500 PS, eine Cockpit-Luke wie bei einem Kampfjet und ein kleines Rennen mit einem Helikopter. Das Supercar aus Österreich bot alles, was ging.
Der traditionsreiche, österreichische Hersteller hat so einiges im Portfolio. Neben den zahlreichen Street- und Offroad-Modellen von Fahr- und Motorrädern, findet man auch etwas mit vier Rädern bei KTM, nämlich die X-Bow-Serie (gesprochen: Cross-Bow-Serie). Der Leichtgewicht-Supersportler (Leergewicht: 1.250 kg) kommt in drei Versionen (RR, GT und GT4), wobei das RR- sowie das GT-Modell straßenzulässig sind. Mit Letzterem durften wir nun eine Ausfahrt wagen, die uns über die österreichische Autobahn in Richtung Großglockner, dann zum Flugplatz Zell am See und schlussendlich noch an den Chiemsee führte.
Die Vorfreude auf dem Weg zur Fahrzeugübergabe war groß. Als wir endlich unseren X-Bow GT-XR in der Farbe „Carbon Clear Matt“ in Empfang nehmen durften, freuten wir uns wie kleine Kinder an Weihnachten. Schon die Optik machte sprachlos. Die Lackierung samt den verschiedenen Carbon-Teilen und den herausstechenden, leuchtorangen Keramikbremsen setzt ein Statement, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken. Und nicht nur wir waren von dem KTM begeistert. Egal wo wir parkten, das Auto sorgte für Aufsehen. Doch was ist der X-Bow GT-XR genau?

Foto: Simninja
Der erste X-Bow wurde 2007 vorgestellt und war das erste Auto von KTM. Ein Jahr später erfolgte dann der Einstieg mit dem Fahrzeug in den professionellen Motorsport. Die Erfahrungen, die man dort sammelte, flossen weiter in die Entwicklung und Vorbereitung einer Serienversion für die Straße aus dem in weiterer Folge die bereits erwähnten Versionen RR, GT und GT4 entstanden. Der Zusatz XR steht dabei für „Extreme Racer“.
Das Carbon-Monocoque
Und da sind wir auch schon beim Thema Motor. KTM greift auf das R5-Turbo-Fünfzylinderaggregat von Audi zurück, welches hinten quer eingebaut ist. Mit 2.480 cm3 Hubraum, 500 PS und maximal 580 Newtonmeter Drehmoment geht hier ordentlich was weiter. Mehr Rennsport für die Straße geht kaum. Für die Kraftübertragung sorgt eine Siebengang-Doppelkupplung, die die Hinterräder antreibt. Der Sprint von null auf 100 km/h gelingt damit in 3,4 Sekunden. Die Spitze ist bei 280 km/h erreicht. Und der Motorsound? Der lässt keine Wünsche offen. Laut und brachial schießt man über Stock und Stein und hört das Motorenecho auf den kurvigen Passstraßen der Alpen. Ein kleiner Tipp, falls es für den Beifahrer vielleicht doch ein bisschen zu laut wird: Ohropax helfen, denn bei unseren Testwagen waren nur die “dünnen” Motorsport-Seitenscheiben verbaut. Dickere Scheiben sind aber erhältlich. Die Soundanlage des X-Bow GT-XR brauchen wir an dieser Stelle nicht mehr erwähnen – sie ist schlichtweg überflüssig. Nicht ganz unnötig hingegen wäre ein Liftsystem, denn die Nase des Autos sitzt extrem tief über dem Asphalt. Laut KTM war dieses, Stand Oktober 2023, leider nicht erhältlich und bei unserem Testfahrzeug demnach auch nicht verbaut.

Action-Movie-Vibes
Bevor es an den Chiemsee ging, stoppten wir nach unserer eher defensiveren Alpenrundfahrt (ohne Bremskraftverstärker fährt man doch irgendwie vorsichtiger) am Flugplatz Zell am See und drehten einige Runden. Dort ließen wir dem Supersportler freien Lauf. Als hinter uns noch ein Helikopter auftauchte und uns zu einem kleinen Rennen aufforderte, war jeder Kindheitstraum erfüllt und wir tauchten in ein Action-Movie-Abenteuer ein. Für ein solches Erlebnis gibt es wohl kein besseres Fahrzeug als den KTM X-Bow GT-XR.
Für all diejenigen, die auch einmal in die Welt des Rennsports abtauchen und solche Vibes verspüren wollen, steht der X-Bow GT-XR leider nur zu sehr hohen Preisen zur Verfügung. Die Basisversion startet bei 299.150 Euro. Unser Testwagen kam auf stolze 368.199,07 Euro. Die Experience, die man aber bekommt, ist einzigartig.
Alle weiteren Bilder zu unserem Ausflug gibt es hier: