Wohnmobile

Wohnmobil-Finanzierung einfach erklärt

Wenn das vorhandene Geld für ein neues Campingfahrzeug nicht ohne Weiteres reicht, kann eine Finanzierung oder Leasing helfen. promobil zeigt mögliche Wege vom Spiel- zum Traummobil auf.

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Zum Greifen nah: Wer nicht lange warten und sparen will, für den lohnt sich eine Finanzierung.

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Ein Reisemobil kostet eine Stange Geld – wer nicht genügend auf der hohen Kante hat, kann sich den Traum mit einer Finanzierung erfüllen. promobil erklärt die Optionen.

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Fast jeder Händler bietet Finanzierungen an – viele können dabei auf spezielle Programme der Reisemobilhersteller zurückgreifen.

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Wege zur Finanzierung

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Den Kaufvertrag für ein Reisemobil sollte man auf jeden Fall erst dann unterschreiben, wenn die Finanzierung steht.

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Rechenexempel: Angebote vergleichen lohnt sich, der Effektivzins gibt Aufschluss über die tatsächlichen Kosten des Darlehens und macht es so vergleichbar.

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Auf Messen locken Sonderfinanzierungen mit Niedrigzinsen – die geringen Zinssätze werden von den Herstellern subventioniert.

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Lief gut an: Für das Leasingkonzept des Hymer-Car fanden sich schnell einige Interessenten.

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Wo kostet das Geld am wenigsten? Je nach eigenen Voraussetzungen lohnt sich entweder eine Raten-, Dreiwege- oder Ballon-Finanzierung.

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Auf der Messe locken viele Hersteller mit Sonderfinanzierungen.

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Ob beim Händler oder bei der Hausbank: Es lohnt sich, verschiedene Angebote einzuholen und den effektiven Jahreszins zu vergleichen.

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Händler sind erst in zweiter Linie Finanzberater. Sie werden aber von ihren Partnerbanken geschult. Bei ihnen liegt die Entscheidung, mit welcher Bank eine Finanzierung zustande kommt.

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Steht die Finanzierung, kann man endlich den Kaufvertrag für sein Wunschmobil unterzeichnen.

wohnmobil-finanzierung einfach erklärt Finanzierung Reisemobil

Nicht jeder hat ausreichend Geld auf der hohen Kante, um ein teures Wohnmobil vollständig zu bezahlen. Auch andere Gründe können dafür sprechen, sich für Finanzierung oder Leasing zu entscheiden. Obwohl die Europäische Zentralbank seit Juli 2022 zehnmal den Leitzins erhöht hat und dadurch die Kreditzinsen für Verbraucher entsprechend gestiegen sind, ist die Finanzierung über ein Kreditinstitut für viele eine Option.

Die einen wollen stets mit einem aktuellen Campingfahrzeug reisen und sich nicht mit dem Gebrauchtwagenverkauf herumschlagen. Andere sind sich nicht sicher, ob das gewählte Mobil auf Dauer das richtige ist, oder möchten sich nicht langfristig an ein Fahrzeug binden.

Die verschiedenen Optionen

Für Kundinnen und Kunden gibt es verschiedene Wege zur Finanzierung. Die Hausbank, die als Filial- oder Direktbank für den Kunden das Girokonto unterhält, bietet in der Regel selbst oder über Partner Ratenkredite zur Fahrzeugfinanzierung an. Internetportale vergleichen und vermitteln inzwischen neben Strom-, Gas- oder Mobilfunkverträgen Verbraucherdarlehen.

Reisemobil-Handelsbetriebe bieten speziell auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnittene Finanzierungen an. Sie kooperieren mit Spezialbanken und halten zusätzlich Finanzierungsprogramme der Hersteller mit Sonderkonditionen bereit. Diese Programme laufen ebenfalls über Spezialbanken, wie etwa über die im April dieses Jahres aus der FCA Bank hervorgegangene CA Auto Bank, die hinter der Erwin Hymer Group Finance steht.

Viele dieser Spezialbanken bieten ihre Kredite nur über Händler oder Hersteller an. So etwa dieAuto Europa Bank, eine Tochter der Volkswagen Bank, oder die akf-Bank, die als Teil des Familienkonzerns Vorwerk mit der Finanzierung von Haushaltsgeräten startete. Bei anderen wie der Santander Consumer Bank AG oder Consors Finanz können Darlehen auch direkt abgeschlossen werden.

Wie hoch sind die Zinsen bei der Wohnmobil-Finanzierung?

