Ratgeber

Zapfen, zahlen, weiter – an der Schlange vorbei

Tanken und dann einfach weiterfahren, ohne sich an der Kasse anstellen zu müssen? Einfach zapfen, zahlen, weiter? Das ist per Smartphone-App möglich. Wir haben's ausprobiert.

Mobiles Bezahlen funktioniert ganz ohne den Gang in die Tankstelle. Eine App auf dem Smartphone übernimmt den Bezahlvorgang: man wickelt das Tanken selbst mit ein paar Klicks direkt an der Zapfsäule ab. Dass diese Idee bereits auf viel Zuspruch trifft, haben sich bereits einige Mineralölkonzerne wie Aral (BP), Esso (Exxon Mobil) und Shell zunutze gemacht. Außerdem finden sich viele weitere Anwendungen für das Smartphone, die dem Motorrad- oder auch Autofahrer den Gang in die Tankstelle ersparen. Eine kleine Auswahl der gängigsten Anwendungen stellen wir euch hier vor.

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Kooperationen mit verschiedenen Tankstellen

Wie genau bezahlt wird, unterscheidet sich von App zu App. Zum Beispiel müssen sich Nutzer von Shell zuvor kostenlos bei Shell ClubSmart registrieren. Bei Ryd wird ebenfalls ein Kundenkonto benötigt und PayPal, Kreditkarte Apple Pay sowie Google Pay als Bezahlmittel akzeptiert. Wer zusätzlich noch Geld sparen möchte, schaut sich nach einer Tank-App um, die ein Bonus-Programm anbietet.

Auch wichtig: Nicht jede Tank-App wird überall akzeptiert, und nicht jede Tankstelle bietet diesen Service an. Hier heißt es wie immer im App-Dschungel: Erst mal einen Überblick verschaffen, dann die passende App auswählen. Bei den meisten lassen sich die wichtigsten Informationen in der Beschreibung im App Store oder dem Google Play Store schnell herausfinden. Während die Mineralölkonzerne das mobile Bezahlen lediglich an den eigenen Stationen anbieten, sieht es bei freien App-Betreibern anders aus: Die meisten gehen mit verschiedenen Tankstellen-Marken Kooperationen ein.

Pace stellt Plattform bereit

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Noch ein bisschen anders macht es Pace Telematics. Das Software-Unternehmen bietet mit Pace Drive nicht nur eine eigene Tank-App zum mobilen Bezahlen, sondern stellt seine Plattform Connected Fueling auch anderen Firmen zur Verfügung. Damit können Tankstellenbetreiber, App-Anbieter oder andere Endkunden die Plattform in ihren Anwendungen verbauen. Über Connected Fueling ist es dann möglich, Tank- und Flottenkarten zu digitalisieren. So ist die Tankkarte immer auf dem Smartphone dabei. Andererseits lässt sich die Plattform genauso in eine schon bestehenden App integrieren. Über den Service können User bereits an mehr als 3.000 Tankstellen in ganz Europa mobil bezahlen – Tendenz steigend.

Was die Bezahlmittel angeht, ist die Bandbreite bei Connected Fueling im Vergleich zu anderen Anbietern groß. Neben PayPal und Debit- oder Kreditkartenzahlung sind auch Apple Pay und Giropay/Paydirekt wählbar. Außerdem lassen sich dort Tankkarten wie die von Hoyer oder Zieglmaier hinterlegen, um den Tankvorgang zu bezahlen.

Dieser Service von Pace ist seit Ende 2021 auch in der Spritpreis-vergleich-App Mehr-tanken nutzbar. “Wir sind begeistert davon, dass Connected Fueling jetzt in der Mehr-tanken-App verfügbar ist”, meint Philip Blatter, einer der Gründer und Ge-schäftsführer von Pace Telematics. “Dank kontinuierlich neuer Kooperationen mit Mineralölgesellschaften können wir Mehr-tanken-Nutzern ein ständig wachsendes Tankstellennetz zur Verfügung stellen.”

MEHR-TANKEN-App

Mehr-tanken zeigt dem User in der Spritvergleichsliste nicht nur die günstigste Tankstelle in der Nähe, sondern auch, wo man an der Zapfsäule mobil bezahlen kann. Als Hinweis dafür erscheint das Icon von Connected Fueling in der Liste. Wir sind an mehrere Tankstellen im Umkreis gefahren, um zu sehen, wie zuverlässig sich das mobile Bezahlen nutzen lässt. Im Vorfeld führten wir bereits Schritt eins (siehe unten) und auch gleich den zweiten Schritt durch und richteten in der App im Reiter “Zahle per App” ein kostenloses Konto ein. Man kann sich aber auch per Facebook, Google- oder Apple-Konto anmelden.

