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Wie Ralf Brandstätter VW in China retten will: Der neue Newsletter manage:mobility

Wie Ralf Brandstätter VW in China retten will, warum Volkswagen seine Ladetochter Elli umkrempelt und wieso ein neuer Flugsommer des Schreckens droht – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von manage:mobility.

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Wie Ralf Brandstätter VW in China retten will: Der neue Newsletter manage:mobility

Topthema: Wie China-Vorstand Ralf Brandstätter Volkswagen retten will

Ralf Brandstätter (54) ist der Prototyp des Volkswagenmanagers. Aufgewachsen in Schwülper bei Braunschweig, finanzierte der gelernte Betriebsschlosser sein Studium mit Schichten am VW-Band. 30 Jahre später soll Brandstätter als China-Chef VW retten. Der Autobauer schwächelt auf seinem wichtigsten Markt gefährlich. Mein Kollege Claas Tatje hat Brandstätter in den letzten Monaten mehrmals getroffen, auch vor Ort in China. Er beschreibt, wie Brandstätter die unmögliche Wende packen will.

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Köpfe: Giovanni Palazzo ++ Imelda Labbé ++ Oliver Blume ++ Monique Meche ++ Marianne Heiß

  • Giovanni Palazzo ist zwar (noch) kein Vorstand, gewinnt bei Volkswagen aber an Bedeutung. In Nordamerika bewies er sich in den letzten Jahren als Aufbauhelfer für das Schnellladenetz Electrify America. Jetzt soll Palazzo Volkswagens gesamtes Ladegeschäft voranbringen und auch die wenig erfolgreiche Tochter Elli steuern. Halbe Sachen hat der Römer nicht im Sinn – von der Strategie seiner Vorgängerin Elke Temme (55) bleibt wenig übrig.

  • Imelda Labbé (55) ist auf der Karriereleiter als VW-Vertriebsvorständin schon eine Sprosse höher als Palazzo. Jüngst protzte sie bei Linkedin mit kürzeren Lieferzeiten für E-Autos. Doch wo vor nicht allzu langer Zeit Chips fehlten, um genügend Autos zu bauen, fehlt jetzt die Nachfrage. In Emden hat VW die Produktion bereits gedrosselt. Kein Grund zum Angeben.

  • Oliver Blume (55), Palazzos und Labbés Oberchef, musste sich vor einigen Wochen bei Volkswagens Hauptversammlung schon einmal mit Aktivisten auseinandersetzen. Am Mittwoch gab es nun auch bei Porsches Aktionärstreffen Proteste. Immerhin: Eine Torte flog diesmal nicht aufs Podium.

  • Monique Meche (53) und Marianne Heiß (50) ziehen in den Aufsichtsrat des Bus- und Bahnreiseanbieters Flix ein. Meche arbeitete unter anderem bei Zalando, Twitter, Netflix und Intel. Heiß sitzt bereits bei Volkswagen, Audi und der Porsche SE im Aufsichtsrat.

Unternehmen: Porsche/Mercedes ++ Lucid/Aston Martin ++ Deutsche Bahn

  • Mercedes-Benz fährt bekanntlich sein Sponsoring beim schwäbischen Fußballheiligtum VfB Stuttgart zurück. Ein Glück für VfB-Chef Alexander Wehrle (48), dass es noch andere Autogiganten in Stadionnähe gibt. So gar nicht schwäbisch-sparsam lässt Porsche 100 Millionen Euro springen. Da Mercedes als Aktionär bleibt, gibt es beim VfB jetzt ein “Weltmarkenbündnis”. Heilig’s Blechle! Sportlich sollte dann auch mehr als Abstiegskampf drin sein.

  • Noch luxuriöser als Porsche oder Mercedes wollen Aston Martin und Lucid Motors sein. Zuletzt fielen beide aber vor allem durch Geldverbrennen auf. Künftig sind die Nobelmarken mehr als nur Brüder im Geiste. Lucid beliefert Aston Martin mit E-Antriebsmaschinen – und verschafft seinem Haupteigentümer Saudi-Arabien noch mehr Einfluss bei den Briten.

