. Allerdings hat der getestete EQE 53 das 4.760 Euro teure AMG Dynamic Plus-Paket an Bord, das die Leistung kurzzeitig auf 687 PS anhebt und auch die Zeit für den Sprint von 0 auf 100 um zwei Zehntel auf 3,3 Sekunden verbessert. Der 601 PS starke i5 M60 kann hier nicht mithalten, wie auch seine deutlich zurückhaltendere Werksangabe von 3,8 Sekunden für den Standardsprint zeigt.
Spannender als die Beschleunigung auf gerader Strecke ist aber ohnehin der Handling-Vergleich, den wir ab Minute 22:30 beobachten dürfen. Da beide Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt bereits einige Kilometer gefahren sind, entscheidet sich das Duell allerdings noch während des ersten Rennens: Mit unter 50 Prozent Akku-Stand gibt der BMW i5 M60 nicht mehr die volle Leistung frei und hat schon deshalb keine Chance, den AMG EQE 53 zu schlagen. Auf der Uhr stehen schließlich 2,7 Sekunden Rückstand, noch stärker als diese Zeit bleibt aber die Verweigerung der vollen Leistungsabgabe als Kritikpunkt stehen.
Eine etwas kleinere Überraschung ist, dass der mit größerem Akku ausgestattete AMG auch bei der Reichweite die Nase vorn hat: Nach allen Tests verspricht der BMW nur noch eine Rest-Reichweite von 92 Kilometern, während der AMG noch 151 Kilometer schaffen will. Bei diesen Werten bleibt allerdings unklar, wie stark die letzten Vollgas-Kilometer auf die Berechnung einzahlen und wie groß die Restreichweite bei zurückhaltenderer Fahrweise tatsächlich wäre.