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BMW i7 xDrive60: Test, Motor, Akku, Reichweite, Preis

Der neue BMW 7er kommt zuerst als vollelektrischer i7. Mit Technik und Luxus im Übermaß. AUTO BILD ist den 544 PS starken Stromer schon gefahren.


Das beste Auto der Welt? Wenn es so etwas gibt, dann war es immer die S-Klasse von Mercedes – egal, was BMW seit 1977 mit dem 7er oder Audi mit dem A8 seit 1994 veranstalteten. Jetzt hat BMW den 7er neu aufgelegt, dabei keinen Stein auf dem anderen gelassen und an nichts gespart. Technik, Luxus, Sicherheits-Assis, Multimedia – alles vom Feinsten.

Den neuen 7er gibt es als Verbrenner mit Reihen-Sechszylinder und V8 – jedoch nicht für uns – als Plug-In-Hybrid und als vollelektrischen i7, alles auf einer Plattform. Das Design wird zum einen bestimmt durch die schieren Dimensionen des Autos: 5,39 Meter Länge und 1,95 Breite. amazon, bmw i7 xdrive60: test, motor, akku, reichweite, preis

Geschmacksache: Der neue 7er hat die mächtige Niere aktueller BMW-Modelle. In echt wirkt das Auto nicht so angeberisch wie auf Fotos.


Der neue 7er ist eine imposante Erscheinung

Zum anderen durch die mächtige Niere in der sehr aufrechten Front, die, damit man sie auch wirklich nicht übersieht, mit einem beleuchteten Rahmen versehen ist, die kantige, lang gestreckte Seitenlinie (Radstand 3,22 Meter) und das mächtige, massige Heck mit den schmalen Lampen. Und jetzt die gute Nachricht: Auf der Straße sieht das ganze, sehr imposante Ensemble harmonischer und weniger angeberisch aus, als es die Fotos vielleicht ahnen lassen. Aber klar, dezent geht irgendwie anders. An Bord gibt es dann großes Theater, und zwar im Wortsinn.

Hinten im 7er gibt es großes Kino

Der Clou der Einrichtung ist ein 31,3 Zoll großer Touchscreen mit 8K-Auflösung im Fond (4750 Euro), der im Dachhimmel mit dem serienmäßigen Panorama-Glasdach versteckt ist und ausgeklappt werden kann. amazon, bmw i7 xdrive60: test, motor, akku, reichweite, preis

Großes Kino im Fond: Auf dem 31,3-Zoll-8K-Touchscreen laufen Spiele, Musik, Apps und TV. Das System kostet 4750 Euro Aufpreis.


Das System arbeitet mit Amazon Fire und Formaten zwischen 16:9 und 32:9 Cinemascope, Videos, Spiele, Musik, Apps und TV sind möglich, während der Fahrt mit Inhalten bis zu 4K. Und es klingt am besten mit der Bowers & Wilkins Surround-Anlage mit ihren 36 Lautsprechern und einer Leistung von 1965 Watt (5800 Euro extra). Für vollendeten Genuss empfehlen wir noch die Executive Lounge für 6730 Euro (Paket mit dem Flatscreen) Aufpreis. Das ist ein ausfahrbarer Liegesessel hinter dem Beifahrersitz, sehr lässig und entspannt.

Arbeitsplatz mit Licht und Schatten

Vorn geht es nicht ganz so luxuriös zu, aber immer noch ziemlich opulent. Der Platz ist üppig, die Sessel sind groß und äußerst bequem, Material und Verarbeitung fein und edel. Auch der i7 kommt mit Curved Display, also einem 12,3 Zoll großen Bildschirm hinter dem Lenkrad und dem 14,9 Zoll großen Touchscreen in der Mitte. Optisch brillant, doch die sichelförmigen und grafisch völlig überladenen Instrumente sind genauso schlecht ablesbar wie in allen aktuellen BMW. amazon, bmw i7 xdrive60: test, motor, akku, reichweite, preis

Auch vorne ist der 7er opulent. Leider sind die sichelförmigen Instrumente schlecht ablesbar und die Menüs sehr verschachtelt.


