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Wie billig kann VW? Neuer Basisakku für ID.3 soll China-Konkurrenz Paroli bieten

wie billig kann vw? neuer basisakku für id.3 soll china-konkurrenz paroli bieten

VW versucht seine Verkäufe in China anzukurbeln.

In China ist gelungen, wovon man in Deutschland derzeit nur träumen kann: Es werden mehr Elektroautos und Plug-in-Hybride verkauft als reine Verbrenner. Für Hersteller wie Volkswagen oder BMW hat diese Nachricht aber auch eine Schattenseite: Sie sind beim Elektroantrieb in China längst nicht so dominant wie bei Diesel und Benzin. Das kostet Marktanteile und Milliarden an Euro.

Um die Verkäufe zu stabilisieren, ist VW zu massiven Preissenkungen bei Elektroautos bereit. Am Beispiel des ID.3 wird das deutlich. Wie electrek.co berichtet, wurde der Stromer 2021 noch für umgerechnet rund 23.000 Euro angeboten. Im Sommer 2023 gab es dann schon ein Sonderangebot für gut 16.000 Euro. Der neue ID.3 2024 kam schließlich ab rund 14.200 Euro in den Handel.

Mit seiner Preispolitik hat VW Erfolg, die Bestellungen haben sich stabilisiert. Aber es wächst das Problem der Rentabilität, was Kostensenkungen in der Produktion erzwingt. LFP- (Lithium-Eisenphosphat) statt der bisher verwendeten NMC-Batterien (Nickel-Mangan-Kobalt) wären ein wichtiger Schritt dafür. Aus Unterlagen des chinesischen Industrieministeriums soll laut electrek.co hervorgehen, dass VW zu diesem Schritt bereit ist.

LFP-Akkus kommen immer häufiger zum Einsatz

LFP-Batterien galten lange als Billigversion und zweite Wahl, da der günstigere Preis mit einer niedrigeren Energiedichte einhergeht. Entweder man brauchte im Auto mehr Platz für die Batterie, oder die Reichweite litt. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Premium-Hersteller wie Tesla setzen längst auf LFP, unter anderem im erfolgreichen Model Y. In China ist Marktführer BYD im Dolphin mit LFP-Batterien unterwegs – und kann damit Autos für rund 9.000 Euro rentabel auf den Markt bringen. Ein weiteres Beispiel ist der MG4 der SAIC-Tochter MG und damit ein direkter ID.3-Konkurrent.

LFP-Technologie hat sich rasant weiterentwickelt

LFP-Batterien haben nicht nur preisliche Vorteile. Sie kommen auch ohne Rohstoffe wie Kobalt aus, dessen Abbau umstritten ist. Die Batterien gelten als langlebig und brandsicher. Vor allem aber belegen Tests an der Ladesäule, dass sie inzwischen gut mit anderen Batterie-Technologien mithalten können. Die Ladeleistung gerade zu Beginn genügt höchsten Ansprüchen, worauf es in der Praxis maßgeblich ankommt. Der etwas höhere Gewichts- und Platzbedarf spielt damit nicht mehr die entscheidende Rolle.

Dass VW diesen Umstieg tatsächlich vollziehen will, soll aus den Unterlagen der chinesischen Behörden hervorgehen. Bestätigt ist dies aber bislang nicht. Eine Anfrage von EFAHRER.com bei VW in Wolfsburg blieb bislang unbeantwortet.

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