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Brexit: Britische Industrie bittet um Zoll-Ausnahmen für E-Autos

Wegen des Brexits drohen der britischen Autoindustrie bald Einfuhrzölle – besonders bei Elektroautos. Nun bittet die Branche Brüssel, die Einführung um drei Jahre zu verschieben.

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Brexit: Britische Industrie bittet um Zoll-Ausnahmen für E-Autos

Die britische Autoindustrie hat die EU dringend um eine Fristverlängerung bei der Einführung von Brexit-Zöllen auf E-Autos gebeten. Die für den 1. Januar 2024 geplante Einführung der Herkunftsregeln (Rules of Origin) nach dem Brexit solle möglichst um drei Jahre verschoben werden, bat der Chef des Verbands der britischen Autohersteller und -händler (SMMT), Mike Hawes, während der internationalen Branchenkonferenz des Verbands in London.

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Die Regelung werde sonst unter anderem dazu führen, dass Benzin- und Dieselfahrzeuge gegenüber Elektroautos bevorzugt würden, so Hawes weiter. »Es gibt ein enormes Wachstumspotenzial, aber dieses Wachstum ist nun durch die Zölle gefährdet.«

Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit

Die infolge des britischen EU-Austritts eingeführten Zollbestimmungen sehen vor, dass Fahrzeuge, deren Wertschöpfung zu weniger als 45 Prozent in der EU oder Großbritannien stattgefunden hat, mit einem Zoll von zehn Prozent belegt werden. Das ist mangels eigener Akkuproduktion in Großbritannien auf absehbare Zeit nicht zu umgehen. Die im Königreich verbauten Akkus und weitere Teile stammen meist aus Asien. Daher fürchten britische Autohersteller, auf dem wichtigen Exportmarkt EU nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein. Auch die deutschen Autobauer müssen befürchten, dass beim Export nach Großbritannien künftig Zölle anfallen.

Die verkehrspolitische Sprecherin der oppositionellen Labourpartei im britischen Parlament, Louise Haigh, macht die konservative Regierung für die Schwierigkeiten verantwortlich. »Sie haben es Jahr um Jahr versäumt, die britischen Kapazitäten zur Akkuherstellung hochzuschrauben«, sagte Haigh.

Im vergangenen Jahr war die britische Autoproduktion stark zurückgegangen. 2022 wurden nur noch 775.014 Fahrzeuge gebaut, laut »Guardian« war das der niedrigste Wert seit mehr als sechs Jahrzehnten. Zugleich stieg die Zahl der gefertigten Elektro- und Hybridfahrzeuge aber auf 234.000.

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