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Wohnmobil-Winterreifen (225/75 R 16 C) im Test: Die besten Reifen für den Winter

Winterreifen ja oder nein? Diese Frage stellen sich jetzt viele Wohnmobil-Reisende. Wir haben sie im großen Reifentest und erklären, wer sie braucht und was ihre Vorzüge sind.

wohnmobil-winterreifen (225/75 r 16 c) im test: die besten reifen für den winter

© Ingolf Pompe
Auch wenn die Winter inzwischen an Härte verloren haben: Wer verschneite Reiseziele sicher erreichen will, muss Winterreifen aufziehen.

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© Ingolf Pompe
Schwere Campingbusse und Reisemobile, insbesondere solche mit Vorderradantrieb, sind bei Schnee auf besten Grip der Reifen angewiesen.

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Die Bremsmessungen auf einer homogen festgefahrenen Schneedecke werden pro Reifen zehnmal wiederholt. Unten: Handlingtest auf Schnee.

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Im Handlingtest auf dem schnellen Rundkurs werden Reifen und Fahrzeug bis ans Äußerste gefordert. Neben dem Tempo bringt gutmütiges und sicheres Fahrverhalten die meisten Punkte.

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Für dynamische Tests wie Handlingversuche werden präzise beladene Transporter benutzt.

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© Ingolf Pompe
Eine ganze Armada von Messgeräten unter- stützt die Testfahrer bei der Bewertung der Reifen. Hier werden Brems- und Beschleunigungswege per hochpräziser GPS-Messung aufgezeichnet.

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© Ingolf Pompe
Wie hart oder weich ist die Mischung? Die Shore-Härte der Reifen wird stets dokumentiert.

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© Ingolf Pompe
Für präzise Ergebnisse müssen die meisten Versuche mehrfach wiederholt werden. Wegen konstanterer Temperaturen finden manche Tests nachts statt.

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Die Seitenführungskraft der Reifen wird bei Kreisfahrt gemessen. Der Querbeschleunigungswert zeigt an, wie gut die Reifen in verschneiten Kurven haften und welche Reserven sie bieten.

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Der Trend zu Allwetterreifen zeichnet sich bei Reisemobilen und Campern immer deutlicher ab.

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Für vergleichbare Bedingungen muss der Reifenluftdruck bei den Testfahrten präzise überwacht werden.

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Um die Reifen direkt miteinander vergleichen zu können, steht nach jeder Testfahrt ein Räderwechsel an.

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Bei der Eingangsprüfung wird auch die Reifenbreite nachgemessen.

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© Ingolf Pompe
Im Test mussten sechs Winterreifen-Modelle sich auch dem Praxischeck stellen.

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© Ingolf Pompe
Besonders gut spielen Winterreifen ihre Eigenschaften auf schneebedeckter Fahrbahn aus.

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Für den Michelin Agilis Alpin gibt es kaum Kritik und ein solides Testergebnis. Er kostet 267 Euro.

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© Ingolf Pompe
Sehr gute Bewertung holt der Firestone Vanhawk 2 Winter auf Schnee, weniger gut performt er leider ohne. Es gibt ihn zum Preis von 187 Euro.

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Continental Van-Contact Winter erweist sich als einer der besten Reifen im Test. Er kostet 235 Euro.

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Der Nokian Tyres Snowproof C kann auf Schnee nicht so ganz überzeugen, dafür in der Umwelt-Wertung. Er ist für 209 Euro erhältlich.

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Altbekannt ist der Goodyear Ultra Grip Cargo, im Test muss er Kritik einstecken. Er kostet 253 Euro.

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Der Uniroyal Snow Max 3 konnte viele Punkte holen, es gibt ihn für 188 Euro.

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Auch wenn die Winter inzwischen an Härte verloren haben: Wer verschneite Reiseziele sicher erreichen will, muss Winterreifen aufziehen.

Winterreifen für das Wohnmobil, den Campingbus oder Kastenwagen sind wegen milder Winter ein heiß diskutiertes Thema. Brauche ich sie wirklich noch? Reichen nicht auch Allwetterreifen aus? Klar, wer nur im Sommer mit dem Camper unterwegs ist und das Fahrzeug im Winter unterstellt, muss sich darüber keine Gedanken machen. Außerdem lassen selbst strenge Länder wie zum Beispiel Österreich mittlerweile auch Allwetterreifen, die mit einer Schneeflocke gekennzeichnet sind, in den Wintermonaten zu.

