- VW und Co.: Scheitern hat bereits begonnen
- Verbrenner doch umweltfreundlicher?
- Experte hofft auf Kunden-Umdenken
- „Damit E-Autos nicht auf Halde stehen bleiben“
- Zukunft für VW und Co. alles andere als rosig?
VW fährt den Elektro-Kurs. Genau wie andere Autobauer setzen auch die Wolfsburger in Zukunft auf Strom. Angesichts des Verbrenner-Verbots, das ab 2035 in der EU gelten soll, ist die Richtung nachvollziehbar. Ein Motor-Experte hat jetzt aber deutliche Worte gefunden und prophezeit für die Auto-Branche düstere Zeiten.
Professor Fritz Indra, ein österreichischer Motoren- und Fahrzeugentwickler unter anderem für Audi, kritisiert den aktuellen Kurs in Europa, den Autobauer wie VW und Co. fahren. Laut seiner Einschätzung könnte dies der Konkurrenz im Ausland gehörig in die Karten spielen.
VW und Co.: Scheitern hat bereits begonnen
VW
Verbrenner doch umweltfreundlicher?
Wenn man dem Experten glauben schenken mag, dann sind E-Motoren gar nicht so viel umweltfreundlicher als Verbrenner. „Was das E-Auto betrifft: Je weniger davon den Verbrenner ersetzen, desto besser für die Umwelt.“ Laut einer Studie aus einem Report des Vereins deutscher Ingenieure (VDI) gebe es bei der Herkunft des Stroms für Elektro-Autos ein Problem, sagt Fritz Indra.
„Dort hat man das E-Auto nicht nur mit ‚grünem‘ oder Durchschnittsstrom gerechnet, sondern auch mit dem Strom, den es wirklich braucht, nämlich mit dem sogenannten Marginalstrom. Das ist der benötigte Zusatzstrom, der nur aus kalorischen Kraftwerken beziehungsweise Wärmekraftwerken kommen kann.“ Solchen Strom könne man laut Professor Indra nicht wirklich als grün bezeichnen.
Experte hofft auf Kunden-Umdenken
Es soll 60.000 gefahrene Kilometer dauern, bis ein Elektro-Auto mit grünem Strom umweltfreundlicher als ein Verbrenner ist. Indra hoffe, dass das Wegfallen der Prämie für E-Autos zu einem Umdenken bei Kunden führe, sagt er gegenüber dem „Focus“. Er würde sich wünschen, dass sie sich wieder den Verbrennern zuwenden.
„Damit E-Autos nicht auf Halde stehen bleiben“
„Die Autoindustrie präsentiert sich gerade als guter Samariter, doch in Wahrheit übernimmt sie die Förderquote, damit die E-Autos nicht auf Halde stehen bleiben. Denn dort verrotten sie, die Batterien sterben den natürlichen Tod und die Autos werden nach ein paar Jahren völlig wertlos.“ Verbrenner seien nachhaltiger. Ein weiter Pluspunkt für mehr Umweltfreundlichkeit?
Hier sehe Indra eine große Schwäche der E-Mobilität: „Wir haben es eben nicht mit Verbrennern zu tun, die man theoretisch noch nach 100 Jahren wieder anstarten und fahren kann.“ Er prognostiziert, dass „in sieben, acht Jahren […] viele Kunden aufwachen [werden], wenn sie versuchen, ihr Elektroauto zu verkaufen. Der Wertverlust dieser Fahrzeuge ist massiv und auch in dieser Hinsicht sind sie natürlich in keiner Weise nachhaltig.“
Zukunft für VW und Co. alles andere als rosig?
Auch neue Ansätze für Auto-Batterien überzeugen ihn nicht. Auf die Frage des „Focus“, ob beispielsweise Feststoff-Batterien die Lösung sein, antwortet er: „Meiner Ansicht nach nein. Die Physik und das Atomsystem lassen sich nicht beliebig manipulieren.“ Der Recycling-Aspekt ist für ihn ein großer Kritik-Punkt an heutigen Elektro-Autos, die in diesem Punkt nicht mit Verbrennern mithalten könnten. Das Verbrenner-Verbot könnte somit die deutsche Autoindustrie in dunkle Zeiten bringen.
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„Mit jedem Tag, an dem dieses Verbot nicht gekippt wird, vergrößert sich unser Nachteil gegenüber den asiatischen Herstellern.“ Laut Indra sind VW und alle anderen Auto-Hersteller wie die Politik auf dem Holzweg.