Für den Langstrecken-Test wurde ein 20-minütiger Ladestopp unter Idealbedingungen zu Grunde gelegt – Bildnachweis: ADAC / Ralph Wagner
ADAC untersucht die Urlaubsreichweiten von BEVs
Der ADAC hat über 80 Elektrofahrzeuge auf ihre Reisefähigkeit hin überprüft und dabei die Langstreckentauglichkeit in den Fokus genommen. Besonders in der bevorstehenden Urlaubssaison ist die Reichweite der Fahrzeuge von zentraler Bedeutung. Für die Bewertung der Fahrzeuge hat der ADAC die im ADAC Ecotest ermittelte Reichweite zugrunde gelegt. Diese Reichweite fließt mit 90 Prozent in die Berechnung ein, da Reisende spätestens bei einem Rest-Akkustand von etwa zehn Prozent eine Ladestation ansteuern sollten. Zusätzlich wurde die Reichweite berücksichtigt, die während einer 20-minütigen Pause am Schnelllader unter Idealbedingungen nachgeladen werden kann. Diese kombinierte Reichweite, die der ADAC als „Gesamtreichweite“ bezeichnet, dient als Maß für die Langstreckentauglichkeit.
Spitzenreiter der ADAC-Auswertung ist der Hyundai Ioniq 6 mit einem 77,4 kWh großen Akku und Heckantrieb. Mit einem einzigen Ladestopp erreicht dieses Modell eine Gesamtreichweite von 931 Kilometern. Weitere Modelle, die in dieser Untersuchung hervorstechen, sind der Lucid Air mit 859 Kilometern, der BMW iX mit 835 Kilometern, der Mercedes EQS mit 825 Kilometern, der Mercedes EQE SUV mit 806 Kilometern und der Polestar 2 mit 801 Kilometern. Alle diese Fahrzeuge erreichen in den getesteten Ausführungen eine Reichweite von über 800 Kilometern.
Ebenfalls 14 der getesteten Elektrofahrzeuge wurden mit einer Reichweite von unter 400 Kilometern als „kaum langstreckentauglich“ bewertet. Das Schlusslicht bildet hierbei der Fiat 500e mit einem 23,8-kWh-Akku, der trotz Nachladung nur auf eine Gesamtreichweite von 233 Kilometern kommt.
Verbrauchern wird empfohlen, beim Kauf eines Elektroautos nicht nur auf die Größe der Batterie zu achten, sondern auch den Stromverbrauch und die Ladedauer zu berücksichtigen. Wichtig ist auch, dass das Fahrzeug über eine Akku-Vortemperierung verfügt, die idealerweise sowohl automatisch über das Navigationssystem als auch manuell aktiviert werden kann. Ein korrekt temperierter Akku ist besonders beim Schnellladen unter kalten Bedingungen entscheidend für eine möglichst hohe Ladeleistung. Der ADAC fordert die Hersteller zudem auf, die WLTP-Reichweiten nicht nur bei warmen, sondern auch bei kalten Außentemperaturen anzugeben, um eine größere Transparenz zu gewährleisten.