Überblick Testsieger Winterreifen-Test

🏆 Die Testsieger auf einen Blick:

  • Der Testsieger Uniroyal Snow Max 3 ist mit einem Preis von 188 Euro recht erschwinglich. Im Test überzeugt der Reifen vor allem mit seiner hohen Schnee- und Nässesicherheit. Hier können Sie den Uniroyal Snow Max 3 kaufen.
  • Knapp hinter dem Testsieger folgt der Continental Van-Contact Winter auf Platz zwei im Testranking. Zwar liegt er im Test nur 0,1 Punkte zurück, doch ist er mit einem Preis von 235 Euro auch deutlich teurer als unser Testsieger. Hier können Sie den Continental Van-Contact Winter kaufen.

Was spricht also noch für Winterreifen? Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben Winterreifen-Modelle der Größe 226/75 R16 getestet. Diese Winterreifen eignen sich für viele Wohn- und Reisemobile und ebenfalls für Campingbusse und viele kompakte Campervans. Alle Winterreifen mussten sich unserem ausführlichen Testprocedere stellen. Bis auf ein Modell sind alle Reifen empfehlenswert. Im Slider unten finden Sie alle Winterreifen in der Übersicht.

Winterreifen im Test: Das sind die Modelle

Uniroyal Snow Max 3: Der Testsieger

  • Preis: 188 Euro
  • Quick-Check: Klassischer Winterreifen mit starker Schnee- und höchster Nässesicherheit
  • Winterwertung: 8,6
  • promobil-Gesamturteil: empfehlenswert

(+) hohes Gripniveau und starke Reserven auf Schnee (+) bei sehr kurzen Bremswegen überragende Haftung und beste Sicherheit auf Nässe(+) bester Aquaplaningschutz(+) komfortables Abrollen

(-) längere Bremswege (-) eingeschränkte Dynamik auf trockenem Asphalt

  • Hier können Sie den besten Reifen auf Schnee und bei Nässe kaufen: Uniroyal Snow Max 3 bei Reifen.com bestellen.

Continental Van-Contact Winter

  • Preis: 235 Euro
  • Quick-Check: Eher schwache Schneeperformance – aber der beste Winterreifen fürs Flachland
  • Winterwertung: 8,5
  • promobil-Gesamturteil: empfehlenswert

(+) ausgewogene Schneeleistungen, jedoch auf schwächerem Gripniveau(+) mit sehr gutem Kurvengrip und kurzen Bremswegen verlässlich und sicher auf Nässe

(-) längere Bremswege und eingeschränkte Seitenführung auf Schnee(-) sehr ausgewogene Leistungen auf trockener Fahrbahn

  • Hier können Sie den besten Reifen bei trockener Straße kaufen: Continental Van-Contact Winter bei Reifen.com bestellen.

Michelin Agilis Alpin

  • Preis: 267 Euro
  • Quick-Check: Der Rundum-Alleskönner – Michelin leistet sich (fast) keine Schwächen
  • Winterwertung: 7,9
  • promobil-Gesamturteil: noch empfehlenswert

(+) gute Traktion und gute Kurvenhaftung sowie hohes Reservenniveau und sicher untersteuernd auf Schnee(+) recht ausgewogene Nässeeigenschaften(+) ausgewogene Leistungen auf trockener Straße

(-) vernachlässigbares Defizit im Queraquaplaning(-) etwas lautes Abrollgeräusch

  • Hier kaufen: Michelin Agilis Alpin bei Reifen.com bestellen.

Nokian Tyres Snowproof C

  • Preis: 209 Euro
  • Quick-Check: Snowproof – trotz des winterlichen Namens ist der Nokian eher im Trockenen stark
  • Winterwertung: 7,7
  • promobil-Gesamturteil: noch empfehlenswert

(+) sehr kurzer Bremsweg und sicheres, kurvenfestes Handling auf trockenem Asphalt(+) hohe Aquaplaningsicherheit in Kurven – auch bei kräftigem Regen(+) vorbildlich niedriger Rollwiderstand

(-) vergleichsweise schwache Leistungen und geringe Reserven auf Schnee(-) lange Bremswege und schwacher Grip auf nassen Straßen(-) schwache Dämpfung bei Fahrbahnfugen

  • Hier kaufen: Nokian Tyres Snowproof C bei Reifen.de bestellen.