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Mehr-Tanken.

Alle weiteren Schritte führen wir erst an der Tankstelle durch. Der Grund: Das Smartphone, das man für das mobile Bezahlen nutzt, muss sich vor Ort befinden, damit es sich mit der Tankstelle verbinden kann. Das funktioniert über die mobilen Daten und das GPS im Handy. Wir sind an drei verschiedenen Tankstellen gewesen und haben dort jeweils mehrmals getankt. Bei sämtlichen Versuchen hat sich die App zuverlässig mit dem System verbunden und den Tankvorgang wie beschrieben abgewickelt.

Wer sich sorgt, dass etwa wegen einer schlechten Internetverbindung irgendetwas schiefgehen könnte, den können wir beruhigen: Der Vorgang lässt sich vom User abbrechen. Und wenn sonst etwas schiefgeht, ist der Vorgang im Shop hinterlegt und man bezahlt einfach innen. Dort, wo es nach wie vor Snacks, Zeitschriften und Heißgetränke gibt, die so schnell keine App ersetzen wird.

So funktioniert die Mehr-tanken-App

  1. Anmelden: Wenn die Mehr-tanken-App auf dem Smartphone installiert ist, findet man im Menü unter dem Punkt “Zahlen per App” die Anmeldemaske. Hier kann man sich entweder mit einer Mailadresse und einem Passwort registrieren oder sich per Facebook, Apple- oder Google-Konto anmelden. Diese Anmeldung ist zwingend nötig, da man nur so auch ein oder mehrere Bezahlmittel hinterlegen kann. Außerdem ist nur so gewährleistet, dass man im Anschluss eine Übersicht über vergangene Tankvorgänge und die Quittungen erhält.
  2. Bezahlmittel Hinterlegen: In der Anwendung lassen sich mehrere Bezahlmittel hinterlegen: Neben Paypal und Kredit- oder Debitkarte akzeptiert das System auch Apple Pay sowie Giropay, Paydirekt und verschiedene Tankkarten. Wer mehrere Bezahlmittel abspeichert, kann bei jedem Tankvorgang das gewünschte Zahlungsmittel auswählen. Es gibt aber auch die Option, eines davon als bevorzugt zu markieren.
  3. Vorgang starten: An der Tankstelle angekommen öffnet man die App, damit sich das Smartphone mit dem System verbinden kann. Nachdem die Tankstelle ausgesucht ist, wählt man die Zapfsäule und tankt anschließend wie immer. Wenn der Tank voll ist, steckt man den Tankrüssel wieder zurück in die Säule.
  4. Zahlung freigeben: Nachdem der Tankrüssel steckt, landet man in der App direkt bei der Bezahlung. Hier können – wenn gewünscht – noch mal das Bezahlmittel geändert und die Daten zur Tankfüllung (also Literzahl und Endbetrag) überprüft werden. Passt alles, klickt man auf “Jetzt sicher bezahlen” und kann im Anschluss auch noch den Vorgang bewerten.
  5. Quittung per Mail: Kurz nachdem die Zahlung vom User bestätigt wurde, erhält man eine Quittung im PDF-Format an die in der Anwendung hinterlegte Mailadresse, die man bei Bedarf auch ausdrucken kann. Handy zurück in die Tasche, Handschuhe wieder an, weiter!

ESSO PAY

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Esso Pay.

Nach der Registrierung erfolgt die Bezahlung an den Zapfsäulen zahlreicher Esso-Tankstellen über ein deutsches PayPal-Konto. Punkte sammelt zudem, wer die Deutschland-Card besitzt.

PACE DRIVE

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Pace Drive.

Hier bezahlen User an mehr als 3.000 Tankstellen europaweit – Tendenz steigend. Pace bietet mit Connected Fueling seine Plattform auch anderen Apps und Kunden an, siehe Mehr-Tanken.

PAYBACK (ARAL)

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Payback (Aral).

Wer Payback Pay benutzt, kann an vielen Aral-Tankstellen über die Fuel-&-Go-Funktion per Lastschrift bezahlen und sammelt dabei gleichzeitig Payback-Punkte, die sich für Prämien einlösen lassen.

RYD

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RYD.

Für die kontaktlose Bezahlfunktion der App “ryd pay” muss ein Konto angelegt werden, als Zahlungsmittel stehen sowohl die Kreditkarten Mastercard und Visa, als auch PayPal, Apple Pay und Google Pay zur Verfügung.

SHELL

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Shell.

Wer sich bei Shell ClubSmart kostenlos registriert, tankt an rund 2000 Tankstellen in Deutschland kontaktlos. Bezahlmittel: PayPal, Apple/Google Pay, Kreditkarte oder Shell Card.

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