Bei der Suche nach einem Kredit fällt der erste Blick meist auf den Zins. Direkt- oder Filialbanken werben oft mit Zinsspannen, der endgültige Zins steht dann erst nach der Bonitätsprüfung fest.

Unabhängig davon, wo man einen Kredit aufnimmt, steht zuerst eine Prüfung der Bonität an. In die Beurteilung fließen die Einkommensverhältnisse, das Beschäftigungsverhältnis und Erfahrungen aus früheren Geschäftsbeziehungen mit ein. Ein Höchstalter für die Vergabe von Darlehen gibt es übrigens nicht.

Einen ersten Anhaltspunkt zum Vergleich gibt der Zwei-Drittel-Zins (siehe Tabelle unten). Bei Händlerfinanzierungen bekommen dagegen alle Kunden einen Festzins in gleicher Höhe, ausreichende Bonität vorausgesetzt. Zum Vergleich von Angeboten ist der effektive Jahreszinssatz geeignet, da er auch die Kreditnebenkosten enthält.

Unser Tipp: Oft können über einen Vergleich Kredite mit besseren Konditionen als beim Händler oder bei der Hausbank gefunden werden und Sie können zusätzlich vom Barzahlerrabatt profitieren.

Dafür können Sie im Kreditvergleich kostenlos Kredite vergleichen. Wir geben Tipps und zeigen in Zusammenarbeit mit FINANZCHECK die besten Wohnmobil- und Wohnwagenkredite von 20 Banken:

▶ Zum Finanzcheck-Kreditvergleich

Die verschiedenen Kreditarten

Bei den Kreditarten gibt es ebenfalls Unterschiede. Welches Darlehen das richtige ist, hängt von der persönlichen Situation ab. Am Anfang sollte die Frage stehen, wie hoch der Finanzierungsbedarf ist und welche Ratenhöhe man monatlich zurückzahlen kann.

Wer Wert auf Planungssicherheit legt, kann sich beim klassischen Ratenkredit über eine lange Laufzeit von bis zu 150 Monaten einen festen Zins sichern. Bei der Santander Consumer Bank AG hat diese Finanzierungsart laut Joachim Roth bisher den größten Anteil.

Händler bieten neben klassischen Ratenkrediten auch Drei-Wege-Finanzierungen an. Kreditnehmern stehen dabei am Ende der Laufzeit drei Wege offen: Sie geben das Fahrzeug zurück, sie vereinbaren eine Anschlussfinanzierung, oder sie werden nach Zahlung der Schlussrate Eigentümer des Campingfahrzeugs.

Allerdings, so Joachim Roth, “bemerken wir durch die gestiegenen Zinsen einen Trend zu kürzeren Laufzeiten, hin zu einer Budgetfinanzierung mit Schlussrate”. Diese Form der Finanzierung ist besonders für Kaufende interessant, die in einigen Jahren einen höheren Geldbetrag erwarten oder beim Kauf noch nicht sicher sind, ob sie das Reisemobil zum Vertragsende behalten wollen. Auch hier ist der Zins während der Vertragsdauer festgeschrieben, die Laufzeiten sind jedoch kürzer als beim klassischen Ratenkredit.

Noch mehr Flexibilität bieten Modelle mit variablem Zinssatz wie etwa derSantander Autoflex. Dabei können die Kreditnehmenden die Ratenhöhe während der Laufzeit anpassen. Interessant ist diese Option, wenn beispielsweise die Höhe des Einkommens durch Provisionen schwankt oder zu bestimmten Zeiten weniger Ausgaben anfallen. Die Rate kann beliebig oft erhöht oder bis zur Mindestrate gesenkt werden.

Welche Formen von Wohnmobil-Leasing gibt es?

Auch Leasing spielt inzwischen bei der Finanzierung von Freizeitfahrzeugen eine Rolle. Die Kundin oder der Kunde bezahlt lediglich das Nutzungsrecht am Reisemobil. Wählen kann man zwischenRestwert- und Kilometer-Leasing. Beim Restwert-Leasing tragen die Leasingnehmenden das Restwertrisiko. Ist das Fahrzeug bei Rückgabe zum Laufzeitende weniger wert als vertraglich vereinbart, muss er die Differenz zwischen kalkuliertem und tatsächlichem Wert des Reisemobils bezahlen.

Beim Kilometer-Leasing trägt dagegen der Leasinggeber dieses Risiko. Lediglich Mehr- oder Minderkilometer werden am Vertragsende zu einem zuvor vereinbarten Kilometerpreis abgerechnet. Wer seine jährliche Kilometerleistung selbst gut einschätzen kann, für den ist diese Form des Leasings besser kalkulierbar als der Restwert des Fahrzeugs.

Tipp: Im Gegensatz zu Gewerbetreibenden, die Leasingkosten des gewerblich genutzten Wohnmobils als Betriebsausgaben bei der Steuer geltend machen können, haben Privatpersonen beim Leasing keinen Steuervorteil.

Ob Finanzierung oder Leasing, beides sollte maßgeschneidert auf die individuelle Situation sein. So wie ein Reisemobil eben zu einem persönlich passen muss. Einen ersten Überblick können Sie sich bei Vergleichsportalen verschaffen: ▶ Zum Finanzcheck-Kreditvergleich

Wie vergleicht man Finanzierungs-Angebote?

Bei der Auswahl von Produkten und Dienstleistungen vertrauen viele Nutzende auf Vergleichsportale im Internet. Auch Kreditvergleiche findet man inzwischen auf vielen dieser Plattformen. Bei der Recherche sollte man sich bewusst sein, dass die Portale keine hundertprozentige Marktabdeckung bieten, und vor dem Angebotsvergleich prüfen, ob eventuell durch voreingestellte Filter bestimmte Angebote ausgeblendet werden. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn mit diesen Anbietern kein direkter Vertragsabschluss über das Portal möglich ist. Auch auf das Ranking innerhalb der Suchergebnisse sollte man achten und die Sortierreihenfolge nach den eigenen Präferenzen einstellen.

Einen großen Vorteil bietet die digitale Welt: Die Möglichkeit, schnell verschiedene Anbieter direkt zu vergleichen. Einfach geht das zum Beispiel bei Finanzcheck: Hier bei Finanzcheck vergleichen.

Nachteile der Online-Suche: Zwar gibt es seit Mai 2022 Informationspflichten für Vergleichsportale, die beispielsweise vorschreiben, dass Anbieter kenntlich machen müssen, wie das Ranking zustande kommt. Allerdings gelten diese nicht für Kreditvergleiche, da Finanzdienstleistungen und Versicherungen von der Regelung ausgenommen sind. Je nach Portal müssen personenbezogene Daten preisgegeben werden, um detaillierte Informationen zu bekommen. Prüfen Sie vor der Eingabe und Zustimmung, wofür der Anbieter Ihre Daten verwenden darf.

Egal, ob über Vergleichsportale oder andere Anbieter – im Internet findet man nicht zwangsläufig das günstigste Angebot auf dem Markt. Es lohnt sich oft, die Angebote nochmals mit denen beim Anbieter direkt und beim Handelsbetrieb zu vergleichen.

Zuerst kommt die Anzahlung, dann das Vergnügen

Eine Anzahlung ist prinzipiell sinnvoll, da sie die Kreditsumme mindert und somit auch die anfallenden Zinsen. Wer bereits ein Wohnmobil besitzt, kann dieses beim Händler in Zahlung geben. Generell ist eine Anzahlung von etwa 40 Prozent des Kaufpreises üblich. Wer vorzeitig aus dem Kredit aussteigen will, muss mit Gebühren rechnen: bei einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten ein Prozent, bei weniger 0,5 Prozent.

Finanzierungsbeispiele

1. Herbert und Ingeborg, Rentner, Knaus Sun I 900 LX für 189.174 Euro

Unser fiktives Rentnerpaar kann dank Inzahlungnahme eines neuwertigen Teilintegriertenund zusätzlichem Eigenkapital eine hohe Anzahlung für den Kauf des neuen Integrierten Knaus Sun I leisten. Die Finanzierungslücke von 60.000 Euro schließen sie mit einem Ratenkredit, den sie direkt bei ihrem Reisemobilhändler abschließen. Der Händler bietet für die Finanzierung verscheidene Laufzeiten.

2. Stefan und Elke, berufstätig, Neukauf Sunlight Cliff 600 RT Adventure Edition für 70.401 Euro

Das Modellpaar Stefan und Elke steht als Anzahlung der Verkaufserlös des gebrauchten Alkovenmobils zur Verfügung. Da die Kinder des Ehepaars nicht mehr mit den Eltern reisen, wollen sie auf einen kompakten Kastenwagen von Sunlight umsteigen. In einigen Jahren können sie einen fälligen Sparvertrag zur Finanzierung einsetzen, daher schlägt der Händler eine Drei-Wege-Finanzierung vor, die er für verschiedene Laufzeiten berechnet.