Goodyear Ultra Grip Cargo

  • Preis: 253 Euro
  • Quick-Check: Der altbewährte Ultra Grip Cargo verpasst so langsam den Anschluss
  • Winterwertung: 7,5
  • promobil-Gesamturteil: noch Empfehlenswert

(+) kürzester Bremsweg und dynamische Balance auf Schnee(+) noch ordentliche Leistungen auf nassen Straßen(+) sehr leises Abrollgeräusch

(-) längerer Bremsweg auf trockener Straße(-) eingeschränkte Fahrstabilität in Kurven und bei Ausweichmanövern

  • Hier kaufen: Goodyear Ultra Grip Cargo bei Reifen24.de bestellen.

Firestone Vanhawk 2 Winter: Nicht empfehlenswert

  • Preis: 187 Euro
  • Quick-Check: Stark auf Schnee – nur das alleine genügt nicht
  • Winterwertung: 5,2
  • promobil-Gesamturteil: nicht empfehlenswert

(+) guter Grip beim Beschleunigen und Bremsen(+) kurvenfreudige, neutrale Balance auf Schnee(+) sehr komfortables Abrollen

(-) über alle Nässe-Disziplinen hinweg sehr schwache Leistungen(-) hoher Rollwiderstand(-) Abwertung um einen Notenpunkt wegen zu langen Bremswegs auf nassem Asphalt

  • Hier kaufen: Firestone Vanhawk 2 Winter bei Reifen24.de bestellen.

Winterreifen-Test 2022: Alle Daten

Wie unterscheiden sich Winterreifen von Allwetterreifen?

Der Trend zu Allwetterreifen zeichnet sich bei Reisemobilen und Campern immer deutlicher ab. Doch auch wenn sie mit Schneeflockenkennzeichnung selbst in entsprechend sensiblen Nachbarländern wie Österreich als ausreichende Winterbereifung anerkannt werden, so haben sie gegenüber “echten” Winterreifen, besonders auf Eis und Schnee, noch immer klare Nachteile.

Der Grund dafür liegt in den deutlichen Profil- und Mischungsunterschieden der beiden Reifenarten: Während die Unterschiede in der Gummimischung von außen nicht sichtbar sind, kann man das Vorhandensein und die Anzahl der Lamellen direkt erkennen. Diese feinen Einschnitte in den Profilblöcken erhöhen die Zahl der Greifkanten des Winterreifens und sorgen dafür, dass er sich einerseits besser mit der Schneeoberfläche verzahnt – das ermöglicht sicher kurze Bremswege auf Schnee und Eis. Andererseits wird durch die messerscharfen Greifkanten, etwa bei leicht durchdrehenden Rädern, eine gewisse Fräswirkung erzielt. Das verbessert den Vortrieb und macht häufig das Anfahren auf glattem Geläuf erst möglich. Während Reifen ohne diese Lamellen leicht ins Durchdrehen kommen, klettert der lamellenbestückte Winterreifen, auch wenn er kurz ins Durchdrehen kommt, die rutschige Bergstraße sicher empor.

Auch bei Kurvenfahrt hat das filigran wirkende Profildesign Vorteile: Während ein typischer, lamellenloser Allwetterreifen in Kurven unvermittelt zur Seite wegrutscht, kann der griffige Winterreifen die gleichschnell gefahrene Kurve, nur durch etwas kräftigeres Einlenken – also weiteres Zuziehen des Lenkrads –, noch sicher schaffen. Reifentester beschreiben dieses Phänomen als “Verhalten im Grenzbereich”.

Klar ist, dass ein unvermitteltes Wegrutschen in Kurven gegenüber solidem Halt und großen Nachlenkreserven deutlich in Ungnade fällt. Ein breiter Grenzbereich birgt eben weniger Risiken, im Graben zu landen, als ein schmaler.

Dann sind viele Lamellen in den Profilblöcken doch eine tolle Sache? Im Grunde schon, allerdings mit einem, nicht ganz unwichtigen Haken: Durch die meist wellenförmigen Schnitte ergibt sich automatisch eine leichtere Verformbarkeit der Profilblöcke, was sich nachteilig auf die Bremswege und das Ansprechverhalten des Reifens, etwa bei Richtungswechseln auf nasser und trockener Fahrbahn, auswirkt – das Fahrverhalten wird zwangsläufig indirekter und schwammiger.

