Kurzschluss

Wiener Linien lassen wohl BZ-Bus-Bestellung bei Solaris platzen

wiener linien lassen wohl bz-bus-bestellung bei solaris platzen

Ein Vertrag der Wiener Linien mit dem polnischen Hersteller Solaris über die Lieferung von zehn Wasserstoffbussen ist offenbar geplatzt. Laut einem Bericht des ungarischen Fachportals „Magyarbusz“ traten die Wiener Linien aber von dem Rahmenvertrag mit Solaris zurück, weil der geleaste Demobus bei den durchgeführten Testfahrten nicht zufriedenstellend performte.

Die Wiener Linien hatten im November 2022 neben 60 Batteriebussen von Daimler auch besagte zehn Brennstoffzellen-Busse bei Solaris bestellt– konkret war es noch eine Rahmenvertrag, zu einem Abruf der zugesicherten Fahrzeuge wird es aber nicht kommen.

Der erwähnte Demobus wurde auf der Linie 39A eingesetzt, die unter anderem über steile Anstiege und dicht beieinander liegende Haltestellen verfügt. Nach Ansicht der Wiener Linien kann ein Wasserstoffbus, wenn er die Anforderungen auf dieser Strecke erfüllt, auf allen Straßen der Stadt eingesetzt werden. Bei welchen Faktoren der Bus die Erwartungen nicht erfüllt haben soll, wird in dem Bericht aber nicht genau erwähnt. Dafür verweist „Magyarbusz“ auf Gerüchte, wonach die Wiener Linien „in vielerlei Hinsicht so ungewöhnliche Anforderungen“ an das Fahrzeug gehabt haben sollen, „dass sie kaum zu erfüllen gewesen wären“.

Solaris hingegen behauptet, den Auftrag selbst gestoppt zu haben, nachdem die Wiener Linien diesen nicht bis zum Ablauf der Frist finalisiert hätten. Die Entscheidung, keine verbindliche Bestellung auszulösen, sei laut Solaris „aufgrund der Entwicklung der weltpolitischen Lage und der daraus resultierenden stetig steigenden Preise“ getroffen worden.

Dennoch scheint die österreichische Hauptstadt weiterhin am Plan zur Beschaffung von Wasserstoffbussen festzuhalten. Laut „Magyarbusz“ haben die Wiener Linien im April eine neue Ausschreibung für den Kauf von 10+2 H2-Bussen angekündigt. Fraglich ist, ob Solaris erneut ein Angebot abgeben wird. Das Portal spekuliert, dass Daimler Buses mit dem bestehenden Auftrag über die 60 BEV-Busse für Wien gute Chancen hat, auch mit der neuen Brennstoffzellen-Version des eCitaro zu punkten.
magyarbusz.info (auf Ungarisch)

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