Der Autozulieferer Continental schließt bis Ende 2025 die Standorte Schwalbach und Wetzlar. Die Jobs sollen schrittweise nach Frankfurt und Babenhausen umziehen. Vorstand Philipp von Hirschheydt will damit die Forschung und Entwicklung stärken.
Der Autozulieferer Continental will in Hessen zwei Standorte schließen und insgesamt 1200 Stellen abbauen. Die Standorte Schwalbach und Wetzlar würden bis Ende 2025 geschlossen und die Arbeit schrittweise nach Frankfurt und Babenhausen verlagert. Ein Teil der Belegschaft solle dann umziehen, kündigte das Unternehmen am Dienstagnachmittag an und bestätigte damit einen Bericht des manager magazins. Die übrigen Stellen sollen „sozialerträglich“ abgebaut werden.
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„Mit den Maßnahmen verbessern wir unsere Kostenstruktur und stärken insbesondere die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung“, sagte Automotive-Vorstand Philipp von Hirschheydt (49) laut Mitteilung. Frankfurt, bisher schon Hauptsitz der Automotive-Sparte, soll zum Kompetenzzentrum für Fahrzeugsoftware und -architekturen ausgebaut werden, Babenhausen zum reinen Standort für Displays und Cockpits werden. Konzernchef Nikolai Setzer (52) hatte Ende 2023 angekündigt, das Segment organisatorisch herauszulösen, um dann möglich Optionen prüfen zu können. Von einem Einstieg eines Investors, einer Gemeinschaftsfirma bis hin zu einem Verkauf oder Börsengang sei alles möglich.
Gespräche über Stellenabbau und Jobverlagerung beginnen
Den größten Stellenabbau soll es nach Angaben eines Sprechers aber nicht an den beiden wegfallenden Standorten geben, sondern in Frankfurt, mit bisher 4700 Mitarbeitern größter Standort der Conti-Sparte in Hessen. 630 Stellen sollen dort wegfallen. In Schwalbach und Wetzlar fallen mit der Schließung jeweils rund ein Drittel der Stellen weg. Die übrigen Mitarbeiter will Conti in Frankfurt oder Babenhausen weiterbeschäftigen. Bisher beschäftigt Conti in Schwalbach 930 Menschen und in Wetzlar 460.
Der Stellenbau ist Teil des im Februar angekündigten Konsolidierungsprogramms für die schwächelnde Sparte. Weltweit sollen 7150 Stellen wegfallen und Standorte zusammengelegt werden. Die Verwaltungskosten sollen dadurch ab 2025 um 400 Millionen Euro pro Jahr sinken und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis 2028 auf unter 10 Prozent des Umsatzes fallen.