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40 Prozent höhere Kosten für E-Autos: Europas Autobranche am Abgrund

40 prozent höhere kosten für e-autos: europas autobranche am abgrund

Stellantis-Chef Tavares auf der CES in Las Vegas: Das elektrische Peugeot Inception Concept ist mit der 800-Volt Technologie ausgestattet. Mit seiner 100-kWh-Batterie kann es mit einer einzigen Vollladung 800 Kilometer zurücklegen / Bild: Locher

Der Chef des Opel-Mutterkonzerns Stellantis hat die EU aufgefordert, die

europäische Autoindustrie besser vor der Konkurrenz aus China zu

schützen.

“Der Preisunterschied zwischen europäischen und chinesischen Fahrzeugen ist erheblich. Wenn man an der derzeitigen

Situation nichts ändert, werden sich die europäischen Kunden aus der

Mittelklasse zunehmend den chinesischen Modellen zuwenden”, sagte

Carlos Tavares der “Automobilwoche” am Rande der CES-Messe in Las

Vegas.

Tavares ist der machtvolle Boss von insgesamt 14 Konzernmarken, darunter Peugeot, Citroen, Fiat, Alfa, Lancia, Maserati etc..

Ohne ein Eingreifen der EU drohe den europäischen Autobauern ein

ähnliches Szenario wie der Solarmodul-Industrie, warnte der Chef des

nach Volkswagen zweitgrößten Autokonzerns in Europa mit zahlreichen

Marken wie Peugeot, Fiat oder Opel.

Die EU-Regulierung führe derzeit zu etwa 40 Prozent höheren Kosten in der heimischen Produktion von Elektroautos. Und die Chinesen haben die Oberheit über die Rohstoff-Situation und die Batterie-Technologie.

“Wenn man den europäischen Markt offen hält, dann haben wir keine

Wahl: dann müssen wir direkt gegen die Chinesen kämpfen”, sagte

Tavares. Das gelte für die gesamte automobile Wertschöpfungskette

mit erheblichen Konsequenzen.

Es müssten in Europa Kapazitäten abgebaut und Produktion an günstigere Standorte verlagert werden.

Ein anderer Weg sei die Re-Industrialisierung Europas, bei der

verloren gegangene Industrien und Produktionsketten zurückgeholt

würden. Gerade die deutsche Industrie stelle sich gegen eine

veränderte EU-Handelspolitik, die dafür notwendig wäre.

Die deutschen Hersteller haben ein wesentlich stärkeres

China-Geschäft als der Stellantis-Konzern, der mit Absatzproblemen

kämpft und kürzlich ein Jeep-Werk in China geschlossen hat.

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