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Große Versprechen, wenig Substanz: Tesla Cybercab unter Beschuss

Vergangene Woche hat Tesla auf dem „We, Robot“-Event mit den Cybercabs seine Vision eines vollständig autonomen Taxis vorgestellt. Was als Meilenstein gefeiert werden sollte, führte stattdessen zu einem kräftigen Kurssturz der Aktie um über 9 %.

große versprechen, wenig substanz: tesla cybercab unter beschuss

Tesla CybercabBildquelle: Tesla

Investoren zeigten sich nach der Präsentation von Tesla enttäuscht über das Fehlen klarer Informationen und die verzögerte Produktionsplanung, die erst ab 2026 anläuft. Auch der technologisch riskante Ansatz, nur auf Kameras und ohne LIDAR zu setzen, sorgt für Zweifel an der Machbarkeit.

„Vision-only“ oder Sensorkombination

Während Tesla behauptet, dass die „Vision-only“-Technologie deutlich sicherer sei als menschliche Fahrer, setzen Konkurrenten wie Waymo und Mercedes-Benz auf eine Kombination aus mehreren Sensortechnologien. Im Allgemeinen gilt dieses Vorgehen als sicherer. Die Frage, ob Teslas alleiniger Fokus auf Kameras ausreichend ist, bleibt offen.

Doch das eigentliche Problem geht tiefer: Elon Musk hat lange von seinem Ruf als Visionär gelebt. Der Börsenwert von Tesla war stark getrieben von der Überzeugung, dass Musk mit seinen Ideen einen Innovationsvorsprung halten oder sogar ausbauen kann. Aus diesem Grund ist Tesla darauf angewiesen, immer wieder Events zu inszenieren, auf denen sie ihre Visionen für die Zukunft präsentieren – nicht zuletzt, um den hohen Börsenwert zu rechtfertigen. Dieses Mal ist das jedoch gründlich in die Hose gegangen. Statt Zuversicht und Begeisterung gab es Enttäuschung und Zweifel.

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Cybercab und Cybervan

Tesla hat Probleme an vielen Stellen

Zudem steht Tesla vor regulatorischen Herausforderungen. Die Genehmigung für vollautonome Fahrzeuge fehlt bislang, und der komplexe Prozess könnte die Pläne weiter verzögern. Zusätzlich verstärken interne Unruhen – wie der Abgang mehrerer Führungskräfte – die Zweifel, ob Tesla den ehrgeizigen Zeitplan einhalten kann.

Obwohl Tesla verspricht, die Cybercabs zu einem Preis von unter 30.000 US-Dollar anzubieten, fehlen konkrete Zahlen, die dieses Versprechen untermauern. In einem Markt, in dem Unternehmen wie Waymo und General Motors bereits aktiv an autonomen Lösungen arbeiten, könnte Tesla an Geschwindigkeit und Vertrauen verlieren.

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Tesla Cybercab

Fazit: Große Visionen, wenig Substanz

Die Vorstellung der Cybercabs zeigt einmal mehr, dass Musks Unternehmen große Visionen hat. Doch es fehlt an Substanz, um Investoren und die Öffentlichkeit zu überzeugen. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, ob Teslas autonomes Taxi-Projekt tatsächlich den urbanen Verkehr revolutionieren kann oder als überambitioniertes Experiment scheitern wird. Tesla wird sich in Zukunft besser vorbereiten müssen, um das Vertrauen in Musk und seine Visionen zu wahren.

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