3. Mike und Tom, selbständig, Pössl Vanstar V-Klasse lang, Neukauf oder Leasing, Fahrzeugpreis 82.099 Euro

Im Fallbeispiel von Mike und Tom soll der gut ausgestattete Pössl Vanstar von beiden Firmeninhabern privat genutzt werden. Uneins sind sie sich noch über die Art der Finanzierung. Tom will sich nicht langfristig an das Fahrzeug binden und interessiert sich für Privatleasing. Mike möchte die Ratenhöhe gering halten und nach Finanzierungsende Eigentümer des Pössl Vanstar werden. Ihr Händler hat daher mehrere Möglichkeiten für sie berechnet.

Glossar und Tipps

  • Bonitätsprüfung: Die Bank prüft die Kreditwürdigkeit (Bonität) anhand der Einkommensverhältnisse und der Erfahrungen aus bisherigen Geschäftsbeziehungen, etwa die Rückzahlung früherer Kredite. Dabei werden die Angaben des Kreditnehmers und Daten von Auskunfteien wie Schufa, Creditreform oder Infoscore einbezogen. TIPP: Verbraucher können bei Auskunfteien einmal jährlich kostenlos eine Selbstauskunft mit den über sie gespeicherten Informationen anfordern.
  • Bonitätsunabhängige Festzinsen: Bei diesem Festzins bekommen alle Kreditnehmer den gleichen Zinssatz, unabhängig von Einkommen und Bonität. Zur Absicherung des Kredits findet aber dennoch eine Bonitätsprüfung statt. TIPP: Von Festzins spricht man auch, wenn der Zins über die gesamte Laufzeit eines Kreditvertrags festgeschrieben ist, wie meist bei Ratenkrediten.
  • Effektiver Jahreszins: Er gibt die tatsächlichen Gesamtkosten an, die pro Jahr für das Darlehen anfallen. Darin enthalten sind zusätzliche Kreditkosten wie etwa Vermittlungs- oder Kontoführungsgebühren. TIPP: Beim Vergleich von Konditionen für Kredite (mit gleicher Laufzeit) sollte der effektive Jahreszins die Vergleichsbasis sein.
  • GAP-Versicherung: Ist eine zusätzliche Kfz-Versicherung beim Leasing, die etwa bei Totalschaden oder Diebstahl des Fahrzeugs die Differenz zwischen dem Wiederbeschaffungswert und offenen Forderungen des Leasinggebers abdeckt. Die Abkürzung “GAP” steht für die Bezeichnung Guaranteed Asset Protection, was übersetzt “Garantierter Vermögensschutz” bedeutet. TIPP: Der Abschluss einer GAP-Versicherung ist sinnvoll, da der von der Kaskoversicherung erstattete Wiederbeschaffungswert deutlich geringer ausfallen kann als die offenen Ansprüche des Leasinggebers.
  • Kreditkonditionenanfrage: Für diese Anfrage müssen Daten zur finanziellen Situation preisgegeben werden. Die Ergebnisse sind in der Regel rechtlich unverbindlich. TIPP: Konditionenanfragen wirken sich nicht auf die Einstufung bei Auskunfteien wie etwa bei der Schufa aus.
  • Kreditschutzversicherung: Sie dient zur Absicherung von Kreditausfallrisiken. Das können beispielsweise der Todesfall, aber auch Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit sein. Abhängig vom Versicherungsumfang werden im Leistungsfall die Raten übernommen, oder der Kredit wird komplett getilgt. TIPP: Die Kosten der Versicherung müssen nur in den effektiven Jahreszins eingerechnet werden, wenn der Abschluss der Kreditschutzversicherung Voraussetzung für die Vergabe des Darlehens ist.
  • Nettodarlehensbetrag: Er entspricht dem Gesamtkreditbetrag, der ausbezahlt wird und für den die Zinsen erhoben werden. TIPP: Der Nettodarlehensbetrag kann auf Wunsch des Kreditnehmers an einen Dritten ausbezahlt werden, beispielsweise direkt an den Reisemobilhändler.
  • Sollzins: Er ist der reine Preis für das Darlehen und enthält keine weiteren Kosten wie etwa Gebühren für Zahlungsweisen oder für die Kreditvermittlung. TIPP: Der Sollzins eignet sich nicht zum Vergleich von Kreditangeboten, da nicht alle anfallenden Kosten eingerechnet sind.
  • Sondertilgungen: Diese Teilrückzahlungen des Darlehens werden über die vereinbarten Raten hinaus vom Kreditnehmer geleistet. Die Höhe der Sonderzahlungen kann vertraglich begrenzt sein. TIPP: Sondertilgungen verkürzen die Kreditlaufzeit und damit die Kreditkosten.
  • Vorfälligkeitsentschädigung: Bei der vorzeitigen Darlehensrückzahlung kann die Bank diese Entschädigung als Ausgleich für ihren finanziellen Schaden verlangen. TIPP: Die Höhe der Entschädigung ist bei Ratenkrediten gesetzlich auf ein Prozent beziehungsweise bei einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr auf 0,5 Prozent der Restschuld begrenzt. Sie darf nicht höher sein als der Sollzinsbetrag, der noch zu entrichten wäre.
  • Zinsspanne: Zinsspannen sind Von-bis-Angaben, in deren Bandbreite eine Bank Verbraucherkredite vergibt. Der genaue Zinssatz, der innerhalb dieser Spanne gewährt wird, hängt von der Darlehenssumme, -laufzeit und Bonität ab. TIPP: Zinsspannen sind nicht zum Vergleich verschiedener Kreditangebote geeignet. Zusammen mit dem Zwei-Drittel-Zins geben sie aber einen Anhaltspunkt für die Vorauswahl.
  • Zwei-Drittel-Zins: Bei Werbung für Verbraucherdarlehen muss ein oft als “repräsentatives Beispiel” bezeichnetes Rechenbeispiel auf Basis des sogenannten Zwei-Drittel-Zinssatzes veröffentlicht werden. Das Beispiel muss so ausgewählt werden, dass davon auszugehen ist, dass 2/3 der Verträge, die aufgrund der Werbung zustande kommen, zum angegebenen oder einem niedrigeren effektiven Jahreszins abgeschlossen werden. TIPP: Bei Werbung für Kredite mit Zinsspanne sollte immer das repräsentative Berechnungsbeispiel in die Vorauswahl mit einbezogen werden. Häufig findet man das Beispiel im “Kleingedruckten” der Kreditwerbung.