Ein Punkt, den Produktentwickler großer Reifenhersteller aber längst im Blick haben. Denn die Zahl der Schneetage in Deutschland wird – wegen des Klimawandels – immer kleiner. So werden auch Winterreifen an die geänderten Rahmenbedingungen des mitteleuropäischen Marktes angepasst.

Sichere Haftung auf kalten, nassen Untergründen, hohe Aquaplaningsicherheit sowie ein stabiles Fahrverhalten in kritischen Ausweichsituationen haben an Bedeutung gewonnen – und die Schnee- und Eis-Qualitäten zurückgedrängt. Doch nicht alle von einem Winterreifen erwarteten Fähigkeiten – beste Haftung auf Schnee, auf Nässe und auf trockener Straße – können mit einem Mischungs- und Profildesign allein gleich gut erfüllt werden – so will’s die Physik.

Wenn ein Reifen etwa für nasse und verschneite Fahrbahnen optimiert ist, schwächelt er – nach aller Erfahrung – auf trockenem Asphalt. Ist er trocken und nass top, hakt’s an der Schneeperformance – ein klassischer Zielkonflikt. Letztlich gibt der Hersteller vor, ob und in welche Richtung sein Reifen optimiert werden soll oder ob versucht wird, eine möglichst ausgewogene Balance aller Eigenschaften zu erzielen.

Und diese optimale Balance verschiebt sich nach und nach durch den Klimawandel. Um dem Rechnung zu tragen, passen auch wir unsere Testkriterien an schneeärmere Winter an. Während bislang die Ergebnisse auf Schnee zu knapp einem Drittel (30%) in die Wertung einflossen, werden wir mit dem aktuellen Test die Schneeresultate erstmals um zehn Prozent weniger stark gewichten.

Um fünf Prozent mehr als bisher entscheiden dafür die Nässequalitäten der Winterreifen das Endergebnis mit. Auch die Umwelteigenschaften wie der immer wichtigere kraftstoffverbrauchsrelevante Rollwiderstand und die Geräusch- emission der Reifen gehen nun mit fünf Prozent mehr Gewicht in das Gesamturteil mit ein.

Winterreifen für Wohnmobile im Test

Sechs Markenprodukte treten an: Mit dabei sind der ContinentalVan-Contact Winter, der Firestone Vanhawk 2 Winter, der Goodyear Ultra Grip Cargo, der Michelin Agilis Alpin, der Nokian Tyres Snowproof C und der Uniroyal Snow Max 3. Zuerst die Ergebnisse auf Schnee. Die gute Nachricht: Keiner der Reifen verpasst hier unsere Mindestanforderungen: Besonders stark sind dabei der kurvengriffige Uniroyal, der fahrsichere Firestone, der bremsstarke Goodyear und der Traktionskönig Michelin. Conti und Nokian folgen mit sicher-ausgewogenen, aber in ihrer Performance etwas schwächeren Ergebnissen.

Auf nasser Fahrbahn wollen wir ein sicheres Fahrverhalten und vor allem kurze Bremswege sehen: Hier leistet sich der im Schnee noch überzeugende Firestone den ersten Patzer. Aus Tempo 80 kommt er erst rund zehn Meter hinter den Besten zum Stehen. Das ist selbst für einen Schneespezialisten deutlich zu viel und führt somit zur Abwertung – zumal er in fast allen Nassdisziplinen am Ende des Feldes liegt.

Dass bester Schneegrip und starke Leistungen auf Nässe zusammenpassen, beweist die Conti-Tochter Uniroyal: Mit kurzen Bremswegen auf Schnee und überragender Haftung auf nassen Straßen kommt er mit den beiden kritischsten winterlichen Fahrbahnzuständen mit Abstand am besten zurecht.

Prima auf Nässe sind auch Conti und Michelin, Goodyear rettet sich mit kurzen Bremswegen über schwachen Kurvengrip und dürftigen Aquaplaningschutz hinweg. Nokian dagegen verspielt seine guten Sicherheitsreserven in regennassen Kurven unter anderem mit dem rund vier Meter längeren Nass-Bremsweg gegenüber dem führenden Uniroyal.

