Vielerorts fiel wegen des arktischen Sturms der Strom aus (im Bild: Omaha, Nebraska).
Nach Angaben der Website Power Outage waren am späten Samstagabend noch immer rund 530.000 Haushalte ohne Strom, insbesondere in North Carolina und Maine. Für rund eine Million Haushalte konnte die Stromversorgung wiederhergestellt werden.
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Bislang seien mindestens 28 Menschen in elf Bundesstaaten im Zusammenhang mit extremer Kälte, Eiswinden und starkem Schneefall gestorben, berichtete der Sender NBC am Samstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Behördenangaben.
Ein Paar aus Buffalo sagte der Nachrichtenagentur AFP, wegen der völlig unpassierbaren Strassen verzichte es auf die zehnminütige Fahrt zur Weihnachtsfeier mit der Familie. Viele Feuerwehrleute schickten “noch nicht einmal Fahrzeuge zu Einsätzen hinaus”, sagte die 40-jährige Rebecca Bortolin. Die Verkehrsämter mehrerer Bundesstaaten rieten Autofahrern, lieber zu Hause zu bleiben – und das zur beliebtesten Reisezeit des Jahres.
Der US-Wetterdienst rief Reisende am Weihnachtswochenende zu äußerster Vorsicht auf und warnte vor sogenannten Whiteout-Bedingungen, also stark eingeschränkter Sicht und Orientierung durch den Schnee. Reisen unter diesen Bedingungen seien “extrem gefährlich und zeitweise unmöglich”, hieß es. Zudem wurde vor den niedrigen Temperaturen gewarnt. Bereits wenige Minuten in der Kälte könnten zu Erfrierungen führen, hieß es.
In Erie County, südlich der Großen Seen im Bundesstaat New York, waren die Rettungsdienste zeitweise überlastet. Marc Poloncarz, der Verantwortliche aus dem Bezirk, rief auf Twitter dazu auf, nur in den “kritischsten, lebensbedrohlichsten Fällen” den Notruf zu wählen, um die Leitungen frei zu halten. Er forderte die Einwohner dazu auf, trotz Strom- und Heizungsausfällen in ihren Häusern zu bleiben. “Es gibt wahrscheinlich immer noch Hunderte von Menschen, die in ihren Fahrzeugen festsitzen”, so Poloncarz am Samstag. Ihm zufolge wurde die Nationalgarde “direkt in die Stadt Buffalo geschickt”, um Menschen in lebensbedrohlichen Situationen zu helfen.
Die arktische Kältefront brachte auch die Weihnachtspläne vieler Reisenden durcheinander: Fast 6000 Flüge waren nach Angaben der Flugdaten-Webseite FlightAware bereits am Freitag gestrichen worden, am Samstag waren es knapp 3000. US-Medien sahen unter Berufung auf Wetterexperten mancherorts die Voraussetzungen eines sogenannten “Bombenzyklons” erfüllt: Das ist ein Wetterphänomen, bei dem der Luftdruck innerhalb kurzer Zeit extrem abfällt, und der die Wucht des Sturms verstärkt.