10 Fragen zur Wohnmobil-Finanzierung

Q&A: Hier finden Sie nochmals alle wichtigen Fragen und Antworten zum Thema.

Wie komme ich an eine Reisemobil-Finanzierung?

Sowohl die eigene Bank als auch der Händler, bei dem ich ein Fahrzeug kaufe, bieten Finanzierungen an. Die Händler nutzen entweder die Finanzierungsprogramme der Hersteller wie zum Beispiel Erwin Hymer Group Finance oder Knaus Tabbert Finance oder sie arbeiten direkt mit Banken zusammen, die sich auf die Finanzierung von Freizeitfahrzeugen spezialisiert haben. Zu letzteren zählen unter anderem die Santander Consumer Bank, die Auto Europa Bank und die S-Kreditpartner.

Welche Finanzierung ist die beste für mich?

Im Grunde unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Finanzierungsarten: dem Ratenkredit, der Ballon-Finanzierung und der Drei-Wege-Finanzierung (siehe oben). Eine weitere Variante bietet die Santander Consumer Bank mit der Autoflex-Finanzierung. Dabei handelt es sich um ein Darlehen, das flexibel, also mit variablen Monatsraten, zurückgezahlt werden kann. Die Zinsen richten sich nach dem Geldmarkt und können sich während der Laufzeit verändern. Vorteilhaft an den Spezialbanken ist, dass sie meist flexibler als die Hausbank sind.

Wer Wert auf gute Kalkulierbarkeit legt, sollte sich den Ratenkredit anschauen. Er ist für diejenigen geeignet, die ein geregeltes Einkommen mit entsprechendem Spielraum haben, sich über die Entwicklung ihrer finanziellen Situation aber noch im Unklaren sind. Darf man in den kommenden Jahren mit einem größeren Geldbetrag rechnen, zum Beispiel aus einer Lebensversicherung, so kommen auch die Ballon- oder Drei-Wege-Finanzierung infrage. Wer in unregelmäßigen Abständen Prämien oder Provisionen erhält, sollte sich das Santander-Produkt Autoflex anschauen.

Was bietet mir die Hausbank an?

