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Neuer Unimog für Bauhof Fischbachau: Hoher Preis sorgt für Diskussionen

Debatte im Gemeinderat

Neuer Unimog für Bauhof Fischbachau: Hoher Preis sorgt für Diskussionen

neuer unimog für bauhof fischbachau: hoher preis sorgt für diskussionen

Seit 2006 im Einsatz: der aktuelle Unimog des Fischbachauer Bauhofs.

Unimog, Unitrac oder lieber doch ein Traktor? Der Kauf eines neuen Fahrzeugs für den Bauhof hat im Gemeinderat Fischbachau für Diskussionen gesorgt: Grund: der hohe Preis.

Fischbachau – „Universal-Motor-Gerät“ taufte Ingenieur Hans Zabel sein 1945 entwickeltes Fahrzeug – Abkürzung: Unimog. Ihren Ruf als Alleskönner haben sich die seit 1950 unter dem Dach der Daimler AG produzierten Klein-Lkw bis heute erhalten. Und auch der Fischbachauer Bauhof ist in der Vergangenheit gut mit Unimogs gefahren: ob im Sommer beim Straßen- und Wegeunterhalt oder im Winter beim Räum- und Streudienst.

Das aktuelle Modell ist seit September 2006 im Einsatz, berichtete Bauhofleiter Werner Zehetmeier nun im Gemeinderat. Da wegen des fortgeschrittenen Kilometerstands von 227 000 eine steigende Reparaturanfälligkeit zu erwarten sei, brauche man zeitnah einen Ersatz.

 Zwei Angebote der Firma Henne Nutzfahrzeuge aus Kirchheim-Heimstetten hatte die Gemeinde eingeholt, berichtete Bürgermeister Stefan Deingruber (CSU). Eines für einen neuen Unimog U327 mit 272 PS starkem Sechszylindermotor für 229 200 Euro, eines für einen baugleichen Vorführwagen für 208 400 Euro. Zum Vergleich listete Deingruber noch einen Unitrac auf, der aber bereits 244 500 Euro kosten würde – ohne Zusatzteile wie Streukasten oder Räumschaufel und mit einer Höchstgeschwindigkeit von nur 50 Stundenkilometern bei nur 122 PS. Ein normaler Traktor sei mangels Ladefläche ohnehin keine Option, erklärten Deingruber und Zehetmeier unisono. Ein Unimog hingegen verfüge über drei Sitze und sei auch wegen der höheren Geschwindigkeit besser geeignet, dass 100 Kilometer umfassende Straßennetz in Fischbachau abzudecken.

Neuer Unimog: Verwaltung plädiert für Vorführwagen

Deingruber und Zehetmeier plädierten nach Abwägung aller genannten Aspekte für den Kauf des Vorführ-Unimog, da hier wegen der sofortigen Verfügbarkeit keine weiteren Preissteigerungen zu erwarten seien. Im Haushalt seien für die Beschaffung bereits 200 000 Euro eingestellt.

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Bernhard Kafl (FWG) konnte sich damit jedoch nicht anfreunden. Er bemängelte vor allem, dass die Gemeinde das Thema nicht zur Beratung in den Infrastrukturausschuss gegeben hat. „Da sitzen Leute, die sich auskennen.“ Auch hätte er sich gewünscht, so Kafl, einen Traktor oder auch den Unitrac zumindest mal zu testen. Mit dem Unimog-Vorführwagen stehe man jetzt aber schon wieder unter Druck für eine schnelle Entscheidung. „Schade“, fand Kafl. Ein Traktor sei nicht mit einem Unimog vergleichbar, hielt Zehetmeier dagegen. „Und warum mit Gewalt was ändern, wenn wir mit dem Unimog zufrieden waren?“

Ein anderes Unimog-Modell hatte indes Peter Rauffer (FaB) ausfindig gemacht. Dieses sei zwar 82 PS schwächer, aber eben auch 40 000 Euro günstiger als der von der Gemeinde vorgeschlagene Vorführwagen, erklärte er. Doch auch damit konnte sich der Bauhofleiter nicht anfreunden. Der Motor des von Rauffer genannten Unimogs verfüge nur über vier Zylinder und habe damit deutlich weniger Leistungsreserven. Mit der Folge, dass man ihn im täglichen Einsatz stärker beanspruchen müsse und damit auch die Langlebigkeit gefährde.

Altfahrzeug soll verkauft werden

Letzten Endes setzte sich der Beschlussvorschlag der Verwaltung mit 16:4-Stimmen durch. Wie Deingruber betonte, werde die Gemeinde sich zügig um den Kauf des Vorführwagens kümmern. Über den Verkauf des Altfahrzeugs, werde man in der nächsten Gemeinderatssitzung sprechen. Den vom Händler genannten Preis von 10 000 Euro fanden aber weder Zehetmeier, noch Kafl akzeptabel. „Der Marktwert liegt deutlich höher“, wusste letzterer. Unabhängig davon versprach Deingruber, solche Themen künftig wie gewünscht in den Infrastrukturausschuss zu geben.

sg

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