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Führerscheinstelle beim Landratsamt hat online keine Termine

Harter Weg zum Führerschein

Führerscheinstelle beim Landratsamt hat online keine Termine

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Ein Führerschein

Online gibt es aktuell bis Mitte Oktober keine Termine bei der Führerscheinstelle des Werra-Meißner-Kreises.

Werra-Meißner – Wer aktuell einen Führerschein beantragen, ändern oder abgeben möchte, steht vor geschlossenen Türen an den beiden zuständigen Stellen des Landratsamts in Eschwege und Witzenhausen. Seit mehreren Wochen sind über das Internet keine Termine buchbar, aktuell gibt es keinen verfügbaren Zeitrahmen bis einschließlich 12. Oktober.

Kreissprecher Jörg Klinge erklärt dazu auf Anfrage unserer Zeitung, dass es derzeit „unvorhergesehene personelle Schwierigkeiten“ gebe, die schnellstmöglich gelöst werden. In den kommenden Wochen seien vorübergehende Umstrukturierungen geplant, die zeitnah bekanntgegeben werden, um eine Entlastung zu schaffen. Die Umstrukturierung hänge auch mit der neuen Fahrzeug-Zulassungsverordnung zusammen, die am 1. September in Kraft tritt.

Laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr wird in der neuen Zulassungsverordnung unter anderem geregelt, dass Kraftfahrer nach einer digitalen Zulassung direkt losfahren dürfen und nicht auf die Übersendung von Fahrzeugdokumenten und Plaketten warten müssen. Sie dürfen, ohne diese bereits erhalten zu haben, bis zu zehn Tage mit ihrem Fahrzeug am Straßenverkehr teilnehmen.

Für Zulassungsangelegenheiten sind beim Kreis Termine online buchbar. Auf die Frage, ob hier nicht Mitarbeiter bei Führerscheinangelegenheiten aushelfen können, sagt Klinge, dass versucht werde, Mitarbeiter aus anderen Bereichen in die Führerscheinstelle einzubinden. „Aufgrund der Komplexität gestaltet sich dies jedoch schwierig. Wir werden in den kommenden Wochen die telefonische Erreichbarkeit verstärken und Termine für besondere Führerschein-Angelegenheiten anbieten, diese werden aber mit den betroffenen Personen direkt abgesprochen.“

Seine Fahrschüler wissen um die Terminschwierigkeiten und melden sich daher schon ein Dreiviertel-Jahr vorher an, berichtet Klaus Krug, Inhaber der gleichnamigen Fahrschule in Wehretal-Reichensachsen. Einen Stau an Prüflingen gebe es bei ihm nicht. „Ich nehme nur so viele Leute an, wie ich bedienen kann“, sagt er. Was allerdings nicht gehe, seien kurzfristige Termine, zum Beispiel für einen Hänger oder den Aufstieg in eine höhere Motorradklasse, bei denen kein Theorieunterricht, sondern nur eine Prüfung benötigt werden. Hier müssten sich die Interessenten selbst kümmern.

Rund 1000 Führerschein-Angelegenheiten mit „unterschiedlicher Intensität des Bearbeitungsaufwands“ werden monatlich von der Kreisverwaltung bearbeitet, sagt Kreissprecher Jörg Klinge auf Anfrage.

Wer aktuell einen Termin bei der Führerscheinstelle braucht, sollte regelmäßig auf die entsprechende Internetseite des Kreises schauen, „ab und an wird etwas freigeschaltet“, so Fahrschul-Besitzer Klaus Krug aus Wehretal-Reichensachsen.

Lennard Eisen aus Hebenshausen hat die Erfahrung gemacht, dass diese Termine schnell vergriffen sind. Seit Ende Juni schaut der 16-Jährige „morgens, mittags und abends“ auf die Internetseite, ohne einen Termin zu ergattern. Aktuell hat er seine Theoriestunden für den 125er-Motorrad-Führerschein beendet und könnte in die Prüfung gehen. Aber: „Ohne Termin kann ich keine Prüfung machen und danach keine Praxisstunden nehmen“, berichtet er.

Nach einer E-Mail-Beschwerde seiner Mutter Jeanette Eisen an die Führerscheinstelle und Landrätin Nicole Rathgeber konnten sie nun einen Termin ergattern. Dabei habe sich der zuständige Mitarbeiter entschuldigt und erklärt, dass er nur montags sehe, welche Kapazitäten er freischalten kann, berichtet Jeanette Eisen, die gleichzeitig Verständnis für die hohe Arbeitsbelastung der Kreis-Mitarbeiter zeigt – aber auch fragt, warum Führerschein-Angelegenheiten nicht an die Gemeinden abgegeben werden, hier gebe es Öffnungszeiten statt reiner Online-Terminvergabe. „Mir wurde gesagt, die Mitarbeiter dort sind nicht geschult.“

Sollte Lennard die Theorieprüfung im ersten Anlauf schaffen und dann genügend Praxisstunden bekommen, könnte es in diesem Jahr noch mit dem Führerschein klappen. Wenn nicht, heißt es für ihn auf dem Weg zur Berufsschule in Eschwege den Zug zu nehmen. „Der ist voll und oft verspätet“, erklärt er. Zudem trainiert seine Witzenhäuser Fußball-Mannschaft in Hundelshausen. Da müsse dann wieder das „Taxi Eltern“ ran, sagt Jeanette Eisen. (nde)

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