Bei der Hausbank bekommt man entweder ein Hypotheken- oder ein Verbraucherdarlehen. Zur Finanzierung eines Reisemobils eignet sich am besten letzteres. Laufzeit und Kreditvolumen sind meistens begrenzt. Die Darlehenskosten richten sich nach der Bonität des Kunden. Entscheidet man sich für ein Hypothekendarlehen, bekommt man zwar oft bessere Konditionen, hat aber den Nachteil, dass man das Darlehen nicht vorzeitig zurückzahlen kann. Im schlechtesten Fall zahlt man dann Raten für ein Fahrzeug, das man nicht mehr besitzt. Der Vorteil einer Finanzierung bei der Hausbank besteht darin, dass man meistens schon jahrelang zusammenarbeitet und die Bank die finanziellen Spielräume des Kunden kennt.

Welche Voraussetzungen muss ich für eine Finanzierung erfüllen?

An einer Bonitätsprüfung kommt man als Kunde nicht vorbei. Sowohl die Einkommensverhältnisse als auch das Beschäftigungsverhältnis und Erfahrungen aus früheren Geschäftsbeziehungen spielen dabei eine Rolle. Standardmäßig stellen die Banken eine Schufa-Anfrage. Schließt man einen Kredit ab oder kommt mit einer Zahlung in Verzug, wird das bei der Schufa oder einer vergleichbaren Auskunftei vermerkt.

Gut zu wissen: Auch wenn man ein Kreditangebot einholt, wird das gespeichert. Wer nur mal unverbindlich vergleichen will, sollte daher eine sogenannte Konditionsanfrage stellen, diese wird nicht gespeichert und bleibt anonym.

Für die Spezialbanken dient die Kreditwürdigkeit als Entscheidungsgrundlage. Die Konditionen werden davon nicht beeinflusst. Das sieht bei der Hausbank anders aus: Je besser die Bonität, desto besser die Kreditangebote. Neben der Bonität kann auch das Alter des Kreditnehmers eine Rolle spielen, manche Banken binden ihre Kredite an ein Höchstalter, darauf sollte man achten.

Wie kann man die Angebote vergleichen?

Die Höhe der monatlichen Raten ist ein scheinbar offensichtlicher Vergleichswert, doch muss man darauf achten, dass die Laufzeiten und Darlehenssummen variieren können. Ein gutes Instrument für die Vergleichbarkeit ist der effektive Jahreszins. Er gibt an, welche Kosten ein Darlehen pro Jahr verursacht. Er wird in Prozent ausgewiesen.

Wie viel kann ich mir monatlich zumuten?

Das ist natürlich individuell unterschiedlich. Zuerst muss man sich einen Überblick über die monatlichen Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Wichtig ist dabei natürlich, einen Puffer für unerwartete Ausgaben einzuplanen. In online Vergleichsportalen wird die monatliche Fixkosten-Belastung und das Einkommen oft direkt mit abgefragt. Wenn Sie einen solchen Vergleich ausprobieren wollen, können Sie es hier beim Finanzcheck-Kreditvergleich testen.

Sollte ich eine Anzahlung machen?

Einen Teilbetrag anzuzahlen, ist ratsam. Dadurch vermindert sich die Darlehenssumme und somit auch die anfallenden Zinsen. Anzahlungen können in bar gemacht werden oder man gibt ein Fahrzeug in Zahlung. Pflicht ist eine Anzahlung meist bei Sonderzinsaktionen, wie sie von Händlern oder Herstellern angeboten und subventioniert werden. Diese haben meist eine relativ kurze Laufzeit, dafür aber einen niedrigen effektiven Jahreszins.

Wie sinnvoll sind Sondertilgungen?

Sieht der Darlehensvertrag die Möglichkeit einer Sondertilgung vor, dann ist es ratsam, diese auch zu nutzen, denn dadurch verkürzt sich die Laufzeit bei gleichbleibender Monatsrate. Zahlt man einen Kredit schneller zurück als mit der Bank ausgemacht, so steht ihr in bestimmten Fällen eine Entschädigung zu. Bei Ratenkrediten ist diese seit 2010 auf höchstens ein Prozent der Restschuld des Kredits beschränkt.

Wie sieht’s mit der Finanzierung von Gebrauchten aus?

Es spricht nichts dagegen, auch gebrauchte Reisemobile zu finanzieren. Ausschlaggebend bei den Spezialbanken ist hierbei meist das Alter des Fahrzeugs. Je nach Anbieter kann die Altersgrenze variieren. Es ist daher sinnvoll, sich verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen.

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