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Günstiges Elektroauto: VW gelingt offenbar Durchbruch bei der Entwicklung

Volksstromer ID.1

Günstiges Elektroauto: VW gelingt offenbar Durchbruch bei der Entwicklung

günstiges elektroauto: vw gelingt offenbar durchbruch bei der entwicklung

VW-Elektroauto: Der legitime Nachfolger des e-Up (im Bild) könnte als ID.1 im Jahr 2025 an den Start gehen

Die Weichen sind gestellt: Ein VW-Elektroauto für unter 20.000 Euro scheint keine Utopie mehr. Die Produktion des Stromers könnte jedoch außerhalb Deutschlands stattfinden.

Wolfsburg – Elektroautos sind in der Anschaffung teuer: In Deutschland gibt es derzeit keinen Stromer für weniger als 20.000 Euro zu kaufen. Das liegt zum einen an den hohen Produktionskosten für batteriebetriebene Fahrzeugtechnik, zudem sorgt die Preispolitik der Hersteller dafür, dass es günstige Neuwagen nach wie vor nicht zu kaufen gibt. Laut dem ADAC gibt es hierzulande gerade mal vier E-Modelle, deren Basispreis unterhalb 30.000 Euro liegt. Das günstigste Fabrikat ist demnach der Smart Fortwo EQ mit knapp 22.000 Euro.

Besonders auf Volkswagen ist der Druck groß, an diesem Zustand etwas zu ändern. Als Hersteller von „volksfreundlichen“ Autos wird man in Wolfsburg seiner Tradition im Jahr 2023 kaum gerecht: Die Elektroautos der neuen Generation sind nur jenseits der 30.000 Euro zu haben. Die Folge bekam der Konzern unlängst zu spüren: Bei der Kernmarke VW Pkw gibt es Schwierigkeiten, besonders die elektrifizierten Modelle liegen absatztechnisch unter den Erwartungen. Die Auswirkungen sorgen längerfristig für eine Umstrukturierung, kurzfristig reagiert VW mit einer Drosselung der Produktion.

VW und das günstige E-Auto: „Müssen es unter 20.000 Euro anbieten“

Es gibt jedoch ein Gegenmittel: Der VW ID.2 ist in der Mache und mittlerweile sind die Chancen gut, dass auch im Kleinstwagensegment ein legitimer Nachfolger des VW e-Up erscheint. Gegenüber Auto Motor und Sport bestätigte Entwicklungsvorstand Kai Grünitz die Ambitionen und die Notwendigkeit, ein „Elektroauto unter 20.000 Euro anbieten zu müssen“.

Als Grund benennt der VW-Manager die asiatische Konkurrenz, die mit neuen Stromern in immer niedrigere Preissegmente vorstößt. „Die chinesischen Wettbewerber bieten ihre Autos noch preisgünstiger an – Challenge accepted. Volkswagen war immer am besten, wenn wir herausgefordert wurden. Wir arbeiten an einem Auto für unter 20.000 Euro – da haben wir schon ganz konkrete Pläne“, führt Grünitz aus.

Davor wird mit dem VW ID.2all ein elektrifiziertes Polo-Pendant an den Start gehen:

Vor wenigen Monaten verdeutlichte ein VW-Offizieller im Gespräch mit Merkur.de die Absicht, ein preiswertes Elektroauto unter 20.000 Euro zu entwickeln. Mittlerweile gibt es im Bereich Entwicklung und Kostenskalierung einer derartigen VW-Neuheit Fortschritte. Dazu äußerte sich der Finanzvorstand des Volkswagen-Konzerns im britischen Magazin Autocar: Arno Antlitz verweist auf die Entwicklung günstigerer Batteriematerialien und Produktionsmethoden. Technisch gebe es „eine Menge von Innovationen“.

VW plant elektrischen Up-Nachfolger – Findet Produktion in Indien statt?

Eine große Rolle spielt beim günstigen VW-Elektroauto das neue Batteriezellenwerk bei Valencia (Spanien). „Wir sind gerade dabei, die Produktion hochzufahren. Bis dahin werden wir viel mehr Umfang haben“, führt Antlitz aus. Eine einheitliche Zellentechnologie und damit verbundene Skaleneffekte sollen die Kosten um 50 Prozent senken. Die Marktreife sei innerhalb der nächsten fünf Jahre angedacht, die Rede ist von 2027 oder sogar früher.

Der VW.ID1 – dessen Modellname noch nicht sicher ist – basiert auf einer neuen Elektroplattform, die traditionsgemäß Ableger für die Schwestermarken Seat und Skoda bereithält. Bei der Senkung der Produktionskosten ist dem Vernehmen nach ein weiterer Faktor bedeutend: VW-Produktionsvorstand Thomas Schäfer zieht für den potenziellen VW ID.1 einen Standort außerhalb Europas in Betracht, wie zum Beispiel Indien. (PF)

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