Auch wenn die trockene Straße der unkritischste Fahrbahnzustand ist, so müssen Winterreifen trotzdem auch dort bestes Haftungsvermögen beweisen. Zum freudvollen Surfen über Bergpässe oder kurvige Landstraßen sind Reisemobile und Camper zwar nicht gerade prädestiniert. Aber sie müssen jederzeit sicher bremsen, versehentlich zu schnell angegangene Autobahnausfahrten zuverlässig umrunden und sich auch bei plötzlichen Ausweichmanövern gut beherrschen lassen. Nach den addierten Schnee- und Nässeergebnissen geht der Uniroyal als mit Abstand Führender ins Rennen. Wenn er jetzt die Konkurrenz auch auf trockenem Asphalt hinter sich lässt, hat er den Test haushoch gewonnen.

Doch trockenen Asphalt mag der Uniroyal nicht. Schon im Bremsen aus Tempo 100 muss er gut vier Meter an den Führenden abgeben. Bei gutem Grip in Kurven ist es die Fahrstabilität beim Ausweichversuch, die ihn weitere Punkte kostet. Ob das noch für den Testsieg reicht?

Stabilste Fahreigenschaften auf winterlich-trockenen Straßen liefert Contis Van-Contact Winter: kurze Bremswege, dazu überragende Reserven in Kurven und beim Ausweichen. Neben guten Nassleistungen ist der Conti also auch auf trockenen Fahrbahnen top – aber, wir erinnern uns, Schnee war nicht sein Fall. Auch Nokian, eher uneins mit verschneiten Straßen, trumpft mächtig auf und brennt bei guter Kurvensicherheit die mit Abstand kürzesten Bremswege in den trockenen Asphalt.

Und wie ist Michelin im Trockenen? Okay, es gibt eine kleine Schwäche beim Ausweichen und ja, auch etwas verlängerte Bremswege. Doch mit seinem breitbandig-harmonischen Gesamtergebnis ist er sicher vorne mit dabei. Goodyear und Firestone? Zu wenig Kurvengrip, zu lange Bremswege, für vordere Plätze reicht das nicht.

Welcher ist nun der beste Winterreifen? Mit tollen Schnee- und Nässeleistungen hat der Uniroyal Snow Max 3 den besten Biss unter 0 °C und holt sich somit unsere Winterreifenempfehlung. Ein Allrounder für alle Anwendungsfälle ist er aber leider nicht. Wer seltener auf Schnee fährt, nimmt besser den zweitplatzierten Conti Van-Contact Winter, und wer für alle Eventualitäten gerüstet sein will, den Michelin Agilis Alpin. Noch Fragen?

Wie testet promobil Winterreifen?

Die Gesamtnote des promobil-Reifentests wird, wie auch bei anderen vergleichenden Warentests, nach einem zuvor festgelegten Schlüssel aus den gewichteten Einzelnoten berechnet. Die maximal erreichbare Punktzahl ist in allen Testdisziplinen einheitlich auf 10 Punkte festgelegt. In diesem Test wurde der neue promobil-Schlüssel für C-Winterreifen verwendet: Schnee 20 %, Nass 35 %, Trocken 30 %, Umwelt 15 %.

Erreicht ein Reifen in einer der sicherheitsrelevanten Disziplinen (Bremsen, Handling) weniger als sechs Punkte (nicht empfehlenswert), wird er in der Gesamtnote um einen vollen Punkt abgewertet. Ist er gar in mehreren Disziplinen nicht empfehlenswert, werden entsprechend weitere Punkte abgezogen. Damit soll erreicht werden, dass sich sehr einseitig – und damit realitätsfern – spezialisierte Reifen mit gravierenden Defiziten in anderen wichtigen Disziplinen von wünschenswert ausgewogen abgestimmten, jeweils zufriedenstellenden Produkten klarer abheben.

Allwetterreifen oder Ganzjahresreifen

Natürlich sind auch Reifen, die das ganze Jahr auf dem Wohnmobil bleiben können, eine Alternative zum klassischen Winterreifen. Nach wie vor setzen aber die meisten Reisenden auf Winterreifen. Wenn Sie sich überlegen, einen Four-Season- oder Ganzjahresreifen anzuschaffen, können Sie sich hier informieren: Ganzjahresreifen fürs Wohnmobil oder den Campingbus im Test.

Natürlich testen wir auch regelmäßig Sommerreifen. Hier geht es zum aktuellen Sommerreifen-Test.

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