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BMW treibt Wasserstoff-Antrieb weiter voran, über Serienfertigung wird später entschieden

bmw treibt wasserstoff-antrieb weiter voran, über serienfertigung wird später entschieden

Bild: BMW

BMW erprobt seit dem letzten Jahr mit einer Pilotflotte Wasserstoff-SUV. Entwicklungsleiter Jürgen Guldner hat mit der Automobilwoche über die aktuellen Testmodelle und eine langfristige Serienperspektive gesprochen.

Das Interesse an der alternativen Antriebsart sei da. Guldner sprach von „Begeisterung“, die BMW mit dem Wassrstoff-Elektroauto iX5 Hydrogen auslöse. Das Thema sei unterschiedlich weit in den Köpfen präsent. Klassische Wasserstoff-Regionen wie Japan und Korea seien weiter als andere Länder. Auch China sei längst mit einer langfristig angelegten Wasserstoff-Strategie unterwegs. Der Fokus liege dabei nicht mehr nur auf der Nutzfahrzeugseite, sondern auch zunehmend auf Pkw.

Im US-Markt spiele Wasserstoff allerdings noch keine größere Rolle, höchstens in Kalifornien. Der Fokus liege in den Vereinigten Staaten ansonsten klar auf Nutzfahrzeugen. „Aber wir merken auch dort, dass Wasserstoff als Ergänzung zur batterieelektrischen Mobilität wahrgenommen wird“, so der BMW-Manager. Eine Einschätzung des deutschen Markes äußerte er nicht.

Seine Wasserstoff-Testflotte will BMW weiter global einsetzen. Für die Entscheidung zu einer Serienfertigung gebe es bisher keinen festen Zeitplan, sagte Guldner. Die Entwicklung der Infrastruktur müsse weiter zügig vorangehen, und auch am Fahrzeug sei in der jetzigen Entwicklungsphase noch Arbeit zu leisten. „Weiterhin gilt: Wir bereiten uns vor, in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ein Serienangebot machen zu können.“

Integration in bestehende Produktionsanlage geplant

Sollte BMW später auch Wasserstoff-Stromer an Kunden verkaufen, sei das Ziel, ein solches Angebot in einer bestehenden Produktionsanlage mitlaufen zu lassen, erklärte der Manager. Ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle sei letztlich eine elektrische Antriebsvariante. Die Elektromotoren könne man vom batterie-elektrischen Antrieb übernehmen. In der Testflotte nutze man beispielsweise die E-Antriebseinheit aus dem BMW iX.

Das Ziel sei auch, auf eine gemeinsame Architektur für batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge zu setzen. Das sei nötig, um so einen neuen Antriebsstrang in vernünftigen Stückzahlen und Kostenstrukturen produzieren zu können. Zunächst würde ein Wasserstoff-BMW wegen der neuen Technologie teurer und in den oberen Segmenten zu finden sein. Das Ziel müsse aber sein, so Guldner, auf das Kostenniveau eines vergleichbaren Batterie-Elektro-Modells zu kommen.

Der Vorteil eines Wasserstoff-Antriebs sei, dass man weniger Materialkosten für die große Batterie habe und stattdessen klassische Automobil-Fertigungsumfänge nutzen könne. „Nehmen Sie Kompressoren, Schläuche, das Kühlsystem, die Sensorik. Da können Sie über hohe Stückzahlen schnell gute Skaleneffekte erzielen“, erläuterte der Manager. Bei einem Brennstoffzellsystem könne BMW auf bestehende Kompetenzen aus der Entwicklung von Verbrennungsmotoren zurückgreifen.

In welchem Umfang die derzeitige Zusammenarbeit mit Toyota bei Wasserstoff-Technologien fortbestehen wird, bleibt abzuwarten. Guldern sagte dazu nur: „Wir haben gerade erst zehn Jahre Kooperation gefeiert und sind auch weiter in sehr gutem Kontakt.“

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