  • Rüffel für die Deutsche Bahn vom Bundeskartellamt: Der Staatskonzern missbraucht nach Ansicht der Wettbewerbshüter seine Marktmacht. Nun muss die Bahn Mobilitätsplattformen Werbung und Rabatte erlauben, Provisionen zahlen und Prognosedaten bereitstellen. Gegen die Entscheidung kann der Konzern Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf einlegen.

  • Im Clinch befindet sich die Bahn auch einmal mehr mit der Gewerkschaft EVG. Scheitern die Schlichtungsversuche, droht ab Dienstag der nächste Bahnstreik.

Mehr Mobilität: Lordstown/Foxconn ++ Wallboxen ++ Elvah

  • Keine große Rolle in der Autotransformation wird aller Voraussicht nach Lordstown spielen. Das US-Start-up wollte mit elektrischen Pick-ups durchstarten und begeisterte einst selbst Ex-US-Präsident Donald Trump (77). Jetzt ist Lordstown pleite. Die Schuld sucht das Management aber nicht bei sich selbst – sondern bei Anteilseigner Foxconn.

  • In Deutschland schüttelt es unterdessen immer mehr Unternehmen durch, die Wallboxen für Elektroautos verkaufen wollen. Elli hatten wir schon erwähnt, Compleo hat gerade ein Insolvenzverfahren hinter sich, Webasto wird seine Ladesparte nicht los. Vielen Firmen macht die ausgelaufene staatliche Förderung zu schaffen, die Nachfrage sinkt, die Lager sind voll. Mit ABL ist nun ein weiterer Anbieter in Not.

  • Insolvenz hatte vor rund zwei Monaten auch Elvah angemeldet. Lange hielt die Ungewissheit, wie es weitergeht, nicht an. Eon übernimmt das Start-up, das als Kerngeschäft Ladetarife anbietet.

Zahl der Woche: 44

Eben hatten wir es bereits vom Wallbox-Waterloo. Auch Zahlen und Daten von Shell lassen vermuten: das Geschäft bleibt schwierig. Shell hat europaweit 25.000 E-Autofahrerinnen und -fahrer zu ihrem Nutzungsverhalten befragt, mehr als 8.000 davon in Deutschland. Hierzulande gaben 44 Prozent an, zu Hause nicht laden zu können. Vor einem Jahr galt das nur für 33 Prozent. Fazit: es geht auch ohne.

Deep Drive der Woche: Aufstieg der chinesischen Lieferanten

Die Autozulieferei ist eine deutsche Domäne. Im jährlichen Berylls-Ranking der 100 größten Lieferanten der Welt liegt 2023 Bosch erneut auf Platz 1, mit ZF Friedrichshafen (3.) und Continental (4.) sind zwei weitere deutsche Schwergewichte im absoluten Spitzenfeld. Doch wie bei den Automobilherstellern lässt sich auch bei den Zulieferern nicht mehr leugnen: Die Chinesen kommen.

Tiefflieger der Woche

Die Luftfahrt verstört derzeit viele ihrer Kundinnen und Kunden. Die neue Normalität des Fliegens minimiert die Lust aufs Abheben. Inlandsflüge kosten so viel wie früher schon mal günstige Trips über den Atlantik, vermeintliche Billigflieger verlangen für Kurzstrecken 300 Euro – One-Way. Umso mehr fällt auf, wie bescheiden der Service geworden ist. Mein Kollege Michael Machatschke erzählt, warum die Branche so ein erschreckendes Bild abgibt und Flugreisenden erneut ein Horrorsommer droht.

Ihnen wünsche ich nun eine Woche ohne Schrecken.

Herzlichst, Ihr Christoph Seyerlein

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