Und die Menus im Touchscreen mit ihrer fast unübersehbaren Vielzahl an Funktionen umfangreich und verschachtelt – aber als Rettungsanker kann der bewährte iDrive-Controller auf der Mittelkonsole dienen, auch die clevere, freundliche Sprachbedienung ist stets hilfreich.
Es gibt keine klassischen Lüftungsdüsen mehr, sondern unauffällig integrierte, flache Fugenausströmer. Neu ist auch eine Interaction Bar genannte Leiste, die sich quer durchs Cockpit zieht. Sie enthält Bedienelemente für Lüftung und Klima und das Öffnen des Handschuhfachs, funkelt beim Ein- und Ausstieg freundlich und glüht ansonsten fröhlich vor sich hin, blinkt bei Anrufen aufgeregt.

Die Reichweite reicht zum Reisen

Der zum Start verfügbare i7 xDrive60 wird angetrieben von einem E-Motor vorn mit 258 PS und einem hinten mit 313 PS, die Systemleistung liegt bei 544 PS. Der Akku ist 101,7 kWh (netto) groß, die Reichweite gibt BMW mit bis zu 625 Kilometern an (WLTP) – was wir natürlich noch prüfen werden. amazon, bmw i7 xdrive60: test, motor, akku, reichweite, preis

Eine entsprechende Fahrweise vorausgesetzt, soll der BMW i7 xDrive60 mit seinem 101,7-kWh-Akku bis zu 625 Kilometer weit kommen.


Geladen werden kann mit bis zu 22 kW Wechselstrom und 195 kW Gleichstrom, die Batterieladung von 10 auf 80 Prozent dauert damit 34 Minuten. Den Sprint von null auf hundert soll der i7 in 4,7 Sekunden schaffen und maximal abgeriegelte 240 km/h laufen.

Dem ganzen E-System – in den Grundzügen vom iX bekannt – spürt man die inzwischen erreichte Reife und Routine an. Das Fahrpedal reagiert feinfühlig auf die Befehle, die Leistung lässt sich gut dosieren, die Rekuperation funktioniert bestens, im adaptiven Modus sehr aufmerksam und vorausschauend. Luftfederung, adaptive Dämpfer und Vierradlenkung sind stets an Bord, das Testauto besaß noch die Wankstabilisierung für 3570 Euro, stand auf 21-Zöllern (ab 1100 Euro).

Im Antrieb steckt viel Dynamik

So ausgerüstet ist der i7 äußerst kraftvoll, sehr leise und sehr schnell unterwegs, beschleunigt nachdrücklich und mit der für leistungsstarke E-Autos typischen Vehemenz und gleichzeitigen Beiläufigkeit. Er fährt sich sehr souverän, liegt mit seinen 2,7 Tonnen natürlich satt und ausgeruht auf der Straße. amazon, bmw i7 xdrive60: test, motor, akku, reichweite, preis

Der i7 liegt mit seinen 2,7 Tonnen satt und ausgeruht auf der Straße. Und er kann in 4,7 Sekunden auf Tempo 100 sprinten.


Für Größe und Gewicht, man wagt das kaum zu schreiben, aber auch erstaunlich munter und beweglich. Wobei seiner Wesensart wahrscheinlich am besten ein gelassenes, zügiges Gleiten entspricht, mit einer sanften Federung und insgesamt herausragendem Komfort.

Die Preisliste startet bei 114.300 Euro

Im November 2022 geht es mit dem i7 los, der hier gefahrene xDrive60 steht ab 135.900 Euro in der Liste. Im Frühjahr 2023 folgen dann der Diesel 740d xDrive mit 286 PS ab 114.300 Euro und die Plug-in-Hybride: 750e xDrive mit 489 PS ab 123.500 Euro und M760e xDrive mit 571 PS ab 144.000 Euro. Das beste Auto der Welt? Könnte schon sein.

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